Ich stand vorm Spiegel und machte mich fertig für den Abend. Ich hatte heute schon ein nervenaufreibendes Kaffetrinken hinter mir, zum Glück waren aber nur Verwandte da. Meine Eomma hat drei weitere Schwestern und diese haben jeweils zwei Kinder, dazu kommen aber noch Eommas Eltern und deren Geschwister, plus den Haushalt von ihnen. Also waren wir allein beim Kaffee schon fast 30 Personen.
Ich richtete meine leicht gelockten schwarzen Haare und beäugte mein Spiegelbild darauf kritisch.
Vielleicht sollte ich mir doch ein anderes Hemd raussuchen? Ich machte gerade den Mund auf, um Jimin der auf meinem Bett saß, mitzuteilen, dass wir nochmal schauen sollten, als er jedoch direkt anfing, meinen Plan zu vereiteln, "Kim Taehyung! Wir wechseln jetzt nicht noch in letzter Minute dein vermaledeites Outfit! Ich hab wegen dir nur 5 Stunden, von meinen verdienten 12 Stunden schlafen können! Du siehst gut aus und das weinrote Hemd war definitiv die richtige Entscheidung zu der schwarzen Jeans", beendete er schnaubend seine kleine Rede.
Ich drehte mich schmollend um und zupfte noch ein wenig an meinem Hemd rum, " Ist ja gut", flüsterte ich, was er nur mit einem erneuten Schnauben quittierte.
Mehr oder weniger zufrieden mit mir selbst, brechen wir zum Saal auf, wo schon einige Leute anwesend sind und wie erwartet, direkt ihre Blicke auf mich richteten, "Tae verdammt, entspann dich, wenn du weiter deine Zähne so aufeinander presst, wird dort in der Region irgendwas zerspringen", meinte Jimin neben mir und massierte beim gehen ein wenig meine Schultern. Jimin schien kein Problem mit der Aufmerksamkeit zu haben, die er dank mir, ja auch abbekam, weil er sich unmittelbar neben mir befand, denn er lächelte alle freundlich an.
Jedoch erstarb sein Lächeln abrupt, "Jiminie ist alles .....?", "T..Ta.. Tae ich glaube, mir geht es nicht so gut" murmelte er. Jimin wurde auf einmal extrem blass, "Oh Gott Jimin", brachte ich besorgt vor, " Taehyungie... e.. es tut mir leid, aber ich glaube ich ziehe mich zurück", sagte er und seine Stimme zitterte, "Ja natürlich gute Besserung Hyung". Er versuchte sich an einem Lächeln, was aber eher eine Grimasse darstellte.
Nachdem Jimin fluchtartig den Saal verlassen hatte, suchte ich meine Eomma auf, die sich angeregt mit einigem Leuten unterhielt. Auf dem Weg dorthin musste ich durch einige Leute hindurch. Mit einer Frau hatte ich sogar eine kleine Kollision, wobei ich mich mehrmals entschuldigte und ihr dann half, ihre Tasche aufzuheben, die bei unserem Zusammenstoß zu Boden ging. Sie lächelte mich nur an und meinte, dass alles in Ordnung wäre. Als sie an mir vorbei schritt, knuffte sie mich nochmal leicht in die Schulter und verschwand in der Menge.
Ich musste erstmal meinen Herzschlag wieder beruhigen. Oh Mann Taehyung, warum passiert dir so was denn immer? Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, weil meine Eomma ihrem Standpunkt anscheinend gewechselt hatte und ich sie nicht mehr sah. Nach einigen Sekunden, die ich mich im Kreis drehte, konnte ich schließlich ihre kleine Figur neben einem Pfeiler ausmachen und begab mich auf direkten Wege dorthin.
Bei ihr angekommen, lehnte ich mich erstmal ihr gegenüber an die Wand, "Tae du siehst ein bisschen fertig aus, wo ist Jimin? Geht es dir gut?", fragte sie besorgt, " Ja mir geht es gut, ich hatte nur gerade einen kleinen Unfall mit einer Frau, aber um Jiminie mache ich mir Sorgen, es scheint ihm nicht gut zu gehen , deshalb ist er schon gegangen" antwortete ich betrübt, "Oh der Arme, teilst du ihm später Gute Besserung von mir mit?" ich nickte nur.
Eomma und ich unterhielten uns noch ein wenig, bevor Appa sie ablöste, weil sie eine kleine Rede halten musste.
Eomma eröffnet am Ende ihrer Rede das Büffee, wo dann schon recht viele hinliefen, um sich zu bedienen, unter anderem mein Appa. Ich hatte keinen Hunger, sondern beobachtete das Treiben etwas aus der Ferne. Je länger der Abend voran schritt, um so weniger Leute erinnerten sich an meine Anwesenheit, was mir nur recht war. Zwar kamen einige Mädchen, die wohl die Töchter von den möchtegern
Politikern waren, schüchtern zu mir, weil sie tanzen wollten oder so etwas derartiges, jedoch lehnte ich immer freundlich, aber bestimmt ab.
Gut 2 Stunden nach Beginn des Essens, verspürte ich dann auch ein kleines Hungergefühl, also wollte ich mich nun langsam auf den Weg machen, um die Reste zu verschlingen, jedoch kam ich nicht sonderlich weit, weil mich eine blonde wunderschöne Frau aufhielt. Sie war so schön, dass sie mich an eine Schauspielerin erinnerte und vielleicht war es das, was mich an ihr störte. Sie schien perfekt, zu perfekt, "Hallo mein Hübscher", sprach sie mit der wohl betöresten Stimme, die ich jemals gehört habe.Wörter: 777
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...