Chapter 42

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POV Taehyung
Ich lief zum Eingangsbereich, wo ich dann auf Jimin wartete.
Eomma war aufgrund ihrer Pflichten außerhalb des  Hauses und konnte mich nicht fahren.
In meiner einen Hand hielt ich mein Handy und mit der anderen versuchte  ich krampfhaft meine Jacke über den Arm zu ziehen, was eher weniger elegant aussehen musste.
Als dann noch mein Handy runterfiel war ich schon wieder geladen.
"So eine verdammte.....", murmelte ich wütend vor mich hin und bückte mich, um das hoffentlich noch funktionierende Samsung aufzuheben.
Als ich  gerade nach Makeln suchte,  blickte ich leicht über den Rand vom Handy und ich sah die Stelle, wo der tote Vogel lag.
Wie erstarrt schaute ich auf die Stelle und alles war schon wieder still in meinem Kopf.
Jedenfalls so lange, bis eine Autohupe mich aus den Gedanken riss.

Jimin wartete ungeduldig an seinem Auto und schaute mich grimmig an, er hasste es, früh aufzustehen.
"Was hat das so lange gedauert?", fragte er stinkig, "Ich war fertig, du warst noch nicht da", sagte ich stumpf zurück, was er nur mit einen Schnauben quittierte.
Gut, dann gibt mir ruhig die Schuld du kleiner Giftzwerg.
Jiminie ging zur Fahrertür und funkelte mich über dem Autodach hinweg böse an, "Ich kann ja nichts dafür, dass hier keine Busse fahren", "Unterstehe dich, jemals in so ein Gefährt  einzusteigen", fauchte er übers Dach.
Wir beide stiegen ins Auto, "Seit wann diese Abneigung gegen öffentliche Verkehrsmittel?", fragte ich leicht belustigt, "Tzz hast du mal so ein Ding gesehen?! Es wundert mich, dass die Fahrt mit so einem Fahrzeug keine fahrlässige Körperverletzung ist!", "Es ist der Dreck richtig?", "NATÜRLICH IST ES DER DRECK!", ich schaute aus dem Fenster und schmunzelte vor mich hin.
Jimin liebte Blumen und Pflanzen, aber Dreck konnte er nicht ertragen, genau so wenig, wie Plätze an denen viele Menschen mit einem Objekt interagierten.
Im Beispiel des Busses sind es vermutlich die Sitze, weil diese mind. alle 10 Minuten eine Begegnung mit einen  fremden Pops hatten.
Und allein die Vorstellung von Jimin in einem Bus, war schon ein Porträt wert.
Jimin redete sich neben mir weiter in Rage.
Er schwafelte irgendwas über fehlende Hygiene und Desinfektionmitteln und das er seinen besten Freund nicht in so eine Bakterienschleuder mitfahren ließe. Nach weiteren 5 Minuten war er so weit, um einen Award erhalten zu wollen, weil er so früh aufgestanden war, um mich davon abzuhalten, den Fehler zu begehen, 5 km zur nächsten Bushaltestelle laufen zu müssen.
Im Gegensatz zu mir, sah Jimin aber wenigstens ausgeschlafen aus.
Ich konnte mich noch sehr gut an Jungkook sein Gesicht erinnern, als er in meine Pandaaugen schaute und die dunkeln Augenringe unter diesen erblickte.
Der Wagen hielt und Jimin öffnete die Tür.
Ich tat es ihn gleich und wir liefen zusammen zum Kofferraum, um meine Tasche rauszuholen.
Leider kam es nicht wirklich dazu, denn kaum hatte ich meine Tasche geschultert und Jimin den Schlüssel gezückt, um das automatische Ding wieder zu schließen, wurde ich auch schon von hinten gepackt und gegen die nächste Wand gedrückt.
Ich schaute in Schadenfreude getränkte Augen.
Suwoo...
Ich musste schlucken und unweigerlich an meine Rippen denken.
Wird heute eine weitere brechen?
"Oh Taehyung,  wie geht's meiner Lieblingsschwuchtel denn Heute?", fragte er süffisant.
Bevor ich antworten konnte, wurde Suwoo jedoch mit überraschend viel Kraft nach hinten gezogen, "Ihm ging es gut, bevor du homophobes Arschloch ihn belästigt hast!", fauchte mein bester Freund Suwoo mitten ins Gesicht.
"Oh schau mal einer an, noch eine Schwuchtel", Suwoo wollte gerade Jiminie packen, als dieser jedoch mit überraschender Präzision und Geschicklichkeit den Arm des Angreifers ergriff und sich hinter diesen drehte, sein Griff war fest und sein eines Bein stellte er so, dass Suwoo stolperte und genau auf diesen Moment schien mein kleiner Todesengel kurz darauf gewartet zu haben, denn er trat mit den anderen Bein, was durch seinen Positionswechsel hinter Suwoo war, in die Kniekehle des Peinigers.
Dieser stöhnte auf und fiel auf die Knie.
Jimin ließ ab und stellte sich neben mich.
Jedoch sahen wir nicht die anderen Jungen kommen.
Zwei ergriffen Jimin und hielten seine Arme hinter seinen Rücken fest.
Jimin zappelte und knurrte.
Ich schritt auf sie zu, um meinem Freund zu helfen, aber ein dritter presste mich gegen die Wand, sodass ich mit meinen Blick nicht auf Jiminie verweilen konnte.
Ich hörte, wie jemand keuchend aufstand, "Du scheiß Fag!", fauchte Suwoo und Jimin kicherte nur, "Sind dir die  sprachlichen Begriffe ausgegangen? Muss der kleine Neandertaler jetzt etwa mit Fremdwörtern hantieren? Oh Schätzchen, müh dich nicht so ab, ich hab in meiner Handtasche für Schwule bestimmt noch ein Wörterbuch für dich!", sagte Jimin und ich konnte sein provokantes Grinsen auch ohne hinzusehen erahnen.
"Wer denkst du, wer du bist!", brüllte Suwoo, " Definitiv ein Individuum was höher entwickelt ist als du".
Ohhhh Jiminieeee...
Der Kerl hinter mir drückte sich näher an mich und spürte an meinen unteren Rücken etwas härteres.
Er war doch nicht etwa...?
Ich riss  erschrocken die Augen auf und versuchte mich zu befreien, was meinen Hintermann zum Keuchen brachte.
Ich war schon zu spät dran, der Unterricht hatte bereits begonnen, ein Lehrer würde nicht zu unserer Rettung erscheinen.
Nun hörte ich einen unterdrückten Aufschrei von Jimin und mehrere Schläge auf Haut und Knochen.
Der Griff des Perversen ließ locker und ich konnte mich von ihm wegdrücken.
Ich lief schnell zu Jimin, der sich nun  am Boden krümmte und seinen Bauch hielt.
Seine Hände waren vom Aufbrall aufgerissen und an seinen Mundwinkel war Blut zu sehen, dieses schien jedoch eigenartig.
Suwoo und seine Bande lachten, doch bevor sie gingen, sprach mir noch eine tiefe Stimme ins Ohr, "Dein Hintern ist schön prall, vielleicht leihe ich ihn mir mal für meine Bedürfnisse aus? So etwas gefällt dir doch oder?".
Eine Gänsehaut überlief meinen Rücken, mein Blick war jedoch weiter starr auf meinen besten Freund gerichtet.
Es wurde still.
Alle waren gegangen.
Ich atmete tief durch.
"Jimin ich bring dich zum Arzt", meine Stimme zitterte, aber meine Gedanken waren klar.
Mein Freund brauchte Hilfe, jedoch schlug er meine Hand weg, "Jimin?", "Es geht mir gut, Tae", er hustete Blut und es schimmerte golden?
"Du würdest mich zwingen, deine Hilfe anzunehmen! Warum darf ich dir nicht helfen?!", "Weil du zur Schule musst", "Das ist kein Grund", "Tae, ich komm wirklich klar", er rappelte sich schwerfällig auf, das Blut rann ihm aus dem Mund, "Mir sieht das aber nicht so aus, wie ich komm klar!", er grinste mich an, seine Zähne benetzt mit schimmernden Blut, "Halb so wild, bin nur die Treppe heruntergestoplert" zwinkerte er und mit diesen letzten Worten ließ er mich eiskalt stehen und fuhr davon.
Ich schaffte es irgendwie zum Untereicht, wo ich mich nur notdürftig entschuldigte.

Wörter: 1108

Stolen Mirror TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt