Chapter 1

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POV:Taehyung

Die Regentropfen perlten, langsam von meinem Fenster ab und zogen eine lange Bahn hinter sich her. Meine Stirn lehnte an der kühlen Scheibe und ich genoss das stetige tröpfeln von draußen. Wie die Regentropfen den Boden berührten und zerplatzen. Für manche ist Regen nervig, er stört sie, aber für mich wirkt er beruhigend. Jedoch konzentrierte ich mich nicht nur, auf dass, was sich auf der anderen Seite des Glases abspielte, sondern auch auf das abgegriffene Buch vor mir.
Es handelt sich hierbei um ein Buch, was ich schon tausende Male gelesen habe, aber mich immer noch fesselt, wie beim ersten Aufschlagen der Seiten. Es erzählt die Mythologie der alten Kulturen, ob nun von den Griechen oder von den Römern oder komplett anderen, es ist alles dort drinnen.
Ich liebe die Illustrationen und die Ausdrucksweise des Autors. Meine Eomma verspottet mich dafür immer, weil sie der Meinung ist, ich würde in diesen Geschichten leben und nicht genug Zeit in der Realität verbringen. PFF sie hat doch keiner Ahnung!
Ich verstehe, dass es für einen 17 jährigen Jungen, definitiv andere Aktivitäten gibt, als Textpassagen der Odyssee von Odysseus zu rezitieren, aber normale Hobbys kann ja jeder.
Ich habe nichts dagegen anders zu sein, als die anderen. Es stört mich nicht. Ich hab einen besten Freund und sein Name lautet Jimin. Ich brauche niemanden außer ihn. Ich bin äh sehr schlecht was das führen von Konversationen betrifft und nicht sonderlich erpischt darauf neue Leute kennenzulernen.
Ich blätterte auf die nächste Seite.
Ein Bild der Medusa lächelte mir entgegen und ich lächelte zurück. Gerade als ich Anfangen wollte, die gewohnten Zeilen zu lesen, hörte ich wie ein Auto vorfährt. Ich nahm meine Stirn von der Scheibe, um einen besseren Blick auf das Auto zu erhaschen. Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen. Eomma war schon wieder zu Hause. Das ist ungewöhnlich. Inwiefern? Nun ja sie ist die Bürgermeisterin und deswegen meist sehr beschäftigt. Deshalb verwirrt es mich, dass sie schon wieder zurück ist. Heute morgen meinte sie, dass es später wird und wir nicht auf sie warten sollen beim Abendessen. Beim genaueren Betrachten, konnte ich feststellen, dass sie sauer war. Meine Alarmglocken fingen an zu läuten. Sie ist nie wütend. Eomma ist immer gefasst und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Ich kenne keine Frau die so ein Pokerface drauf hat wie sie. Ich erhob mich von meinem hölzernen Schreibtisch, mit den schönen Schnörkeln und lief zur Tür. Als diese ins Schloss fiel, hörte ich schon durch die langen Flure, dass klappern der hohen Schuhe meiner Eomma.
Es ist vielleicht hilfreich zu erwähnen das wir nicht sonderlich arm sind. Meine Familie lebt in diesem Anwesen schon seit mehreren Generationen. Das Anwesen ist riesig. Wir besitzen einen Garten mit einem Teich, wo Seerosen drauf schwimmen und unglaublich viele Blumen. Der Garten ist der Lieblingsplatz von Jimin. Er wohnt hier mit in der Straße, wenn man das so nennen kann und hat es deswegen sehr leicht mich zu besuchen. Das Haus an sich ist von außen eher altmodisch, aber von ihnen recht Modern.
Ich folgte den nun leiser werdenden Geräusch der Schuhe, bis ich vor dem Arbeitszimmer meiner Mutter angekommen bin. Ich hörte schon vor der Tür, dass meine Eomma gerade einen kleinen Anfall vor Wut dort drinnen bekommt. Deswegen warte ich kurz bis Stille einkehrt und ich zaghaft anklopfte. Ein tiefes Einatmen ist zu hören und dann öffnet sich die Tür. Sie schaute mich an und fing an zu Lächeln, "Tae mein Junge, was gibt's?". Ich musste schmunzeln, bevor ich antwortete, schob ich mich zunächst erst einmal an ihr vorbei und setzte mich auf einen der schwarzen ledernen Sessel.
Ich wartete bis sie sich gegenüber von mir setzte, bevor ich anfing zu sprechen, " Wie lief dein Meeting? Ich hab dich nicht so früh zurück erwartet". Und schon fiel ihr Lächeln in sich zusammen, "Tae du kannst ja nicht einmal erahnen, was für eine unsympathisch Frau mir begegnet ist", sagte sie und warf sich theatralisch in den Stuhl. Ich seufzte kurz, "Sie war wirklich schlimm. Ich kann dir nicht sagen was sie wollte, weil sie mich verpflichten hat es für mich zu behalten, aber ich kann dir versichern, dass ich alles getan habe um einen angemessenen Kompromiss zu finden.", " Und deine Vorschläge wollte sie nicht annehmen?", "Nein! Wollte sie nicht und ich habe wirklich alles probiert und dann ist sie auch noch ausfallend geworden", Eomma füllte sich, nebenbei als sie Sprach, Wasser in ein Glas und murmelte daraufhin einige Beleidigungen dort hinein.
Ich fing an ein wenig zu lachen, was sie mit einen Augenrollen quittierte.
Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, begannen wir damit über unseren Tag zu reden.

Wörter: 777

Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt