Kapitel 85

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Taddl war stink sauer. Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. „Jetzt bleib doch stehen!“ „Linda! Sie hat kein Vertrauen mehr in dich!“ „Das kann doch nicht wahr sein!“ Sie lächelte als wäre es ein Witz. „Midala hat Angst alleine in ihrem Zimmer zu sein WEIL DER BASTARD EINFACH SO UM DIE ECKE KOMMEN KANN UND SIE WIEDER AUSZIEHT!“ Ich stand da. Hörte zwar das Taddl schrie vor Wut, verstand aber kein Wort. Ich war zu benebelt. Zu geschockt von allem. Taddl und Ronald stritten lautstark. Meine Mam versuchte mich zu packen und festzuhalten. Ich blieb einfach Stehen. Ich konnte nichts machen. Tränen rannten einfach meine Wangen herunter. Taddl versperrte meine Sicht. Sein Gesicht sah mich an. Es war voller Sorge. Er sagte irgendwas, doch ich konnte es nicht hören. Er schrie wieder unsere Eltern an und nahm meine Hand. Ich sah zu ihm. Er zog mich mit sich mit. Ich bekam nur halbwegs mit, das er mir den Helm aufsetzte, das ich mich zu ihm setzte und das er uns dann weg fuhr. Auch das wir beim See angekommen waren hatte ich nicht wirklich war genommen. Irgendwann lagen wir auf dem Steg. Den ganzen Nachmittag. Die ganze Zeit. Bis ich mich an ihn kuschelte. Er legte seine Hand um mich und hielt mich fest. „Wer war sie?“ „Huh?“ Er war leise. „Wer war sie“, wiederholte ich nur. Er wusste genau wenn ich meinte. Er seufzte. „Niemand“, antwortete er. „Hörte sich nicht nach niemand an“, gab ich zurück. „Du warst auch da?“ „Ja, aber wer war sie?“ „Mach dir keinen Kopf“, er streichelte meinen Arm auf und ab. „Mach ich aber. Du gabst mir ein Kuss und hast dann spaß mit einer anderen“, sagte ich verletzt. „Ich- ja- ich kann es dir nicht erklären“, sagte er. „Hast du andere im Kopf, oder machst du sowas öffter?“ „Eigentlich nicht. Das war einmalig. Hoffe ich zumindest“, den hintern Teil des Satzes sagte er leise. „Dann will ich das nicht. Du brauchst mich nicht beschützen und so wenn du eine andere besser findest oder so. Mich brauchst du nicht ausnutzen“, sagte ich mit Tränen in den Augen. Nebenbei riss ich mich von ihm los und lief den Steg zurück. „Midala! Bleib hier! Midala! Lass uns bitte reden!“ Er sprang auf und lief auf mich zu. „Was willst du mir den erklären? Das du mich nicht rumkriegst und deswegen eine andere vö-“, Tränen ranten meine Wange runter. Ohne halt. Ich schluchtzte auf. Das letzte Wort konnte ich nicht aussprechen. „Midala, das würde ich nie t-“ „Ach lass es s-“ „Es war Rose..“ „Was?“ „Ich hab mit Rose geschlafen“ Stille. Pure Stille. Er setzte sich wieder hin. „Es tut mir alles so leid“, seine Stimme war gebrochen. „Weißt du, damals hab ich wen- wenn ich Stress hatte, hatte ich mir irgendwelche mädls gekrallt. Ich glaube ich bin einfach in alte Muster gefallen“, seine Stimme war heißer. Vereinzelte Tränen kullerten seine Wange herunter. „Liebst du sie?“ Geschockt sah er mich an. „Nein, ich liebe allein dich!“

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Wörter: 503

„Bitte, vertrau mir" | Taddl ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt