Kapitel 147

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«Hey Kleine, ich bin Jungkook.»

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Jungkook POV.

Sie sah mich aus grossen grünen Knopfaugen an und schien nicht ganz zu verstehen, was vor sich ging.

Doch im nächsten Moment lächelte sie glücklich und streckte mir freudenstrahlend ihre Hand entgegen.

«Hallo, ich bin Sunhi!» grinste sie.

«Ein wunderschöner Name, Sunhi. Ich bin Jimin.» kniete sich Jimin zu ihr hinunter und nahm ihre kleine Hand in seine, da ich nicht wirklich dazu in der Lage zu sein schien.

Eine Welle an Glückshormonen überschüttete mich, während ich sie nur stolz lächelnd ansehen konnte.

Sie ist wunderschönes Mädchen, das eine wundervolle Ausstrahlung hat.

Sie sah ganz wie ihre Mutter aus, was mich sehr erleichterte.

«Sunhi, du sollst doch nicht einfach jedem Fremden die Tür öffnen.» hörte ich Lees Stimme, während er hinter ihr auftauchte.

Er trug Alltagsklamotten, was für mich sehr ungewöhnlich anzusehen war, während er sie tadelnd ansah, während ich ihm nur allzu gerne an die Kehle springen würde.

«Der Pförtner hätte sie ja kaum durchgelassen, wären sie dir so fremd! Also streng deinen kleinen Grips an und begrüsse die Leute. Du bist so unhöflich.» sah sie ihn ebenfalls tadelnd an, was Jimin erstaunt innehalten liess, während ich nur noch stolz grinste.

Eine Jeon wie sie im Buche steht.

«Sei nicht so frech, Kleine.» sah Lee sie gespielt wütend an, während er ihr in den Arm zwickte.

Sie zuckte zurück und sah ihn böse an: « Lass das! Das tat weh.»

Als sie ihn zurück zwickte und er sich gespielt verletzt ansah, sah ich die beiden mit einem traurigen Lächeln an.

Werde ich je auch eine solche Geschwisterbindung zu ihr bekommen, wie er?

Wahrscheinlich nicht, sie kennt ihn jetzt schon ihr ganzes Leben.

Sie sind zusammen aufgewachsen, damit werde ich nie mithalten können.

Sofort sank meine Laune, trotz des Anblickes der kleinen Prinzessin.

Als würde mein Engel meine Sorgen spüren, drückte er meine Hand fester und sah mich aufmunternd an, während er mit einem Nicken zu den beiden zeigte.

Ich lächelte ihn dankbar an, während ich meinen Blick wieder nach vorne richtete.

«Ich muss mich für meinen schusseligen Bruder entschuldigen. Manchmal ist er mehr Kind als ich.» sagte sie erwachsen, was mich schon ein wenig überraschte.

«Kommt rein.» trat Lee einen Schritt zur Seite, als wir nicht zu antworten schienen, was wir dann auch taten, uns die Schuhe auszogen und so den langen Gang betraten.

«Oben sind die Schlafzimmer und euer Gästezimmer, während mein Büro, die Küche und das Wohnzimmer hier unten zu finden sind. Wenn ihr etwas braucht, wendet euch einfach mich. Kommt.» sagte Lee, während Jimin sich erstaunt umsah, ich aber den Blickkontakt nicht unterbrach.

Das schien Sunhi zu verwirren, denn sie sah uns nun skeptisch an, doch Lee sagte nur, das sie es bald wissen würde.

Sie gab sich wohl damit zufrieden, denn sie lief durch eine Tür vorne links, was wohl ins Wohnzimmer führte, da ich schon kurz darauf den Fernseher hörte.

«Sie ist gerade in der Küche, macht Abendessen. Kommt gehen wir ins Wohnzimmer.» sagte Lee, während ich nur monoton nickte, aber innerlich wieder fliehen möchte.

Als Lee sich in Bewegung setzte und Jimin mich nun auch langsam hinter sich herzog, kam ich langsam wieder zu mir, wusste aber nicht, ob ich das jetzt konnte.

Doch ich werde jetzt nicht den Schwanz einziehen.

Als wir das gemütliche Wohnzimmer betraten, das einen warmen braunen Parkettboden hatte, zwei, gemütlich aussehende schwarze Sofas und einen kleinen, aus Holz angefertigtem, Abstelltisch, konnte man sich direkt wohlfühlen.

Sunhi sass auf dem Sofa, hatte einer der Sofakissen, zwischen ihre Arme geklemmt und sah gespannt auf den Bildschirm.

«Schatz, kannst du mir bitte noch einen Liter Öl aus der Kammerholen?» hörte ich plötzlich die Stimme, die ich gedacht hätte, nie wieder zu hören.

Mein Herz setze einen Schlag aus, nur um dann im dreifachen Tempo weiterzuschlagen. Meine Augen weiteten sich und ich fühlte mich so, als hätte mir jemand einen festen Schlag in die Magengrube gegeben, da mir die Luft ausblieb.

Schatz?

Sie betitelt meinen Steifbruder als Schatz?

Mein Herz schmerzte, fühlte sich so an, als hätte es tausend Stiche abbekommen.

Als ich dann ihre zierliche Gestalt hinter der Abtrennwand zwischen Wohnzimmer und Küche, auftauchen sah, drückte ich Jimins Hand fester.

Sie richtete ihren Blick natürlich sofort auf uns Neuankömmlinge.

Ihr Gesichtsausdruck schien zuerst verwirrt, da sie sich an Lee wendete: «Wer sind den unsere Gäste?»

Ich sah sie sprachlos an, doch von aussen hin hielt ich meine Fassade aufrecht, doch innerlich schien ich zu zerbrechen.

Sie erkannte mich nicht?

Mich? Ihren eigenen Sohn?

Jimin löste sofort seine Hand aus meiner, nur um sich dann in meinen Arm zu krallen, was mir wohl die nötige Unterstützung geben sollte.

Doch momentan erzielte es nicht seine gewünschte Wirkung, denn mein Inneres baute sich nicht wieder auf und die Hoffnung das sie mich nach einigen Sekunden wiedererkannte schwand dahin.

Lee drehte sich zu mir, sah mich leicht panisch an, schien jetzt wohl nicht zu wissen, was er darauf antworten sollte.

Denn man hatte erwarten das die Mutter, sein eigenes Kind erkennen würde...

Ich sah sie an, sah ihre dunkeln Haare, die sie wie früher zu einem einfachen Zopf geflochten hat, während ihr Körper in einem Morgenmantel steckte. Sie sah genauso aus, wie ich sie in Erinnerungen hatte.

Man sah ihr an, dass sie ein bisschen gealtert ist.

Ich sah sie vielleicht noch immer monoton an, doch ich konnte nicht wirklich glauben, dass sie hier vor mir stand. In Fleisch und Blut, ohne all die Schusswunden, ohne den schmerzlichen Ausdruck in den Augen.

«Ähm, Eomma. Das ist Park Jimin und der Armeegeneral Koreas Je-» fing er zögernd an, da er wohl auch leicht überfordert schien, doch wurde laut unterbrochen.

«Jungkook!» rief sie geschockt, während sie sofort erschrocken nach hinten stolperte, sich aber dann noch, an einem der Stühle hier abstütze.

«Mutter.» gab ich zurück, wusste selbst nicht, wie ich am besten reagieren sollte.

Sollte ich kalt bleiben und sie nicht wieder an mich heranlassen, sie ausfragen und mich aufregen, warum sie mich alleine gelassen hat.

Oder sollte ich ihr um den Hals fallen, sie fest in den Arm nehmen, ihr erzählen, wie sehr ich sie vermisst habe und wie sehr sie mir gefehlt hat, all die Jahre?

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Das war es für dieses Kapitel.

Ich hoffe es hat euch gefallen und lasst mir mal bitte wieder eine Rückmeldung zu der Story da <3

Danke und Einen schönen Tag noch xD!

Military   -Jikook-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt