Wir waren nach dem Frühstück nochmal zum Grab meiner Mutter gegangen.
Ich merkte, dass es mir gut tat.
Ich fühlte mich zwar schwach und traurig, wenn ich bei ihr war. Aber ich merkte, dass ich seit 5 Jahren mich dafür ersehnt hatte.Es war Nachmittags, als wir das Hotelzimmer wieder betraten. Am Abend entschieden wir uns dafür, draußen was zu essen.
Am nächsten Tag wachten wir früh auf. Unser Flug war um 10 Uhr und ich wollte noch ein letztes mal zu meiner Mom.Am Friedhof angekommen setzte ich mich ans Grab und fing wie immer an, mit ihr zu sprechen. Es fiel mir nicht mehr so schwer, mit ihr zu reden.
,,Ich werde versuchen, wieder zu kommen, Mom", sagte ich meine abschließenden Worte. ,,Ich liebe dich."Tränen versammelten sich in meinem Auge, als ich an das Abschied dachte. Es waren aber auch Tränen der Freude dabei. Die Freude, dass ich sie besuchen gekommen war. Ich saß dort, ohne mich zu bewegen und starrte ich Grabstein an.
Aydens Hand brachte mich wieder in die Realität zurück. Er umschlang meine Finger und drückte sie, als wollte er sagen, dass er da war.Ich lief mit Ayden aus dem Friedhof raus. Keiner sagte etwas. Am Flughafen mussten wir nicht lange warten, da wir knapp angekommen waren.
Ich bereitete mich schon seelisch auf den 4 stündigen Flug vor. Bei dem Hinflug hatte mich teils die Übelkeit geplagt und ich hoffte, dass ich diesmal gemütlich fliegen konnte.Ich saß am Fenster, weil Ayden darauf bestanden hatte, da noch ein Mann bei uns in der Reihe saß. Mein Freund setzte sich neben mich.
Ich lehnte mein Kopf an Aydens Schulter.
Sofort überkam mich die Müdigkeit. Ayden rutschte noch ein wenig zu mir, um es mir bequem zu machen. Nach wenigen Minuten schlief ich ein.Ich wachte erst 2 Stunden später wieder auf.
Sobald das Essen kam fiel ich hungrig drüber. Ayden grinste mich an. Böse fixierte ich ihn, aber ließ mich nicht von ihm beirren.Wir entschieden uns dafür, die restliche Flug mit einem Film ein wenig zu überbrücken.
Es wurde schon ungemütlich auf dem Sitz. Ich hasste es, solange irgendwo rumzusitzen.Mir war langweilig, also entschied ich mich wieder dafür, zu schlafen.
Als ich wieder aufwachte merkte ich, dass wir noch wenig vor uns hatten. Ich sah zu Ayden, der auch eingeschlafen war. Ich legte langsam meine Hand auf seine Wange und drückte sein Kopf zu mir, um es auf meiner Schulter abzulassen.
Er bewegte sich kurz und öffnete die Augen, die er dann direkt wieder schloss und mit dem Schlaf fortfuhr.Wenig später hörten wir die Stimme der Stewardess im Flugzeug, dass wir uns anschnallen sollten.
Ayden schlief immernoch.
Diesmal würde ich ihn nicht sanft aufwecken.
Ich zwickte ihn am Arm. Sofort schreckte er auf. Noch völlig benommen fasste er sich am Arm und fuhr schmerzverzehrt darüber.Er sah mich beleidigt an.
,,Echt nett von dir, dass du mich so aufweckst." Ich zuckte mit den Schultern. ,,Manchmal muss man eben fies sein."
Ayden fasste mich an der Nase und drückte sie.
,,So mäßig?", grinste er.Finster sah ich ihn an. ,,Ich hasse dich."
Ayden sah mich warnend an. Dann kam er mir mit dem Finger näher. ,,Nimmst du es zurück, oder willst du dich hier und jetzt blamieren?"
Ich rutschte ein wenig weg von ihm. ,,Ayden, ich warne dich", flüsterte ich.
Er kam mir jedoch näher. ,,Okay, okay. Ich nehme es zurück. Ich liebe dich." Zufrieden hörte Ayden auf.■
Genervt verließ ich mit Ayden den Flughafen. Es waren einfach zu viele Menschen da. Wir liefen zum Parkhaus, wo Ayden sein Auto abgelassen hatte.
,,Kann ich fahren?", fragte ich Ayden. Er sah ein wenig müde aus.
Ayden nickte mir zu und warf mir die Schlüssel rüber.
Wir stiegen ein.
,,Ich vertraue dir mal", sagte er.
,,Ich kann fahren, Ayden", versicherte ich ihm.
,,War doch nur ein Scherz.", meinte er.Ich gab die Adresse ein. Dann fuhr ich los. Sobald wir angekommen waren parkte ich das Auto vor der Firma und stellte den Motor ab.
Wir stiegen aus. Sobald wir das Gebäude betraten begrüßte uns schon die Sekretärin und berichtete Ayden noch irgendetwas.Müde betraten wir das Penthouse. Direkt kamen Brayden, Rian und Ave auf uns zu.
,,Was ist das denn für eine Versammlung?", fragte Ayden.
Rian grinste.
,,Bro, wir wollten eben auf euch warten." Ave zog mich in eine innige Unarmung. ,,Ob Du es mir glaubst oder nicht. Die drei Tage kamen mir wie eine Ewigkeit vor."
Lächelnd sah ich sie an. ,,Merk ich mir."Ave kam dicht an mein Ohr.
,,Was habt ihr getrieben?", flüsterte sie mir zu.
Meine Augen weiteten sich.
,,Vieles", kam es plötzlich von Ayden, der meine beste Freundin tief in die Augen sah.Ave sah ihn an und schaute blitzschnell weg. Tja, da hatte sich wohl jemand blamiert.
,,Komm mit Ave", sagte ich zu ihr.
Ich nahm meine Tasche und lief mit Ave zusammen in mein Zimmer. Während ich meine Tasche ausräumte erzählte ich ihr alles. Beste Freunde brauchte man eben für solche Sachen ganz dringend.Zwei Tage später:
Ich saß auf der Couch im Wohnzimmer.
Ayden war unten im Büro, aber das Telefon klingelte hier.
Ich stand auf und nahm ab.
,,Ja?", fragte ich rein.
Es war die Sekretärin von unten.
,,Miss Miller?"
,,Ja, die bin ich."
,,Ich störe Sie ungern, aber hier wartet unten jemand auf Sie. Erwarten Sie jemanden?"Ich überlegte kurz. ,,Nein, eigentlich nicht. Wer wartet denn auf mich?", fragte ich die Frau.
,,So ein etwas älterer Mann. Er will seinen Namen nicht nennen."
Ich runzelte die Stirn. Und plötzlich kam mir alles mögliche in den Sinn. War es Aydens Vater?
Aber nein, die Sekretärin hätte ihn ja erkannt. War es jemand anderes, der mich mal wieder entführen wollte? Aber doch nicht in der Firma.Irgendwie hatte ich Angst.
,,Miss, soll ich ihn wegschicken. Oder kommen Sie runter?"
Ich versuchte klar zu denken.
,,Ich... komme."
,,Okay, dann sage ich Mr.Moore noch Bescheid."
,,Warum das denn?", fragte ich, aber die Frau hatte schon aufgelegt.Ich stieg in den Aufzug, der dann direkt im 8. Stock zum Stehen kam. Ayden stieg ein. ,,Fifi? Wer ist denn unten?", fragte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß es nicht. Warum bist du überhaupt hier?"
,,Ich werde mitkommen."
,,Warum denn?"
,,Wir wissen nicht, wer unten au dich wartet. Da komm ich dann lieber mit",.äußerte Ayden.Die Aufzugtüren gingen auf und ich stieg sofort mit Ayden aus.
Ich sah mich im Eingangsbereich um. Außer ein paar Mitarbeitern von hier sah ich niemanden.
Ich lief zur Sekretärin.
,,Wer wollte mich denn sehen?"
,,So ein Mann. Ich hab ihn hinten auf die Sitzgelegenheiten gebeten. "
Sie zeigte rüber.Ich drehte mich um und sah rüber. Da saß ein Mann. Allerdings konnte ich nicht sein Gesicht sehen, da er seine Hände draufgelegt hatte.
Ich nickte der Sekretärin zu und lief dann mit Ayden rüber. Ich blieb mit ein wenig Abstand vor dem Mann stehen. Ayden verschränkte seine Arme vor der Brust.
,,Sie wollten mich sehen.", hörte ich mich dann schließlich sagen.Sobald ich mit dem Satz fertig war riss der Mann aprubt sein Kopf hoch und stand blitzschnell auf.
,,Faith?", kam es aus ihm.Mein abwartender Blick änderte sich schlagartig.
Mein Mund öffnete sich, meine Augen wurden groß.
Ungläubig starrte ich dem Mann entgegen. Ich ging ein Schritt zurück und fasste Ayden am Arm.,,Dad?"
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...