Wann immer ich daran denke, dass es Menschen gibt, die absichtlich Lebewesen quälen, zieht sich etwas in mir zusammen. Ich finde es einfach nicht nachvollziehbar, dass jemand Spaß daran haben könnte, Leid zu sehen, für das er oder sie auch noch verantwortlich ist. Das Leiden anderer sollte Trauer und Mitgefühl in uns hervorrufen. Wahrscheinlich sind diese Leute auch noch stolz darauf. Das wiederum löst in mir nur ein Gefühl von unbändiger Wut und Hass aus. Hass... so ein starkes Wort. Ein kleines Wort mit so viel Bedeutung dahinter. Und hier passt es genauestens. Es kann ja sein, dass man viel Hass in sich trägt. Aber das ist kein Grund, andere dafür zu bestrafen. Besonders, wenn es sich um andere Lebewesen handelt. Denn dann hat man es nicht anders verdient, als selbst gehasst zu werden.
Das sind meine Gedanken, während ich dem Typen, dessen dreckiges Geschäft ich gerade habe auffliegen lassen, in die Augen sehe. Er starrt finster zurück, während der Polizist ihm die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen festmacht. Ich habe die Hände in den Hosentaschen vergraben und mustere den Mann. Er sieht schon so aus, als würde er illegal Tiere halten und verkaufen, mit seinem dreckigen, bodenlangen Mantel und dem dunklen Bart. Er wirkt für mich wie jemand, der nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen hat und dadurch in einen Strudel von Alkohol, Drogen und den falschen Menschen geraten ist. Kein Wunder, dass er von seinem Hass auf die Welt zerfressen wurde. Aber auch das ist keine Entschuldigung dafür, so etwas Tieren anzutun.
Ich habe sie gesehen; eingezwängt in ihren winzigen Käfigen, abgemagert, zitternd vor Angst. Er hat ihnen nicht den Raum gegeben, den sie brauchen. Er hat sie nie im Leben regelmäßig gefüttert. Und ich wette, das ist so ein Ich-schlage-oder-trete-einfach-mal-zu-obwohl-ich-gar-keinen-Grund-dazu-habe-Kandidat.
Den Typen verfolge ich, seit ich im Park gesehen habe, wie er den Straßenhund, dem ich regelmäßig Futter gebracht habe, in eine schmutzige Transportbox verfrachtet und mit sich genommen hat. Ich wusste von Anfang an, dass mit dem was nicht stimmt. Und einfach nur, um sicherzugehen, dass Rocky (so nannte ich den Hund) nichts passiert, bin ich ihm hinterher. Was soll ich sagen? Ich hatte den richtigen Riecher. Sobald ich den verbarrikadierten Shop sah, durch dessen Hintereingang er verschwand, war mir so einiges klar. Meine, sagen wir, Beobachtungen haben ergeben, dass er unerlaubt Tiere unter sehr schlechten Bedingungen in unmöglicher Anzahl hält, nur um sie später an zwielichtige Gestalten zu verkaufen. Das Ganze an sich ist schon schlimm, allerdings nichts, worum sich die Polizei wirklich kümmern würde. Also habe ich, sagen wir, nachgeforscht. Keine Genehmigung und schwupps, ein Fall für die Beamten. Danke, Bürokratie, dass du mich und bestimmt hunderte von unschuldigen Tieren fast drei Wochen auf Erlösung hast warten lassen. Aber nun ist es so weit.
Wie es das Schicksal wollte, haben meine Freunde in Uniformen den Laden auch genau dann gestürmt, als der Doppel-Null-Agent einen Deal mit einem armen Chamäleon durchziehen wollte. So sind die Typen, die dieses illegale Geschäft unterstützen, auch noch gefasst worden. Aah, dieser Geruch nach Gerechtigkeit~
Ich glaube ich lächle, denn der Typ sieht gerade sehr wütend aus. „Das Grinsen wird dir noch vergehen", knurrt er. Ich lächle breiter, einfach um ihn zu ärgern. „Also heute definitiv nicht mehr", sage ich zufrieden. Er sieht so aus, als würde er mir liebend gerne ins Gesicht spucken oder mich zumindest mal kurz treten, so wie seine Tierchen. Tja, du Tölpel, ist nicht meine Schuld, dass du jetzt in dieser Situation bist. Du hättest dich vielleicht einfach geschickter anstellen sollen - oder, am allerbesten, es gar nicht erst zu machen brauchen.
„Sehen Sie es positiv!", rufe ich, als der Polizist den Halunken zum wartenden Streifenwagen bringt, „Sie werden jetzt sehr nah an das Erlebnis kommen, dass Sie den ganzen Tieren da drinnen beschert haben. Ist das nicht toll? Mit den schicken Käfigen, dem super Essen und lustigen Strafen, wenn Sie sich nicht benehmen." Der Typ knurrt nur bösartig. „Was denn?", frage ich sarkastisch, „Hört sich das für Sie nicht gut an? Eine Schande aber auch. Stellen Sie sich doch nicht so an, die Tiere mussten da auch durch." Selbst der Polizist grinst leicht über meine Worte. Nur der kleine Duftmuffel kann sich kein Lächeln für mich abringen. Sehr schade eigentlich, dabei bin ich sogar freundlich geblieben.
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Meow! [Yoonmin/Sope]
FanfictionDu entdeckst eines Tages ein dir unbekanntes Wesen; eine Mischung aus Mensch und Katze. Da du ihn aus einer misslichen Lage befreit hast, willst du diesen Hybriden aufpäppeln (und vielleicht auch ein bisschen besser kennenlernen) und nimmst ihn mit...