Kapitel 131

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An der Wohnungstür angelangt nahm ich den Schlüssel von unter der Fußmatte, schloss die Tür auf und schmiss meine Tasche hinein. „Also möchtest du noch über etwas reden, oder war dir das jetzt zu viel?“ Ich hielt ihm die Tür weiter auf um ihn herein zu Bitten. Er lächelte und betrat die Wohnung. „Sind deine Freunde nicht hier?“ „Sie haben Schule“, lächelte ich leicht und lief mit ihm ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch, während er einfach da stand mit seinem kleinen Block. „Also Ronald hat mich ganz am Anfang, als wir gerade eingezogen waren mal am Arm berührt. Er streifte ihn kurz auf und ab und ich dachte zuerst, dass es nur als nette Geste gedacht war“, begann ich. „Darf ich noch Fragen wann ihr eingezogen seid?“ „Mitten in den Pfingstferien“, antwortete ich. Er nickte kurz, bevor er mich wieder ansah. „Dann hatte er mich mal am Kinn gepackt und war nicht unbedingt Nett und noch am gleichen Tag kam er in mein Zimmer gerannt, büllte mich an und ich hatte dann ein Blackout“, erzählte ich weiter. „Ich dachte das der Blackout am Dienstag dein einziger war, hast du das Dr. Kaiser erzählt?“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Aber ich dachte das zählt nicht weil ich so überfordert war das er mich so angebrüllt hat“, versuchte ich mich zu erklären. „Dr. Kaiser hat dir doch einen Zettel gegeben, ich wette das seine Nummer darauf steht. Sag ihm das bitte schnellst möglich, ja?“ Ich war verwundert das er den Zettel bemerkt hatte, nickte aber nur und sah zu Boden. „Es ist allerdings nicht schlimm. Passiert manchmal, du hast ja sicher nur nicht drangedacht“, muntere mich auf. „Sicher kam dann noch mehr, möchtest du mir davon auch noch erzählen?“ Ich nickte. „Ich hatte an meinem zweiten Schultag stress mit Taddl und Ronald musste mich dann zur Schule fahren, dabei hatte er mir in den Oberschenkel gegriffen und ist an ihm hoch und runter“, erweiterte ich meine erzälung. Er nickte wieder und schrieb weiter, bevor er mich wieder ansah. „Dann kommt das zweit schlimmste aber auch vorletzte“, flüsterte ich fast. Wieder nickte er. „Ich wollte mir etwas zu essen holen und er war auch in der Küche, er hatte mich auf die Kücheninsel gehoben und berührt. Nicht unter den Klamotten, aber ich wollte nicht das die Stellen berührt werden von ihm“, stotterte ich. Der Kloss in meinem Hals machte mir des reden schwer. „Und das war das zweit schlimmste? Ich werde ihn einbuchten lassen“, sagte Paul angespannt. „Am gleiche Abend versteckte er sich in meinem Badezimmer und hatte mich wieder berührt-auch unter den Klamotten“, schluchzte ich und sah in mit wässrigen Augen an. Er nickte. „Ich hatte geschrien“, fügte ich dazu und seine Augen sahen von seinen Block direkt auf in meine Augen. „Taddl und meine Mum sind dann gekommen, aber meine Mutter hatte Ronald geglaubt das ich nur gestürzt war“, lächelte ich schwach. Er seufzte und schrieb sich den Rest auf seinen Block bevor er ihn Weg packte und mich ansah.

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Wörter: 502

„Bitte, vertrau mir" | Taddl ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt