Kapitel 138

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Jan, Andre, Melina und ich verbrachten noch einige Zeit auf der Couch bevor von Jan verkündigt wurde, das wir demnächst zu Francessco fahren würden. Also ging ich in Andres Zimmer, zog mich wieder um und ließ ihn sich dann auch Umziehen. Als dann alle Fertig waren fuhren wir in Andres Wagen zu Francessco, der uns herzlich begrüßte, sich beklagte das wir so selten kommen und uns dann das Übliche zubereitete. Mit dem Essen unter den Armen, fuhr Andre uns zu Luna und Ardy. Dort angekommen legte ich das Essen weg und nahm direkt mein Handy. Paul hatte mir auch geschrieben, aber ich hatte ja kein Handy dabei. Warum hatte ich dieses eine Mal kein Handy dabei? Warum war es so wichtig dass er mich so oft anrief? Warum kann ich nicht direkt zu Taddl? Die anderen lenkten mich wieder ab und wir genossen unsere Gerichte. Doch das brachte alles kaum etwas. Ich war die meiste Zeit in meinen Gedanken vertieft, konnte kaum essen da ich kaum noch anwesend war und dachte sowohl über alles, als auch nichts nach. Als ich mich entschuldigt hatte, bei meinen Freunden und mich in das Zimmer zurückzog, tat ich auch nicht viel mehr. Ich scrollte durch ein Paar Nachrichten, auch von meiner Mutter und Ronald, oder sah die Decke an, wie heute Morgen. Meine Mutter schrieb mir dass sie sich so schämte, mir nicht geglaubt zu haben und Ronald schrieb ich solle doch meiner Mutter zur liebe zurückkommen. In meinen Gedanken vertieft bekam ich allerdings dreimal die Hälfte nicht mit. Ich wurde dennoch aus meinem Kopf gerissen als es mehrmals klopfte. "Mida? Darf ich reinkommen?" Erst nickte ich, gab mir eine Schelle und rief dann durch die Tür: "Komm rein Jan", zurück. Die Tür ging auf und Jan trat herein. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Boden vor das Bett. "Na du?" Ich sah ihn skeptisch an. "Ich weiß nicht, wie ich diese Konversation starten soll", sagte er leise und kratze sich am hinter Kopf. "Mittendrin", riet ich ihm, mit einem schwachen lächeln. Er atmete tief durch. "Ich habe grad Luna und Melina gefragt, ob sie mir von dem Typen in deiner Klasse erzählen können. Sie haben mich dumm angeschaut, sich wissend angeschaut und gesagt das ich das dich selber fragen soll", erzählte er. Ich nickte. "Was soll ich da groß sagen, ich hab es gestern Abend auf den Punkt gebracht", flüsterte ich fast zurück. "Dein Vergewaltiger ex", wiederholte er meine Worte, der gestrigen Nacht. "Lu hat gesagt das du dich mit diesem Polizisten ausgesprochen hast, hast du auch von ihm erzählt?" Ich nickte. Er sah mich durchdringend an. "Auch das er in deiner Klasse ist?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich will da eigentlich nur ungern grade drüber reden", wisperte ich den Tränen nah. "Kein Ding", nickte er, stand auf sah mich nochmal an und verließ das Zimmer wieder. Ich faste einen Entschluss, während ich die Decke mit meinen Augen löcherte. Ich schreibe Paul von Luis.

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Wörter: 499

„Bitte, vertrau mir" | Taddl ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt