Zum Zeitpunkt des Eintreffens im Elysium...
POV Jungkook (Rückblick)
Mit dem bewusstlosen Taehyung auf dem Rücken kam ich hinter Jimin schlitternd zum Stehen.
Kurz darauf war ein stumpfer Aufschlag zu hören, der auch Yoongis Eintreffen ankündigte.
"Hab fast vergessen wie groß das hier alles ist", murmelte Jimin vor uns und drehte sich im Kreis, "Passiert, wenn man es meidet,
jahrelang nach Hause zu kommen", grummelte Yoongi hinter mir, was Jimin lachen ließ, "Tja jetzt bin ich ja wieder da", gab Jiminshi nur grinsend zurück, was Yoongi jedoch nur mit einem Augenrollen quittierte.
"Soooo, es ist ja wirklich schön und gut, dass Jimin den Weg zurückgefunden hat, aber können wir uns jetzt bitte auf alle sterbenden Beteiligten konzentrieren?!", brachte ich mich ins Gespräch ein.
"Tun wir doch schon", sagte Jimin trocken, "Allein seine Anwesenheit hier heilt ihn schon, wir suchen ihn ein hübsches Zimmer und dann braucht er Ruhe", perplex schaute ich zu Jimin und dann zu Yoongi, "Ehrlich? Ist das alles?".
Yoongi zuckte mit den Schultern, "Ich hab doch gesagt, dass Jimin an etwas arbeitet, jedoch kann ich dir bis jetzt nicht sagen, was sein genauer Plan ist".
Fragend schauten wir zu dem kleinen Blonden, der immer noch die Decke anstarrte.
"Wir bringen Tae erstmal auf ein Zimmer, dann klär ich euch auf", flüsterte Jimin und lief dann los.
Zögerlich folgte ich ihm.
Er führte uns durch verwinkelte Flure und große Säle, alles war vergoldet und bestückt mit altgriechischen Fragmenten, wie zum Beispiel Säulen und Marmor.
Die Sonne war grell und ließ jeden Flur hell erleuchten, weil das Gold die Sonnenstrahlen reflektierte....
Es war wunderschön, eine architektonische Meisterleistung.
Mein Blick wanderte aus dem Fenster und dort erstreckten sich meilenweite Felder, bedeckt mit allerlei verschiedenen Blumen und dazwischen säuberlich angelegten Wegen, die nahtlos aneinander anknüpften oder abzweigten, um zu einem anderen Feld zu führen.
Ein leises Plätschern verriet mir ebenfalls, dass es hier zumindest einen Brunnen geben dürfte. Wenn man jedoch nach den Rest des pompösen Palastes geht, konnte man an die Eins beruhigt noch eine Null hängen und hätte vermutlich immer noch nicht das Ausmaß dessen erfasst, was dieses Gebäude noch zu bieten hatte.
Auch im Gebäude befanden sich viele Grünpflanzen und Behälter die von der Decke hingen, gefüllt mit irgendwelchen Blumen mit langen Ranken.
Die Gärtner taten mir wirklich leid.
"Es ist wirklich majestätisch, nicht wahr?", fragte Yoongi mich leise und ich nickte, "Ich hab schon viele Paläste, Tempel oder Villen von meiner Eomma besucht, aber das alles hier ist anders, es übertrifft die Gebäude meiner Eomma um Welten", Yoongi schaute auf Jimin, "Der Kleine hat sich halt Mühe gegeben", schmunzelte Yoongi als er sah , dass Jimin nun mit geschwellter Brust lief, " Ich weiß noch, dass er stundenlang über Plänen und Blaupausen gebrütet und jeden auf dem Olymp mit seiner Blumenauswahl genervt hat", erzählte Yoongi weiter, "Aber ja, das Ergebnis kann sich sehen lassen".
Ich nickte bedächtig, "Verzeih die Frage, aber ich muss es genau wissen", Yoongi schaute zu mir, "Mhm?", ich schluckte, "Nun ja, du hast ja schon Andeutungen gemacht und so, aber ich will einfach nur eine Bestätigung", Yoongi rollte mit den Augen, "Jungkook stell einfach deine Frage und gut ist, wir wissen beide, dass wir schon weit über den Punkt hinaus sind, an dem wir auf die Gefühle des anderen achten", ich lachte, ein krächzendes Geräusch, "Wohl wahr".
Ich fixierte Tae neu auf meinen Rücken, ehe ich wieder zum sprechen ansetzte, "Jimin ist die verschwundene Gottheit, oder? Die Göttin der Blumen, Persephone", Jimin kicherte, "100 Punkte für den Kandidaten", trällerte dieser, "Mal ehrlich Kookie, was hast du denn gedacht?", ich wurde rot, "Naja du könntest auch eine Nymphe sein oder eine Dryade", gab ich kleinlaut zurück.
Jimin überlegte, "Stimmt, könnte ich sein, aber bin ich nicht", er bog um eine Ecke, wo sich eine Treppe befand.
"Ich hatte keine Lust mehr von den Göttern kontrolliert zu werden, hatte keine Lust mehr, zu zusehen was aus diesen Geschöpfen geworden ist, die damals für ihre Kraft bewundert wurden und sich nun nur noch um ihre wenige Macht zanken, wie kleine Kinder. Ich wollte nicht mehr das Yoongi bedrängt wird, wegen unserer Verbindung und dem Abkommen, was die Jahreszeiten hervorbringt", redete Jimin weiter und nahm bei jedem Wort eine Stufe.
Oben angekommen befand sich exakt eine Tür, die Jimin dann zaghaft öffnete. Dahinter befand sich ein riesiges Schlafzimmer, wenn man es als dieses betiteln mag, es war enorm.
Es gab einen Vorraum und im hinteren Teil befand sich wohl das Hauptzimmer mit Balkon, der einen perfekten Blick auf die Felder freigab.
Das war überwältigend.
"Dort drüben ist ein Bett, da kannst du ihn ablegen", sagte Jimin und zeigte in eine Richtung.
Zaghaft ging ich tiefer ins Zimmer und lief in die Richtung, die mir die Göttin oder eher gesagt der Gott mir wies.
Das Bett war ebenfalls groß genug für vier Leute und das war vermutlich noch untertrieben....
Sanft legte ich Taehyung auf das Bett und betrachtete seine weichen Züge und die sich leicht hebende Brust.
Ich atmete erleichtert aus, ehe ich mich zu den beiden Göttern umdrehte.
"So Jimin, wie wärs nun mit einer Aufklärungsrunde?", Jimin zog die Augenbrauen hoch und taxierte dann meinen Körper von oben bis unten, "Also Jungkook, ich denke du weißt wie das mit den Blumen und Bienchen funktioniert....", meine Wangen glühten und Yoongi lachte, "Das war nicht das, was ich meinte!", fauchte ich und Jimin grinste, " Upsi mein Fehler", sagte er und setzte sich auf einen Sessel neben dem Bett.
"Nun gut, wo beginne ich", säuselte er, "Das Elysium ist ein Paradies, hier kommen diejenigen hin, die nichts verbrochen haben, diejenigen die ein gutes Leben gelebt haben", er machte eine Pause, ehe
er den Faden wieder aufnahm, "Das Elysium ist aber auch ein Ort der Heilung, es kann eigentlich jeden heilen, von jeder Krankheit", Yoongi setzte sich neben Jimin, "Warum hast du Taehyung dann nicht schon früher hierher gebracht?", fragte ich Persephone, "Ganz einfach, weil das Elysium nur Tode aufnimmt oder Lebewesen mit göttlichen Blut. Die Krankheiten die einen Lebenden plagten, werden hier ausgelöscht, wenn ein Halbgott krank wäre, würde er hier normal regenerieren, aber bei Taehyung war es etwas anderes, er hatte kein göttliches Blut und war nicht Tod. Also mussten wir warten bis er es quasi war, um ihn heilen zu können, um ihn überhaupt hierher bringen zu können".
Ich drehte mich zu Yoongi, "Wusstest du das? Das es solch eine Möglichkeit gibt?", er schüttelte den Kopf, "Ich wusste von der heilenden Wirkung, aber nicht, dass es sich irgendwie auf Menschen auswirken kann, Halbgötter und Götter ja, aber nicht Menschen", ich schaute zu Jimin, "Wenn Taehyung aber jetzt heilt, weil er quasi Tod war, wie soll er dann wieder zurück auf die Erde, wenn er wieder zu 100% lebt?".
Jimin betrachtete seine Hände und dann Tae, "Weil er jetzt nicht mehr menschlich ist.... also doch schon irgendwie, aber irgendwie halt auch wiederum nicht. Die Macht des Elysiums hat ihn berührt und verändert, ich kann dir jedoch nicht sagen, was es aus ihm gemacht hat beziehungsweise machen wird", beendete Jimin seine Erklärung und schaute mir in die Augen.
"Wie lange wird er jetzt regenerieren?", "Ich schätze ein paar Tage".
Es wurde still im Raum.
"Sollen wir euch allein lassen?", fragte Yoongi mit weicher Stimme, "Schließlich muss das alles viel für euch gewesen sein. Taehyung ist mehr als geschwächt und du hast die letzten Tage auch nicht wirklich geruht", ich nickte nur und murmelte ein leises Danke.
Als die Tür ins Schloss fiel und die Schritte verklungen waren, stand ich auf und zog mir einen Stuhl näher ans Bett heran.
Sanft nahm ich die eine Hand von Taehyung und führte sie zu meinen Lippen, "Es wird alles gut Tae, ich liebe dich~", murmelte ich und küsste seinen Handrücken, die Worte aus meinen Mund, ein wiederholendes Gebet.Wörter: 1295
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...