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Ayden P.o.v.:

Ich sah mich im Zimmer um. Sie war aber nicht da. Sofort rannte ich in ihr Bad.
Avery folgte mir.
Als ich eintreten wollte stoppte ich aber noch rechtzeitig. Ich sah zu Boden.
,,Faith?"
Sie lag da, mit dem Gesicht nach unten.

Avery brachte einen erschrockenen Ton raus.
Sofort kniete ich mich zu ihr hin und drehte sie um.
Sie hatte ihre Augen geschlossen.
,,Faith? Faith! Hörst du mich!?"
Ich strich über ihre Wange. ,,Faith! Sag was!"
,,Sie ist ohnmächtig", hörte ich Averys panische Stimme.

Ich packte sie an den Kniekehelen und schob die andere Hand unter ihr Rücken. Dann stand ich auf und lief raus. Die Jungs standen noch an der Tür.
,,Ach du scheiße", ertönte es von Brayden als er mich sah.

Sofort ging ich aus dem Zimmer und legte sie im Wohnzimmer vorsichtig auf die Couch.
,,Was ist passiert?", fragte Rian.
,,Ich weiß es nicht. Sie lag da.", antwortete ich und setzte mich auf die Kante der Couch.
Ich strich ihr durch die Haare. ,,Faith? Hörst du mich?"
,,Ich bring mal Wasser", erklärte Avery und verschwand in der Küche, um mit einem vollen Glas wieder zurückzukommen.
Sie reichte es mir rüber.
,,Befeuchte ihr Gesicht", meinte sie besorgt.
Ich goss ganz wenig auf meine Handfläche und benässte damit ihr Gesicht.

,,Sie hat es wohl doch nicht ausgehalten", kam es von Avery.
Ihre Augen waren glasig.
Brayden setzte sich langsam hin.
,,Die Arme", sagte er und blickte mitleidig zu meiner Freundin.

,,Wach schon auf", hauchte ich.
,,Ich hab eine Überraschung für dich."
,,Du hast eine Überraschung Für sie?", kam es verdutzt von Avery. ,,Ich hoffe du hast jetzt nicht vor, in dem Zustand sie zum Geburtstag zu gratulieren."

Vorwurfsvoll sah ich sie an. ,,Nein, hab ich nicht vor."
Ich merkte, wie Faith sich bewegte. Sofort sah ich wieder zu ihr.
,,Ich glaube, sie kommt zu sich."

Faith P.o.v.:

Ich öffnete meine Augen. Direkt sah ich in Aydens Gesicht.
,,Faith?", hauchte er.
Benommen richtete ich mich auf.
,,Was ist los?", fragte ich ahnungslos, als ich die restlichen sah.
,,Du bist bewusstlos geworden", kam es von meinem Freund.

Ich fasste mich an die Stirn und schloss die Augen.
,,Sollen wir zum Arzt?", hörte ich Aydens sanfte Stimme.
Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein. Alles gut.", murmelte ich.
Ayden rutschte zu mir rüber. Er drehte mein Gesicht zu sich. Er sah sehr besorgt aus.
,,Babe, bist du dir sicher, dass es dir gut geht?"
Ich nickte. ,,Ich... Es ist wohl nur wegen Stress passiert", säuselte ich.

Der Schmerz, die Trauer verfing mich wieder.
Mein Gesicht verzogen sich zu einer schmervollen Miene.
,,Es ist alles so schwer", hauchte ich.
Ayden legte seine Hand auf mein Kopf und drückte mich an seine Brust und  umarmte mich zärtlich. Dann stand er auf.
,,Ich hab noch was für dich.", meinte er und schon verschwand er.
,,Willst du was essen?", fragte Ave. Ich schüttelte den Kopf.
Meine Augen waren glasig.

In dem Moment kam Ayden wieder zu uns. Er reichte mir ein Briefumschlag. Ich fuhr mir über die Nase und sah ihn fragend an.
,,Was ist das jetzt?"
,,Mach auf."
Ich hatte jetzt hier nicht den Nerv dazu, irgendwelche Briefe zu lesen. Deshalb legte ich den Briefumschlag auf die Seite.

,,Ich will ein wenig Ruhe haben", meinte ich leise und wollte schon aufstehen, als Ayden mich davon hinderte.
,,Mach doch erst diesen Briefumschlag auf, bitte."
Er sah mich anflehend an.
Seufzend und lustlos nahm ich es zur Hand und öffnete es, um ihn nicht zu kränken.

Ich sah in den Inhalt. Verdutzt holte ich es schließlich raus.
Es waren zwei Flugtickets.
Ich schüttelte ungläubig den Kopf, als ich erst die Namen las und dann das Datum sah.

Ich stellte die Sachen auf dem Tisch ab.
,,Ayden, ich weiß ja nicht was du denkst, aber heute ist der Todestag meiner Mom. Und ich mach heute ganz sicher keine Weltreise mit dir.", meinte ich energisch und stand auf.
,,Ernsthaft?", hörte ich Ave murmeln, aber ich ging nicht drauf ein.

Ich wollte das Wohnzimmer verlassen, doch Ayden kam mir nach und fasste mich am Arm.
,,Du hast es falsch verstanden, Fifi. Guck doch wohin der Flug ist."
Meine Augen füllten sich mit Tränen.
,,Ayden, siehst du nicht, dass es mir nicht gut geht? Bitte lass das einfach."

Ayden verzog seine Miene.
,,Und ich versuche dir doch einen etwas guten Tag daraus zu machen. Schau bitte, was hier steht."

Er zeigte mit dem Finger auf das Ticket. Ich blinzelte die Tränen weg, um die Schrift zu lesen. Verdutzt fuhr ich mir über über Augen und las es noch einmal durch.
,,Nach Ohio? Ayden, warum?"
Ayden, der mich hoffnungsvoll angesehen hatte sah mich jetzt ein wenig verwirrt an.
,,Ich dachte, dass du vielleicht an dem Todestag deiner Mom bei ihr sein möchtest."

Als ich realisierte, was er gerade von sich gegeben hatte weiteten sich meine Augen.
,,Wie bitte?", hauchte ich.
,,Warum sagst du das nicht vorher, sondern erst, wenn ich sauer auf dich werde?"
Ich konnte mich endgültig nicht mehr halten und fiel schluchzend um sein Hals.
,,Danke Ayden."

Ein kurzes Lachen ertönte von ihm.
,,Aber Honey. Ist doch klar, dass ich dich gerne glücklich mache."
Ich vergrub mein Kopf an seiner Halbeuge.
,,Jetzt musst du dich aber von mir lösen, wenn du den Flug noch bekommen willst.", raunte er mir zu.

Schnell löste ich mich von ihm und wischte meine Tränen weg.
,,Wie lang haben wir denn noch?"
,,In weniger als einer Stunde müssen wir am Flughafen ankommen."

Sofort rannte ich in mein Zimmer. Avery kam mir nach. Sie zog mich in eine innige Unarmung.
,,Ich schwöre du kannst froh sein, Ayden als dein Freund zu haben. Diese Idee wäre niemandem eingefallen."
Ich lachte. ,,Glaub mir ich bin mehr als froh."
Ave grinste mich mich. Dann wurde sie aber ernst.
,,Okay dalli dalli. Mach schon."
Schnell nickte ich.
Während Ave sich dazu bereit erklärte, meine Kleidung einzupacken, lief ich ins Bad, um dort das nötige zu holen.
In Windeseile packte ich eine Tasche mit Ave.

Dann stand ich wieder im Wohnzimmer, wo Ayden schon auf mich wartete.
Ich umarmte jeden einzeln.
,,Bring meine Freundin heil wieder zurück und du hast was gut bei mir", meinte Ave zu Ayden.
Dieser nickte schmunzelnd.
Dann schob er mich Richtung Aufzug.

Ungläubig sah ich Ayden an. Nach 5 Jahren bereitete mir jemand so eine Freude.
Während der Aufzug runterfuhr schlang ich meine Arme um sein Torso.
,,Ich fasse es immernoch nicht.", sprach ich mit glasigen Augen.
Ein raues Lachen ertönte. Dann drückte er mir ein Kuss auf die Kopfhaut und kraulte durch meine Haare.
Ich schloss meine Augen und hörte seinen Herzschlägen zu.

Als das Bling des Aufzugs ertönte stiegen wir schnell aus.
Er griff nach meiner Tasche und hielt in der Anderen seine eigene.
Sofort verließen wir das Gebäude.
,,Kannst du mal das Auto aufschließen?", sagte Ayden und deutete mit seinem Kopf auf seine linke Hosentasche.
Ich nickte und griff rein, um das Auto zu öffnen.
Dann ließ er das Gepäck ab und wir stiegen gemeinsam ein.

Die ganze Fahrt über lag Aydens Hand auf meinem Oberschenkel, bis wir schließlich ausstiegen und den Flughafen betraten.

4 Stunden Flug konnte anfangen.

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt