Gespannt wartete ich darauf, wo wir hingehen würden. Als Ayden plötzlich vor dem Einkaufszentrum langsamer wurde und auf den Parkplatz fuhr sah ich ihn verdutzt an. ,,Einkaufen?", kam es fragwürdig von mir.
,,Ja, einkaufen. Du hast ja nichts. Und wir werden jetzt schön einkaufen."
,,Ayden, sag mal hast du keine Arbeit zu erledigen in deiner Firma? Den Einkauf kann ich mit Ave erledigen.
Das wäre außerdem viel besser."Ayden schüttelte den Kopf.
,,Wir werden jetzt gemeinsam einkaufen und die Firma hat es nicht so eilig gerade."
Mir fiel aber plötzlich was ein. ,,Ayden, ich hab kein Geld. Das heißt, wir gehen nicht einkaufen."
Ayden sah mich an, als hätte ich ihn beleidigt.
,,Ich bitte dich Chloe. Selbst wenn du Geld hättest würde ich dich nicht zahlen lassen."
,,Nein Ayden. Du tust schon genug für mich. Ich kann nicht auch noch dein Geld benutzen."Ayden stöhnte auf. ,,Chloe, ich hab dich nicht gefragt."
Und schon war er ausgestiegen. Genervt pustete ich die Luft aus. Ayden öffnete meine Tür. Ich sah den Rollstuhl an.
,,Muss ich jetzt damit gehen."
Ayden schüttelte den Kopf. ,,Nein, ich kann dich auch tragen."
Ich sah ihn mit einem dein ernst Blick an. ,,Dann bevorzuge ich das Ding."
Ayden wollte mich aus dem Sitz heben.,,Hör auf Ayden. Ich kann das schon selber machen. Ein Bein ist ja noch da", stoppte ich ihn.
Wiederwillig ließ er mir es zu. Ich stieg aus dem Auto und setzte mich in den Rollstuhl.
Dann schloss Ayden das Auto ab und fuhr mich Richtung Eingang.
,,Und was genau kaufen wir jetzt ein?"
,,Alles an Kleidung und sonstigen Sachen die du brauchst."
,,Alles an Kleidung?", fragte ich verblüfft.
,,Ja, alles an Kleidung."
Ich sah zu ihm hoch.
,,Ja, auch da was du denkst", sagte er zu mir und fing an zu Grinsen.Ich riss meine Augen auf. ,,Ayden!"
,,Was denn?"
,,Das kannst du glatt vergessen!"
,,Wir werden diesen Einkaufszentrum nicht verlassen, bevor wir alles eingekauft haben."
,,Ayden, ich werde ganz sicher nicht neben dir... Unterwäsche kaufen!", zischte ich.Oh man, war das peinlich!
,,Das können wir ja dann später besprechen", meinte er und grinste noch breiter.
Empört schaute ich wieder nach vorne. Warum musste er mich jetzt auch mit dem Einkauf quälen?Wir betraten den ersten Laden. Direkt steuerte Ayden auf die Oberteile zu.
Ich seufzte. ,,Ayden, ich frage dich noch einmal. Hast du wirklich nichts anderes zu tun?"
Ayden blickte mich an. ,,Störe ich gerade wirklich so sehr?"
Ich schüttelte schnell den Kopf. ,,Nein nein. So mein ich das nicht. Nur... Es ist halt ein wenig komisch jetzt auf einmal so mit dir einzukaufen."
,,Ach, du wirst dich schon daran gewöhnen.", sagte er.
Dann griff er nach einem Pulli.
,,Wie findest du das hier?"
Es war ein weißes Pulli mit rotem Schriftzug. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich ziehe nur dunkle Sachen an." Ayden runzelte die Stirn. ,,Warum das denn?"
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Gut, dann kaufen wir das."
Verblüfft schaute ich zu ihm hoch.
,,Ayden, ich hab nein gesagt."
,,Das interessiert mich nicht."
Ungläubig starrte ich ihn an.
Ja, das könnte mal ein Einkauf werden.Inzwischen betraten wir mit 3 vollen Tüten den fünften Laden. Ich hatte schon Kopfschmerzen von dem ganzen Einkauf und von Ayden, weil er sich andauernd einmischen musste. Außerdem hatte ich noch Hunger. Und die Kombination aus Kopfschmerzen, Hunger und Erschöpftheit machte mich müde. Und schwindelig wurde mir auch so langsam.
Ich schloss die Augen und massierte meine Schläfe. Ich merkte, wie ich zum Stehen kam. ,,Chloe?", hörte ich Ayden. Ich öffnete meine Augen. Er hatte sich zu mir runter gekniet und sah mich besorgt an.,,Was ist los?"
Ich sah in seine Augen.
,,Ach, nichts schlimmes. Der Einkauf hat mich ein wenig angestrengt. Ich hab Kopfschmerzen und mir ist Schwindelig."
Sofort weiteten sich Aydens Augen.
,,Wie, dir ist schwindelig? Sollen wir zum Arzt?"
Verwirrt sah ich Ayden an. ,,Was?"
,,Du hattest doch eine Gehirnprellung. Vielleicht liegt es daran. Nicht dass du ohnmächtig wirst."Ich sah Ayden eindringlich an. ,,Ich bitte dich. Ich hab nur gesagt, dass mir schwindelig ist. Übertreib es nicht."
,,Wir gehen trotzdem lieber dann wieder heim."
,,Dagegen hab ich nichts", entgegnete ich.
Wir verließen das Zentrum. Schnell warf Ayden die Tüten ins Auto, als hätte er es gerade sehr eilig.
,,Ayden, immer mit der Ruhe."
,,Nix da. Du musst dich hinlegen. Wie kann ich auch so doof sein und mit die einkaufen gehen, wo du erst gestern noch das Krankenhaus verlassen hast."Ich sagte nichts darauf, denn Ayden würde sowieso wieder so denken wie er will.
Im Penthouse angekommen förderte mich Ayden direkt in mein Zimmer.
Er legte mich direkt ins Bett.
,,Ayden,-"
,,Du wirst jetzt da liegen bleiben. Ich werde dir was zu essen bringen. Ich hab ja voll vergessen, dass du nichts gegessen hast."Schnell verließ er das Zimmer. Kopfschüttelnd sah ich ihm nach.
Keine 5 Minuten später kam er wieder ins Zimmer, mit einem Tablett. Hinter ihm betrat Ave das Zimmer.
,,Hallo, beste Freundin",flötete sie.
Ayden legte das Tablett neben mir auf dem Bett ab. Der Teller war überhäuft von Essen.
,,Oha", entfuhr es mir. ,,Wie soll ich das fertig essen?"
Ayden zuckte mit den Schultern. Dann verließ er das Zimmer.
Ave grinste mich an.
,,Schon so romantisch.", sagte sie und zeigte auf das Essen.
Ich sah sie feindselig an.Ave sah sich um Zimmer um. ,,Schön",meinte sie und setzte sich dann auf das große Bett.
,,Hilf mit", sagte ich zu ihr und deutete auf den Teller. Ave schüttelte den Kopf. ,,Ich hab kein Hunger. Außerdem sollst du das selber essen."
Ich stöhnte auf.
,,Wie lief es eigentlich beim Arzt?", fragte sie mich.
,,Woher weißt du, dass ich beim Arzt war?"
,,Ayden hat es vorhin kurz erwähnt."
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich muss jeden Tag kommen, hat er gemeint. Um ein paar Übungen zu machen. Und er hat gemeint, daß ich jeden Abend mein Bein massieren soll und mit einer Creme, den er mitgegeben hat, eincremen soll. Die ist jetzt im Auto", merkte ich.Ave nickte. ,,Und was hast du sonst noch so gemacht?"
,,Mit Ayden eingekauft."
Aves Augen weiteten sich. ,,Echt jetzt?"
,,Ja, er hat darauf bestanden. Aber wir sind dann wieder zurück, als ich Kopfschmerzen bekommen hab."
,,Und was habt ihr eingekauft?"
,,Ist auch im Auto", fiel mir ein.
Ave blieb noch ein wenig.Es war um die 10 Uhr abends. Ich war schon bettfertig und sah noch was auf meinem Handy nach, als es klopfte.
,,Ja?", fragte ich.
Ayden erschien kurz darauf an der Türschwelle. Er hatte die Tüten in der Hand. ,,Kann ich rein kommen?" Ich nickte. Er schloss die Tür hinter sich. Die Tüten legte er in die Ecke. Dann zog er die Creme aus einer der Tüten und setzte sich zu mir ans Bett.,,Soll ich das machen oder willst du das selber machen?"
,,Ich mach das schon", sagte ich schnell und nahm ihm die Packung ab.
Als ob ich es zulassen würde, dass er mein ganzes Bein eincremt.,,Gute Nacht.", sagte er noch.
,,Nacht", gab ich zurück.
Er wollte das Zimmer verlassen, als mir was einfiel.
,,Ayden." Er drehte sich zu mir um.
,,Wo ist meine Waffe?"
,,In sicheren Händen", schmunzelte er.
,,Ich will es wieder zurück haben."
,,Soll ich dir vertrauen?"
Ich sah ihn eindringlich an. ,,Ayden bitte. Das Ding ist mir heilig."
,,Wenn du meinst", sagte er nur. Dann verschwand er.
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...