Kapitel 172 - Tenshi

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Neji stand langsam wieder auf. "Gehen wir." 
Sasuke nickte, beide kamen auf mich zu, Neji nahm mir einen Eiskaffee ab, nahm meine Hand und zog mich mit aus der Gasse raus. 
"Wartet kurz." Sagte Sasuke, verschwand kurz wieder, in dem kleinen Laden, um dann mit einem neuen Eiskaffee für mich zurück zu kommen. "Danke..." murmelte ich, gab ihm seinen und fing wieder an zu schlürfen.
Wir liefen weiter.
"Wir sind voll der Schlägertrupp." Überlegte ich laut. 
"Widerspricht mir, wenn du das so sagst." kam es von Neji. 
"Ist aber so." 
"Nein. Er hat es provoziert und das vom feinsten." Sagte Sasuke. 
"Wir sollten uns aber nicht so auf die Palme bringen lassen, vor allem nicht von Worten. Ich meine, wie wir ihn zurück gelassen haben, in einer dunklen Gasse, zusammengekrümmt und mit Kaffee voll...." 
Neji blieb ruckartig stehen und schaute mich ernst an. 
"Er hat dich als Schlampe betitelt!"
"Was ich ja irgendwie auch bin." 
"Halt die Klappe Ciri. Du bist keine Schlampe, ganz im Gegenteil. Du bist eine der loyalsten Personen die ich kenne." Kam es von Sasuke. 
"Danke...." murmelte ich. 
"Vielleicht hast du recht damit, wir hätten nicht so reagieren sollen, verdient hat er es dennoch und ich gebe dir Brief und Siegel darauf, dass er es weiter versuchen wird." Sagte Neji.
"Wäre Kakashi dabei gewesen, wäre er nicht mehr unter den Lebenden." Kam es von Sasuke. 
"Stell dir mal vor, Kakashi wäre an deiner Stelle und es würde eine Verflossene auftauchen und sich so an ihn ran machen." 
Mein Eiskaffee wurde von einer kleinen Menge rotem Chakra weg geschleudert. 
Neji und Sasuke zuckten zusammen. 
"Ups." flüsterte ich erschrocken.
"Nochmal bekommst du keinen!" Schimpfte Sasuke und drückte mir im gleichen Atemzug seinen Becher in die Hand. 
"Schlägertrupp." Nickte Neji. 

Wir kamen beim Trainingsplatz an. 
"Also, wir haben vielleicht noch zwei, drei Stunden bis es dunkel wird. Lasst uns keine Zeit verlieren." Bestimmte Sasuke und setzte sich hin. 
"Weißt du, wie du in sie hinein kommst?" Fragte Neji ihn. 
"Mit meinem Schwanz ja." 
Ich musste kichern. 
"Konzentration Prinzessin!" Sagte Neji ernst. 
Ich presste meine Lippen fest zusammen. 
"Gib mir deine Hand, ich führe dich. So geht es schneller." Sagte Neji zu Sasuke und reichte ihm seine Hand.
Sasuke legte seine Hand in seine. 
"Wartet kurz." Sagte ich, wie immer und schloss meine Augen. 
Ich stand wieder in meinem Raum. 
Diesmal wartete Neji nicht so lange, er tauchte vor mir auf, mit Sasuke. 
"Da wären wir." Murmelte er und schaute sich um. 
"Das sieht ziemlich unspektakulär aus." Sagte Sasuke und schaute sich ebenfalls um. 
Ich hörte ein eiliges Tapsen und schaute an den beiden vorbei, ging in die Knie und hielt meine Arme ausgestreckt in Richtung klein Sasuke, der freudig auf mich zu rannte. 
Als er auf der Höhe von Neji und Sasuke war, warf er einen Blick zu den beiden, bremste scharf ab und starrte Sasuke an. 
Sasuke ließ seinen Blick zu ihm laufen und zuckte zusammen. "Würg. Was ist das denn?!" 
"Klein Sasuke." Sagte Neji leicht amüsiert. 
Klein Sasuke kniff seine Augen zusammen und schlich vorsichtig näher zu Sasuke. 
"Pfui! Bleib wo du bist!" kam es von Sasuke, er wich einen Schritt zurück. 
"Sei nicht so gemein zu ihm!" Schimpfte ich. 
"Hast du ihn dir mal genauer angeschaut?!" Fragte mich Sasuke irritiert. 
"Er hat keine Haut und tropft überall ein bisschen, na und?!" 
"WÜRG!" 
"BOA SASUKE!" 
Klein Sasuke fühlte sich angesprochen und schaute fragend zu mir. 
"Nicht du mein Schatz...." flüsterte ich ihm liebevoll zu und nahm ihn an mich. Er kuschelte sich in meine Arme und himmelte mich an. 
Ich lächelte auf ihn herunter und fing an ihn zu streicheln. 
"Ich kotz gleich..." Sasuke drehte sich weg und würgte. 
"Jetzt stell dich mal nicht so an, er ist eigentlich ganz süß! Du solltest ihm Hallo sagen." Sagte Neji. 
Ich lief um Sasuke herum und hielt ihm klein Sasuke entgegen. Es zogen sich ein paar Flüssigkeitsfäden zwischen mir und klein Sasuke. 
"Schau mal wie er sich freut, normal läuft er nicht so schlimm aus." Freute ich mich.
Sasuke drehte sich wieder weg und übergab sich. 
"Huch! Das ist jetzt schon ein bisschen eklig." Murmelte Neji zu Sasuke und legte dennoch behutsam seine Hand auf seinen Rücken. 
"Ganz schön empfindlich der Gute..." Murmelte ich und drückte klein Sasuke wieder an mich. 
Sasuke beruhigte sich wieder. 
"Gehts?" Fragte Neji ihn. 
"Ja. Sorry. Hat jemand eine Zahnbürste dabei?" 
Klein Sasuke sprang aus meinen Armen und flitzte zu einem Stück schwarzer Masse, was er noch nicht verspeist hatte, zerrte es in unsere Richtung und legte es vor Sasuke ab. 
Sasuke schaute skeptisch darauf. "Schau mal er bietet dir schon was zu Essen an." Freute ich mich wieder. 
"Also gut." Murmelte Sasuke, kniete sich zu ihm runter und hielt ihm vorsichtig eine Hand entgegen. 
Klein Sasuke schnüffelte kurz an ihm und leckte einmal darüber. 
Sasuke hielt sich seine andere Hand vor den Mund und unterdrückte einen Würgreflex. 
Ein leises knurren ertönte. Augenblicklich vergaß Sasuke seinen Ekel und starrte in die dunkle Ecke, Neji tat es ihm gleich. 
"HALT DEINE KLAPPE!" Schrie ich wütend. 
Es verstummte. 
"Ist es da hinten?" Fragte Sasuke und stellte sich wieder hin. 
"Mhm." Murmelte ich. 
"Ich kann es nicht sehen..." er kniff seine Augen etwas zusammen. 
"Ist besser so." Sagte Neji angespannt. 
"Komm ich zeige dir Nejis und Kakashis Zimmer." Sagte ich zu Sasuke, hielt meinen Blick auf die dunkle Ecke gerichtet.
Wir liefen zuerst zu Nejis Tür und öffneten sie. 
Neji fing augenblicklich an zu grinsen, als wir hinein gingen und nahm meine Hand. 
"Fühlt sich... interessant an..." Flüstere Sasuke und schaute sich um, Bilder von Neji und mir tauchen, wie eine Diashow auf, auch intime. 
"Okay das reicht!" Sagte Neji schnell und zog Sasuke aus dem Raum raus. 
"Fand es ganz nett mit anzusehen. Vor allem aus deiner Perspektive." Grinste Sasuke. 
"Schäm dich!" Schimpfte Neji entrüstet. 
Wir liefen zu Kakashis Tür, sie stand sowieso schon offen, wir traten ein. 
Sasuke erstarrte. 
"Ist schon cool wenn man, dieses Gefühl das erste Mal erlebt." Hörte ich Neji. 
"Das... ich...ist das... Ciri... du... was...scheiße..." fing Sasuke an zu stottern. "Fühlt ihr das jedes mal wenn ihr rumleuchtet?" 
Ich nickte grinsend. 
"Kann ich hier bleiben?" Fragte er erstaunt. 
"Holst dir dann einen runter?" grinste Neji. 
"Auch das... ich meine Neji.. hast du eine Ahnung wie sich das anfühlt? Mal abgesehen von den Bildern." 
"Ich stehe hier, also ja." 
"Irre." Murmelte Sasuke. 
"Gut, komm es geht weiter." Sagte ich, nahm Sasukes Hand und zog ihn wieder mit raus, zu Tür daneben. 
"Das ist die neue Tür?" Fragte Sasuke. 
"Ja, versuch sie mal zu öffnen." Sagte Neji. 
Sasuke legte seine Hand an den Knauf. Augenblicklich kam klein Sasuke wieder angeflitzt und stellte sich vor die Tür und starrte in die dunkle Ecke. 
Sasuke ruckelte an der Tür. Sie bewegte sich kein Stück. 
"Tja. Willkommen im Club der Unfähigen." Murmelte ich. 
"Nur Kakashi hat sie bisher öffnen können?" Fragte Sasuke nochmal.
"Jap." Antwortete Neji. 
"Und darin war grünes Licht?" 
"Jap."
"Das schwarze Arschloch Vieh ist fokussiert auf den Raum?" 
"Jap." 
"Ich muss mit Itachi reden." 
"Hä?" kam es irritiert von Neji und mir. 
"Ich habe eine Vermutung." murmelte Sasuke.
"Was für eine?" Fragte Neji aufgeregt. 
"Nein. Ich muss erst mit Itachi reden." 
"Sasuke!" Schimpfte ich los. 
Er schaute mich fest an. "Ciri. Ich kann darüber jetzt nicht reden, wenn ich falsch liege...Bitte vertrau mir. Ich sage es dir, sobald ich weiß ob meine Vermutung stimmt. Bitte." 
Ich schaute ihm einen Moment an und nickte langsam. 
"Wenn du mit deiner Vermutung richtig liegst, ist es dann gefährlich für Ciri?" Fragte Neji. 
"Wie man es nimmt. Deswegen muss ich mit Itachi reden. Aber ich denke solange die Tür geschlossen ist, sollte nichts passieren." 
"Na wunderbar und jetzt?" fragte ich enttäuscht. 
"Widmen wir uns dem Hauptproblem." Sagte Sasuke und drehte sich etwas, um in die schwarze Ecke zu schauen, er setzte sich in Bewegung. 
Neji packte ihm schnell am Arm. "Was hast du vor?" 
"Ich will es mir ansehen." Sagte Sasuke schlicht. 
"Warte, lass mich vor." Sagte ich, hob klein Sasuke auf und lief an den beiden vorbei. 
"Ciri, das ist nicht dein ernst?!" Hörte ich Neji. 
"Wie sollen wir es denn sonst machen? Es flippt nur aus wenn Kakashi hier ist oder ich wütend bin und ich will nicht das Kakashi das nochmal durchmachen muss!" 
"Aber er ist nicht hier um dich zu beschützten!" 
"Ich weiß, hoffen wir das es nicht nötig ist. Sobald das Gift austritt, rennst du mit Sasuke in Kakashis Raum Neji." murmelte ich und lief mit klein Sasuke los. 
Umso näher wir der dunklen Ecke kamen umso unruhiger wurde klein Sasuke, er sprang aus meinen Armen und fing an zu wachsen. 
"Was ist denn jetzt kaputt." Hörte ich Sasuke verdattert. 
"Er wächst zu seiner ursprünglichen Größe oder zumindest bis zur hälfte. Er wächst nur komplett wenn Kakashi hier ist." Erklärte Neji.
"Das hattet ihr mal erwähnt, ich erinnere mich. So sieht er schon viel besser aus."
Ich ließ mich nicht von den beiden ablenken und lief in die Dunkelheit, bis ich mich vor meinem Monster wiederfand. 
Es lag seitlich in seiner Ecke, hatte seinen Kopf auf seinen Pfoten abgelegt und schielte zu mir. 
"Warum bist du nicht einfach immer so ruhig?" Flüsterte ich leise. 
"So gefährlich sieht es gar nicht aus, da finde ich klein Sasuke grusliger." Hörte ich Sasuke. 
Es hob seinen Kopf, schaute zu Sasuke, schnaufte ihn laut an, ein paar Rotztropfen besprenkelten uns, es legte seinen Kopf wieder auf seinen Pfoten ab.
"WÜRG!" 
"Himmel du solltest an deiner Ekelgrenze arbeiten Sasuke!" Hörte ich Neji. 
"DAS IST ABARTIG! WÜRG."
"Na und nu? Hast du nichts zu sagen?" Fragte ich das Vieh. 
Es schnaufte laut und drehte seinen Kopf weiter von uns weg. 
"Bist du jetzt etwa eingeschnappt?! Dazu hast du kein Recht! Du bist frech und machst nicht was man dir sagt!" 
"Schimpft sie grade mit ihm?" Hörte ich Sasuke.
"Ich weiß grade nicht was ich dazu sagen soll..." Murmelte Neji. 
"Weißt du, wir könnten wirklich Freunde sein, wenn du nicht immer so eine Egonummer schieben würdest und alles zerfleischen wollen würdest! SCHAU MICH GEFÄLLIGST AN WENN ICH MIT DIR REDE!" 
Es drehte seinen Kopf etwas mehr in unsere Richtung und schielte zu mir. 
"Hast du dazu absolut nichts zu sagen?" 
Es richtete sich auf. 
"Ach du scheiße..." murmelte Sasuke hinter mir. 
"Ciri...." 
"Alles gut, es ist nicht wütend." sagte ich. 
Es schob eine Pfote in meine Richtung , blieb aber sitzen ich legte vorsichtig meine Hand auf seine Pfote und wurde in eine andere Zeit geschleudert. 

Ich sah meine Mutter. 
Wie sie mit meinem schwarzen Monster lebte, nicht gegeneinander, sondern miteinander. 
So wie klein Sasuke und ich es taten. Sie waren eins, konnten sich verbünden, wenn sie es wollten und machten meine Mutter damit unfassbar mächtig. Ich sah, wie sie in ihrem inneren Raum mit ihm spielte, es streichelte und es liebevoll Tenshi nannte. 

Plötzlich änderte sich die Stimmung, das Bild verzerrte etwas und ich hatte das Gefühl einen Zeitsprung zu machen. Ich sah wie meine Mutter sich emotional von Tenshi mehr und mehr abkapselte. Jemand anderes nahm ihre Gefühlte in Anspruch. 
Ich sah nicht, wer es war. Ich sah nur den inneren Raum meiner Mutter und nicht was außerhalb passierte. 
Tenshi zog sich mehr und mehr zurück, wurde immer weniger von meiner Mutter besucht. 
Ich empfand Mitleid. 
Irgendwann kam meine Mutter gar nicht mehr. Tenshi wurde wütend, fühlte sich benutzt und weggeworfen und vegetierte vor sich hin, verkümmerte regelrecht.
Bis eines Tages ein goldenes Licht dem Raum erstrahlte. Tenshi näherte sich diesem Licht langsam und vorsichtig. Meine Mutter tauchte wieder auf. Seit Jahren, ließ sie sich das erste Mal wieder blicken. Tenshi knurrte sie wütend und enttäuscht an. "Bleib wo du bist! Wage es dich nicht, diesem Licht näher zu kommen!" Drohte sie Tenshi. Es wusste gar nicht wie ihm geschah und wurde wütender. Nach so langer Zeit tauchte sie einfach hier auf und fand nicht ein Wort der Zuneigung.
Meine Mutter errichtete einen Art Käfig und sperrte Tenshi darin ein. 
Gänsehaut überkam mich.
"Es tut mir leid. Du bist zu gefährlich." Hörte ich meine Mutter sagen. 
Plötzlich tauchte eine weitere Gestalt auf. Ein Mann. 
"Hast du es geschafft?" Fragte er sie. 
"Ja. Ich hoffe der Käfig hält." 
Tenshi fing sofort an auszurasten, als es den Mann erblickte, es tobte wild  in seinem Käfig und schrie. 
"Lass uns gehen Madara." 
Ich erstarrte, ich spürte Tränen in mir aufsteigen. 
Tenshi blieb Monate lang in diesem Käfig. Regelmäßig kamen meine Mutter mit Madara, um zu schauen ob der Käfig hielt und verschwanden wieder. Nicht ein mal war ein Zeichen von Mitgefühl vorhanden. Sie behandelten Tenshi wie das Monster, zudem es sich immer mehr entwickelte.
Das goldene Licht wuchs. 
Tenshi wurde mit jedem Tag wütender, es wütete immer mehr in seinem Käfig. 
Bis eines Tages meine Mutter und Madara zur üblichen Kontrolle auftauchten. 
"Es ist soweit, du musst verschwinden." Sagte sie zu Madara. 
"Ich will nicht gehen!"
"Du musst! Tenshi wird sonst ausbrechen und...." Sie brach ihren Satz ab.
Sie verschwanden wieder. 
Ein paar Tage später, schien das goldene Licht regelrecht zu explodieren, es sprengte Tenshis Käfig. Wutentbrannt rannte Tenshi in das goldene Licht. 

Ich hörte die Schreie meiner Mutter. Ein Gewitter tobte lautstark. 
"Bitte lass mich sie ein einziges Mal sehen..." 
Es war das letzte was ich hörte.

Ich wurde in die Gegenwart zurück geschleudert, legte meine Hände an mein Gesicht und fiel schluchzend auf die Knie. 
"Ciri!" Hörte ich Sasuke und Neji erschrocken und spürte wie sich ihre Hände auf mich legten. 
Ich nahm meine Hände von meinem Gesicht und schaute zu meinem Monster. 
"Es tut mir leid Tenshi...." Schluchzte ich verzweifelt. 
Es drehte sich weg und legte sich wieder hin. 
Die Arme an mir zogen mich hoch und führten mich in Kakashis Raum. 
Neji nahm mein Gesicht in seine Hände. "Augen auf okay?" Flüsterte er eindringlich. 
Ich nickte weinend, wartete bis die beiden weg waren und öffnete meine Augen. 
Augenblicklich legte ich mich auf den Boden und rollte mich schluchzend zusammen. 
"Verflucht...was ist denn passiert?" Hörte ich Sasukes Stimme und spürte wie sich seine Arme unter mich schoben, um mich hoch zu heben. 
"Bringen wir sie heim..." Murmelte Neji. 
Ich vergrub mein Gesicht an Sasukes Brust und weinte. 

 


Taste my Venom Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt