Kapitel 130

441 37 55
                                    


«Später, mein Engel, okay?» fragte er, was mich sofort nicken liess.

---------------------------------

Jungkook POV.

«Willst du mir jetzt erzählen was los ist?» hörte ich die sanfte Stimme meines Engels, der neben mir auf der Ladefläche des Pickups, in meinen Armen lag und wir wieder zu den vielen Lichtern empor blickten.

Ich antwortete nicht.

Nachdem ich nach meiner Ankunft noch einiges an Papierkram erledigt und mir einen Überblick verschafft habe, haben wir uns entschlossen hier hinaufzufahren.

An dem Ort, wo wir unser erstes und einziges Date hatten, an meinen Zufluchtsort.

Nun lagen wir hier, Arm in Arm, während mein Engel sich nah an meine Seite gekuschelt hat und seinen Kopf auf meine Schulter gebetet hatte.

«Jungkook?» fragte er noch einmal nach, wollte sich aufsetzten, um mir in die Augen zu schauen, doch ich hielt in fest an seiner Hüfte unten und schüttelte den Kopf.

«Bleib bitte so.» hauchte ich und zog ihn näher an mich, wendete meinen Blick von den Sternen und senkte meinen Kopf gegen seinen Haaransatz, nahm seinen beruhigenden, vertraulichen Geruch ein und ich spürte schon, wie ich mich ein wenig beruhigte.

Denn ich musste es ihm erzählen, alles. Ich will keine Geheimnisse vor ihm haben, nicht vor dem Mann, mit dem ich mein Leben verbringen will.

Er nickte gegen meine Brust und blieb still, gab mir die Zeit, die ich benötigte, wofür ich ihm im Stillen dankbar bin.

Wird er mich verachten, nachdem ich ihm erzähle, was ich alles gemacht habe? Wird er mich fürchten? Er darf keine Angst vor mir haben. Er darf einfach nicht, denn ich würde ihm niemals etwas tun.

Wie erzähle ich ihm bitte, dass Jae nicht mehr unter uns weilt? Wie erkläre ich ihm, dass ich nicht hier herkommen wollte? Wie sage ich, dass meine Mutter noch lebt?

Was soll ich ihm zuerst erzählen?

«Fang einfach ganz am Anfang an, Kookie.» hörte ich seine zarte Stimme.

Er hat wohl gespürt, dass ich nicht wusste, wie ich beginnen sollte.

«Bevor ich und J-Jae bei Yoongi ankamen, war mein Vater noch bei uns auf der Station und hat mal wieder seine übliche Szene geschoben.» fing ich langsam an, stockte bei dem Namen meines Bruders ein wenig.

Jimin nickte nur, liess mir die Zeit, ohne einen Kommentar abzugeben.

«Als ich ihn wieder zurück in seine Schranken gewiesen habe, sind wir aufgebrochen zu Yoongi. Dort verlief alles zuerst g-gut und wir hatten keine Probleme, wir behandelten Yoongi, während Jae ein bisschen n-nachforschte und ich alles weitere plante.» erzählte ich weiter, konnte mein Stocken nicht unterdrücken, egal wie sehr ich es versuchte, fliessend die Geschichte zu erzählen.

Unbewusst zog ich meinen Engel näher an mich ran, was er nur mit sich machen liess.

«Nach einem kleinen Telefongespräch mit meinem Vater, w-was ein bisschen aus den Rudern gelaufen ist, schien Jae immer mehr Nachforschungen anzustellen, was die Vergangenheit meines Vaters betraf. Er befragte sogar Lee, der ja im Kerker sass. Er schien nach einigen tagen etwas herausgefunden zu haben, musste es mir unbedingt mitteilen, doch mein Vater war hier. Warum Jimin? Warum konnte er nicht warten, bis er wieder gegangen war? Wieso musste er es mir genau dann erzählen?» stellte ich mir die wichtigsten Fragen, die mir einfach nicht aus dem Kopf gingen.

Jimin sagte nichts, nahm nur meine Hand in seine, verschränkte unsere Hände, wartete auf meine Erklärungen, hatte sicher aber schon eine gewisse negative Vorahnung.

Military   -Jikook-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt