,,Arghhh, scheiße man! Schon wieder!"
Wütend schlug ich die Decke weg und erhob mich eilig vom Bett.
Schon wieder einmal hatte ich verpennt.Und ich war jetzt schon eine halbe Stunde zu spät.
In Rekordzeit bereitete ich mich vor. Ich rannte in die Küche, um mir eine Mandarine zu schnappen. Dann schulterte ich meine Tasche, nahm meine Schlüssel und verließ schnell das Haus.
Mit meinem Klappergerüst fuhr ich zur Schule. Innerhalb von 15 Minuten war ich da.
Eilig stieg ich aus. Ich rannte ins Gebäude. Vor dem Klassenzimmer verschnaufte ich kurz, ehe ich anklopfte und auf ein ,,Herrein" wartete.
Ich öffnete die Tür und entschuldigte mich mit einem kurzen ,,hab verschlafen". Dabei erntete ich feindselige Blicke von der Lehrerin, die ich einfach ignorierte.
Dann lief ich auf das freie Platz neben Avery zu. Diese grinste mich wissend an.,,Mal wieder verschlafen, hmm", meinte sie belustigt.
,,Haha, wie witzig Ave!", zickte ich und seufzte laut auf.,,Mrs. Black! Wenn sie schon zu spät kommen, dann können sie auch wenigstens leise sein! Es ist sowieso irgendwie zu ihrem Ritual geworden, mindestens zweimal die Woche zu spät zu kommen!", fuhr mich die Geschichtslehrerin an und jeder in der Klasse sah mich an.
Sobald sie sich wegdrehte verdrehte ich meine Augen. ,,Blöde Kuh", murmelte ich und ließ Ave kurz auflachen.
Dabei sah uns die Lehrerin wieder feindselig an, bevor sie mit dem Unterricht fortsetzte.Nach der hässlichen Geschichtsstunde lief ich mit Ave in den Schulhof auf unser Stammplatz zu. Es war zwar echt kalt draußen, aber ich brauchte frische Luft. Frustriert setzte ich mich auf die Bank. Ave tat es mir gleich.
,,Was ist los?", fragte sie mich.
,,Nichts"
,,Ja, nichts. Ganz sicher. "
,,Ja, wirklich nichts. Ich denke gerade nur daran, dass ich wieder wahrscheinlich nachsitzen werde."Ave lachte kurz. ,,Dann kommst du diesmal auch nicht."
Belustigt sah ich sie an. ,,Mit welcher Ausrede? Mir gehen langsam die Ausreden aus."Ave zuckte mit den Schultern. ,,Mir fällt so spontan jetzt auch nichts ein."
,,Du, sag mal. Wir können heute mal wieder shoppen gehen. Wir sind seit langem nicht mehr gegangen.", äußerte ich meiner beste Freundin.
Sie überlegte kurz.
,,Du kannst auch bei mir schlafen. Wir können einen Film anschauen. Und im Café muss ich heute auch nicht arbeiten, weil ich letzte Woche zusätzlich noch die Schicht von Kate übernommen hatte.", setzte ich noch hinzu.,,Na, wenn du heute nicht nochmal extra Schule hast können wir gerne.", beantwortete Ave mein Wunsch.
Ich nickte nur. Dann war eine kurze Stille zwischen uns.
Ein genervtes Stöhnen ertönte von Ave. ,,Schau mal rüber.", sagte sie zu mir und deutete mit einem kurzen Nicken in die jeweilige Richtung.
Augenblicklich verdrehte ich die Augen.,,Der Möchtegern schon wieder.", brummte ich.
,,Sag mal, der wechselt gefühlt alle 2 Tage sein Auto. Scheißt der Geld oder so?", fragte Ave.
,,Tja, allerdings. Und sein Betthäschen wechselt er auch wie Unterwäsche.", bestätigte ich. ,,Ich weiß echt nicht, was ich mal an dem gefunden hab.", sagte ich angewidert.
,,Früher war er ja nicht so" Ave zuckte mit den Schultern.
,,Da hast du Recht. Da sieht man wohl, was Geld mit einem macht.",meinte ich und sah immernoch zu meinem Ex, der von Mädchen umzingelt war.
Früher war er nett, hilfsbereit, bei jedem Spaß zu haben und vertrauenswürdig. Und aus dem Grund hatte ich mich wahrscheinlich auch in ihn verliebt. Er war einfach perfekt. Er war ordentlich. Und meiner Meinung nach auch hatte er einfach die Gefühle für Liebe. Er war fürsorglich und er hatte einfach alles gemacht, um mich zum Lächeln zu bringen.
Aber sobald seine Eltern bei einem Lotto gewannen und sein Vater noch ein super Job mit reichlich viel Geld bekam, veränderte er sich schlagartig um 180°. Ich konnte ihn nicht wiedererkennen.
Seitdem war er der Badboy der Schule. Jeder hatte Schiss und Respekt vor ihm. Und er behandelte jeden nach seinen Regeln. Andauernd gab er an und hielt sich für etwas besseres.
Auch mich, oder eher vor allem mich, behandelte er wie Dreck. Als wäre er davor nie in mich verliebt gewesen.Aber Gott sei Dank hatte ich mich noch rechtzeitig von ihm getrennt. Ich hatte es nämlich kein bisschen mehr mit ihm ausgehalten. Da heißt, unsere Beziehung lief nur eine Woche.
Und ehrlich gesagt war ich froh, dass er so geworden war. Das hatte einen Grund. Und zwar hatte ich mich echt schlecht gefühlt vor meinem eigenen Freund alles zu verheimlichen. Ich wollte, dass er Bescheid weiß. Von allem. Schließlich waren wir zusammen und das wichtigste in einer Beziehung ist das Vertrauen.
Aber zum Glück hatte er noch rechtzeitig sein wahres Gesicht gezeigt. Sein kaltes, emotionsloses, ekliges Gesicht. Und da war ich echt heilfroh darüber.
Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn er von alldem Bescheid gewusst hätte und sich dann so verändert hätte.
Nur Avery wusste von allem Bescheid. Und so sollte es auch bleiben.
Ich konnte das Gekreische der Mädchen ausmachen. Genervt verdrehte ich meine Augen.
Energisch stand ich auf und blickte zu Ave. ,,Lass uns reingehen. Die gehen mir langsam echt auf die Nevren.",beschwerte ich mich. Avery nickte mir zu. Dann stand sie auch auf.
Gemeinsam liefen wir wieder in die Wärme und warteten dort auf den nächsten Unterricht.
Das erste Kapitel.
Schreibt mir unbedingt, wie ihr es gefunden habt.
Und voted natürlich auch.💫Bleibt gesund. 👍
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...