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,,Was genau ist jetzt passiert?", wollte Ayden von mir wissen, während er die Tube entgegen nahm, die ihm Brayden zugereicht hatte.
Ich seufzte. ,,Nichts wichtiges."
Ayden stöhnte auf. ,,Du bist echt so sturköpfig wie ein Kamel!", äußerte er, während er die Tube öffnete.
Ich streckte die Hand aus, um ihm die Tube abzunehmen, doch er sah mich auffordernd an.
,,Lass einmal mich etwas tun."

Er wandte sich Ave zu. ,,Erzähl du.", forderte er sie auf.
Bereitwillig setzte sie sich hin. Ayden fing schon an die geelige Masse auf meine Wange aufzutragen, während Ave ihm erzählte, was vorgefallen war.
Ich jedoch konzentrierte mich nur auf Aydens Fingern, die zärtlich über meine Wange strichen. Es war ein schönes Gefühl, das musste ich zugeben.

,,Seit wann kannst du so gut kämpfen?", fragte mich Ayden. Ich lächelte leicht.
,,Ich hab doch gesagt, dass Charles mir Kampfsport beigebracht hatte."
Ayden nickte Verstehend, als er sich wieder daran erinnerte. Dann stoppte er und legte seine Hand ab.
,,Und dein Bein? Wie bist du bei dem Kampf zurecht gekommen damit?"
Ich zuckte mit den Schultern und sagte nichts dazu.

,,Und du wurdest deswegen von der Schule verwiesen?", fragte nun Brayden.
Ich verneinte. ,,Es ist ehrlich gesagt nicht das erste Mal, dass ich ihn schlage. Oder sein Betthäschen. Aber ich hab bis jetzt nie solche Schaden angerichtet. Außerdem hat es noch einen anderen Grund, warum ich von der Schule geflogen bin." Abwartend sahen mich die drei an. Ayden schloss die Tube.

,,Ich hab den Rektor angeschrien."
Aves Augen weiteten sich.
Brayden sah mich an, bis er anfing zu lachen und Ayden schmunzelte.

Das Bling des Aufzugs ertönte. Wir sahen alle in die Richtung. Rian erschien dann plötzlich im Wohnzimmer.
,,Hey alle", begrüßte er uns. Dann blieb sein Blick bei mir stehen.
,,Ach du heilige.. Was ist denn dir passiert?"
Ich winkte ab. ,,Das ist jetzt Nebensache. Wo steckst du überhaupt seit Tagen. Dich bekommt man ja kaum zu Gesicht."
,,Der hat nicht mal genug Zeit für mich", beschwerte sich Ave.
Rian ging auf sie zu. ,,Babe, ich versuche doch. Aber zurzeit bin ich viel zu viel im Stress", meinte er und gab ihr einen Stirnkuss.

Dann sah er wieder zu mir. ,,Was ist denn passiert?"
,,Sie hat sich geprügelt und noch dazu ist sie von der Schule geflogen", informierte in Brayden.
,,Was? Mit wem?"
,,Mit Brown.", kam es von Ayden.
Er sprach den Namen hasserfüllt aus.
,,Und er hat sie ernsthaft geschlagen?! Bro, was sitzen wir hier noch rum?"

Ich verdrehte die Augen.
Noch so ein Kampfsüchtiger.
,,Brauchst du nicht, Rian. Ich hab ihm schon eine kaputte Nase verpasst.", informierte ich ihn.
Er hob die Augenbrauen und nickte verwundert.

,,Faith glaub mir, ich will ihn gerade zusammenschlagen. Lass mich gehen.", entgegnete Brayden.
,,Nein", konterte ich.

,,Faith? Ich dachte du heißt Chloe." Ich sah zu Rian.
Stimmt, der wusste ja nichts davon. Sollte ich es ihm vllt auch erzählen? Eigentlich hat er ja auch das Recht darauf, wenn es auch seine Freunde wussten.
Ich seufzte.
,,Ich heiße Faith. Chloe ist mein Deckname sozusagen. Und bevor du noch mehr fragst, ich werde es dir schon noch erzählen. Keine Sorge."
Die Verwirrung war Rian ins Gesicht geschrieben.

,,Keine Sorge, Faith. Ich erledige das für dich", erklärte Ave.
Dankend nickte ich ihr zu. Noch ein weiteres mal konnte ich nicht die Vergangenheit herholen.

,,Warum bist du früher schon von der Schule gekommen?", fiel mir ein.
,,Du hast mich um Schminke gebeten. Und außerdem hatte ich nach dem Vorfall von heute morgen sowieso keine Lust mehr auf Schule.", entgegnete meine beste Freundin.
,,Die Schminke brauche ich auch nicht mehr. Die habens schon gesehen.", meinte ich.

Ayden legte den Kopf schief.
,,Du wolltest ernsthaft deine Wange überschminken?!"
,,Ja."
Er schüttelte den Kopf. ,,Du kannst ab jetzt mit etwas rechnen.", äußerte er.
,,Mit was denn?"
Ayden stand auf, ohne mir zu antworten.
,,Brayden, wir müssen gehen."

Meine Augen weiteten sich und ich stand aprubt auf.
,,Ich hab gesagt, niemand geht zu ihm."
Ayden musterte mich. ,,Ich wollte eigentlich nur ins Büro.", meinte er dann locker.
,,Oh, achso." Ich stellte mich auf die Seite, um Ayden frei zu lassen. Er betrachtete noch meine Wange, ehe er mit Brayden in den Aufzug stieg. Ich ließ mich wieder auf Sofa plumpsen.

,,Und was machen wir jetzt?", fragte Ave in die Runde.
,,Ihr könnt raus gehen, was essen oder so. Du hast ja selber gesagt, dass Rian nicht genug Zeit für dich hat."
,,Und du?", fragte sie mich.
Ich winkte ab. ,,Ist doch egal. Geht schon."
Ave schmollte.
,,Na gut. Wenn du meinst."
Sie stand auf. ,,Machs gut. Ach, und den  MakeUp lass ich hier. Die kannst du haben. Falls du doch noch irgendwie schminken musst." Dankend lächelte ich ihr zu.

Sobald auch das Pärchen verschwunden war, packte ich mir die MakeUp Tasche und verschwand in meinem Zimmer. Ich betrachtete im Spiegel meine Wange. Es glänzte leicht, wegen dem Gel das mir Ayden vorhin aufgetragen hatte. Ich wartete noch ein wenig, bis es getrocknet war und fing dann an, es zu überschminken. Ich hatte nämlich draußen eine Sache zu erledigen, das mir spontan eingefallen war.

Es war ein wenig schwer, die Stelle zu überdenken, doch letztendlich hatte ich es dann doch geschafft. Zufrieden schlüpfte ich in die Jacke, schnappte Autoschlüssel und Jacke und lief dann aus dem Aufzug raus Richtung Auto.
Naja, wenn Ayden nochmal erfahren sollte, dass ich Auto gefahren bin, könnte es gut sein, dass er mir die Schlüssel wegnimmt.
Aber er verstand es einfach nicht, dass ich nichts mehr hatte. Ich lief nur noch langsam und das war auch so das einzige.

Als ich die Firma verlassen wollte, hielt mich die Frau auf.
,,Mrs.Black", hörte ich sie sagen.
Seufzend wandte ich mich ihr zu und lief rüber.
,,Ja?"
Sie zögerte erst. ,,Äh, ich wollte Sie fragen, wohin Sie gehen."
Ich hob eine Augenbraue. ,,Und das interessiert dich, weil?"
Entschuldigend sah sie mich an.
,,Sie haben Recht. Das interessiert mich nicht. Könnte ich dann wenigstens wissen, ob Sie mit dem Auto gehen?"

Okay, jetzt wurde einiges klar.
,,Ayden hat dir das befohlen, stimmt's?"
Sie sagte nichts.
,,Okay, vielen Dank. Dann kannst du ihm gerne sagen, dass ich hier und jetzt die Firma verlasse und mit dem Auto fahre."
Dabei hielt ich die Autoschlüssel hoch.
Die Frau nickte und griff nach dem Telefon. Ich hielt sie schnell auf.
,,Nicht jetzt. Erst wenn ich die Firma verlasse. Ich bin ja noch langsam beim Gehen. Nicht dass Ayden dann runterkommen und mich erwischt, bevor ich im Auto sitze."
Dann lächelte ich noch kurz und eilte aus der Firma.

Also wirklich. Es fehlte ja nur noch, dass er mir irgendwo ein Chip befestigte, um zu kontrollieren, wohin ich ging.
Kopfschüttelnd lief ich auf mein Auto. Ich drehte mich um, um zu schauen, ob Ayden die Firma gerade verließ. Als ich nichts sah stieg ich zufrieden ein.

Ich hatte jetzt zwei Sachen zu erledigen. Einmal musste ich eine neue Arbeit finden. Und das andere war, ich brauchte eine neue Wohnung. Ich wollte endlich weg von Ayden. Nicht weil er mich irgendwie schlecht behandelte oder so. Ganz im Gegenteil, ich merkte, dass er alles für mich tat, damit es mir gut ging. Aber ich mochte es nicht, auf andere angewiesen zu sein.
Und außerdem musste ich Abstand zu Ayden halten. Denn ich hatte das Gefühl, dass die Freundschaft zwischen uns einen ganz falschen Weg einschlug.
Und das musste ich verhindern.

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt