"Autsch", zischte ich, was Taehyung nur mit einem Augenrollen quittierte, "Wenn du dich nicht eingemischt hättest, würdest du jetzt nicht bluten an der Schläfe, Idiot", zischte er leise, jedoch konnte er die Besorgnis in seiner klaren Stimme nicht verbergen.
Nachdem Iseul mehr oder weniger wie ein eingeschüchterter Grundschüler mit seiner Gruppe das Weite suchte, riss Taehyung mich fast um, ehe er mein Gesicht in seine weichen Hände nahm, um meine kleine Verletzung zu untersuchen.
Dabei betrachtete ich seine konzentrierten Züge aufmerksam und konnte nur zum wiederholten Male feststellen, wie vollkommen er doch war.
Danach zog er mich hinter sich her ins Schulgebäude.
Nun standen wir, beziehungsweise ich saß, in dem riesigen Komplex neben einem Wasserspender wo Taehyung mir meine Wunde reinigte und dabei nicht gerade zärtlich mit mir umging.
Erst wollte ich ihn davon abhalten, jedoch ließ er sich nicht beirren und zwang mir seine Entscheidung der Behandlung quasi auf.
"Warum hast du das gemacht?", flüsterte Tae leise und schaute mir dabei tief in die Augen, "Ich wollte dich beschützen", gab ich genau so leise zurück.
Er stoppte leicht in der Bewegung, nur um dann das Tüchlein mit dem er an mir herum hantierte zur Seite zu tun.
"Ich brauch keinen Ritter Jungkook... und außerdem hast du dich verletzt dabei", gab er kleinlaut von sich, "Wenn ich nicht eingegriffen hätte Taehyung, dann wärst du aber vermutlich derjenige gewesen, den es erwischt hätte","Das kannst du nicht wissen", "Doch das kann ich Tae. Ich hab gesehen, wie er dich bedrängt hat und glaub mir, er hätte nicht aufgegeben", argumentierte ich gegen ihn.
Es missfiel ihm, aber tief im Inneren wusste er, dass ich recht hatte und er nichts hätte gegen Iseul ausrichten können und er hasste es.
Ich sah wie seine Augen sich ein klein wenig verdunkelten.
Es war eine Stille zwischen uns eingekehrt bis Taehyung seine Stimme wieder erhob, die keine Mitsprache erlaubte, "Jungkook, du kannst aber nicht immer für mich einstehen, verdammt", ich schaute ihn stumm an, "Ich bin dir unglaublich dankbar, wirklich, aber ich... ich habe Angst um dich Jungkookie", meine Augen wurden größer, als ich erkannte, dass sich kleine Tränen in seinen dunklen Augen sammelten, "Ich könnte mir nicht verzeihen, dass du verletzt wirst, noch mehr verletzt wirst! Weil ich zu inkompetent bin, um mich selber zu verteidigen!", schluchzte er, auch wenn er versuchte, es zu unterbinden.
Meine Hände griffen nach den kühlen Händen Taehyungs und ich lehnte meine Stirn an seine, meine Augen waren geschlossen.
"Du bist nicht inkompetent", Taehyung wollte schon wieder zu einer Verneinung ausholen, die ich jedoch im Keim erstickte, "Du trägst so viel mit dir rum in letzter Zeit.... akzeptier einfach, dass man versucht, dir diese Pakete abzunehmen".
Mein kleiner schwarzer Rabe lachte kurz auf, "Danke...., aber es ist schwerer, als du denkst und ich würde diese Eigenschaft sofort annehmen, wenn ich könnte.... weißt du, ich will dir gerne etwas zurückgeben, aber ich weiß nicht was deinem Einsatz für mich gleich kommen könnte", ich wollte gerade grinsend meine Antwort preisgeben, als er mich lachend unterbrach, "Und wenn du jetzt mit einem Lächeln reicht kommst, drück ich dir auf deine offene Wunde!", was uns beide kichern ließ.
Als unser Lachen verebbt war, schaute Taehyung nur etwas verlegen zur Seite, was mir gar nicht gefiel.
Ohne viel darüber nachzudenken, griff ich nach seinem Kinn und drückte es so, dass er mich wieder ansehen musste.
Seine Wangen verfärbten sich zu einem niedlichen rosa Ton, vergleichbar mit der Knospe einer Rose, leicht geöffnet, kurz davor zu erblühen.
Ich lehnte mich leicht zu ihm nach vorne und konnte mit steigender Belustigung feststellen, dass sein anfängliche zartes Rosa zu einem rot florierte.
Ein Grinsen stahl sich auf meine Züge als ich meinen Blick verschlagen auf Taehyung richtete, der mit leicht geöffneten Mund und aufgerissenen Augen meine Lippen fixierte.
Ich konnte durch die Verbindung erfühlen, wie aufgeregt er war..... jedoch auch verunsichert.
Kurz vor seinen vollen, weichen Lippen drehte ich mich zur Seite so, dass ich seine Wange zaghaft streifte, dann war ich an seinem Ohr angekommen.
"Weißt du Tae, ich würde mich freuen, wenn du mit mir am Freitag essen gehen würdest oder sowas in der Art, denn das wäre für mich 'Gegenleistung' genug", hauchte ich ihm ins Ohr, was ihm eine Gänsehaut bescherte, "Jedoch nur, wenn du das wirklich möchtest, ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst", beendete ich meine Anfrage, bevor ich mich mit pochendem Herzen zurücklehnte.
Taehyung schaute mich sprachlos mit großen Augen an.
Keiner von uns sagte etwas und nachdem 2 Minuten vergangen waren, hatte ich meine Hoffnung auf ein Date mit Taehyung schon verloren, jedoch hörte ich dann ein ganz kleines und vorallem leises, "Ich würde gerne mit dir essen gehen" und meine Mundwinkel hoben sich automatisch wieder, "Wirklich?", fragte ich nochmal euphorisch nach und er nickte leicht mit einen sanften Lächeln auf den Lippen.
"Ich würde liebend gerne mit dir was unternehmen", wiederholte er nochmal etwas lauter und ich musste mich wirklich zurückhalten nicht glücklich aufzuspringen.Nachdem Taehyung mich schweigend weiter verarztet hatte, was ich still schweigend, aber mit einem riesen Lächeln über mich ergehen ließ, fuhren wir dann nun endlich zurück zu dem Anwesen der Kims.
Wörter:854
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Stolen Mirror Taekook
FanfictionTaehyung ist der Sohn von der Bürgermeisterin Hyun und wuchs behütet auf einem riesigen Anwesen auf. Er interessiert sich in seinem Alter für eher ungewöhnliche, gar seltsamen Themen, wie zum Beispiel für die Mythologien verschiedener Kulturen...