,,Ave, lass uns jetzt doch einfach nach Hause gehen.",versuchte ich meine beste Freundin zu überreden.
Sie schüttelte jedoch einfach den Kopf.
,,Nein, wir werden hingehen und schauen, wer dir diesen misteriösen Brief geschrieben hat."
Ich seufzte auf. ,,Ave, wenn wir jetzt den Bus verpassen, nur weil du unbedingt wissen willst von wem der Brief ist, dann werde ich entweder spät oder sehr knapp im Café erscheinen. Und glaub mir, ich werde dich umbringen, wenn ich Ärger bekomme."Ave machte eine abwertende Handbewegung. ,,Ich weiß schon, dass du auch gerne wissen willst, von wen der ist, oder?"
Möglich...
,,Nein."
,,Wer's glaubt..."
Wir folgten den wenigen Schülern die vor uns liefen, in die Frische. Ich sah Richtung Parkplatz. Doch viel konnte ich auch nicht ausmachen, denn eine große Schülermenge hatte sich davor gesammelt und versperrte mir die Sicht.Ave erkannte wohl auch das Problem. ,,Entweder ist deine geheimnisvolle Person fame, oder aber er steht hinten irgendwo auf dem Parkplatz und hat mit der Schülermenge nichts zu tun. Ich hoffe ersteres ist der Fall."
,,Erstens ist es nicht meine geheimnisvolle Person und zweitens hoffe ich, dass es letzteres von dem ist, was du vorhin aufgezählt hat.", versicherte ich ihr.
Ich lief wieder los, gefolgt von Ave.Mit Mühe versuchte ich mir einen Weg durch die Schülermenge zu Bahnen, um auf den Parkplatz zu gelangen.
Sobald ich jedoch vorne ankam, stockte ich. Wie angewurzelt blieb ich stehen und sah ihm entgegen. Verwundert musterte ich ihn. Ich denke, Ave erging es nicht anders, die gerade neben mir stand.
Er ließ seinen Blick durch die Menge schweifen. Sobald er mich erblickte lächelte er mich an und deutete plötzlich mit einer knappen Handbewegung, dass ich kommen sollte.
Unschlüssig sah ich zu Ave.
,,Geh doch.", meinte sie.
,,Ave, ich bin nicht hier, weil ich Ayden sehen wollte, sondern weil ich wissen will, wer mir den Brief geschrieben ha.... Warte! War er das vielleicht."Ave nickte leicht. ,,Das kann möglich sein. Also geh und frag ihn."
Ich atmete tief ein.
,,Du kommst mit", befahl ich Ave. Noch bevor sie was sagen konnte griff ich nach ihrem Arm und zog sie mit zu Ayden, der an seinem Auto angelehnt, abwartend zu uns sah.
Er stoß sich vom Wagen ab, sobald wir vor ihm zum Stehen kamen.Misstrauisch beäugte ich ihn, während er mich angrinste.
,,Was machst du hier."
,,Dir auch einen schönen Tag", spottete Ayden.
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. ,,Hi, Ayden. Was machst du hier? Warst du derjenige, der mir den Brief geschrieben hat?"Er schaute Ave an, die neben mir Platz genommen hatte. ,,Hi, Avery."
Dann wandte er sich mir zu. ,,Dir auch hi. Und ja ich hab den Brief geschrieben. Warum fragst du?"
,,Warum wohl. Dein Name stand nicht drauf."
,,Ach ja, genau. Ich hab mir nämlich gedacht, dass du nicht erscheinen würdest, wenn ich meinen Namen preisgegeben hätte. In den letzten Tagen hab nämlich gemerkt, dass du superstur sein kannst. Aber das können wir auch später bereden. Steig ein." Damit deutete er auf sein Auto.
Perplex schaute ich zu ihm. ,,Warum das denn?"
Er lachte. ,,Na, weil ich gekommen bin um dich abzuholen." Jetzt schaute ich noch verwirrter.
,,Jetzt schau nicht so. Mach schon. Ach, und Avery. Du natürlich auch", sagte er an meine Freundin gewandt.
Ave stieß mich leicht an.
,,Na gut.", meinte ich dann schließlich.Ayden nickte zufrieden. Dann öffnete er die Beifahrertür. ,,Wer will vorne sitzen?"
,,Chloe", platzte es aus meiner Freundin.Ich konnte mich nicht daran erinnern, sowas gesagt zu haben.
Ave öffnete die hintere Tür und stieg rasch ein. Die würde bei ihrem Entführer wahrscheinlich auch so eilig einsteigen. Ein letztes Mal blickte ich Ayden an. Dann setzte ich mich ins Auto. Ayden wollte die Tür schließen, als ich ihn kurz mit einer Handbewegung stoppte.
Ich streckte mein Kopf ein wenig raus.
,,Und ihr könnt euch jetzt auch verpissen!", rief ich in die Menge. ,,Aber dalli." Ayden verdrehte grinsend die Augen. Dann schloss er die Tür und lief selber auf die Fahrerseite. Gleich darauf bogen wir schon auf die Straße ein.,,Also gut. Was sollte das alles?", fragte ich Ayden.
Er sah nach hinten zu Ave. Dann zu mir. ,,Ihr seid unzertrennliche Freunde, oder?"
Ich atmete laut aus. ,,Ja sind wir. Das ist aber nicht die Antwort auf meine Frage.",,Ich wollte dich, beziehungsweise jetzt eben euch abholen.", beantworte er mir.
,,Aha, und warum?"
,,Weil ich nicht wollte, dass du auf dem Nachhauseweg so aussiehst wie heute morgen auf dem Schulweg." Mein Kopf schnellte zu Ayden. Giftig sah ich hin an und merkte, wie er grinste. Von hinten spürte ich Averys Fingernägel an meiner Schulter. Sie wollte eindeutig wissen was heute morgen vorgefallen war.,,Brauchtest du nicht. Ich würde eigentlich Bus fahren. Und außerdem könntest du auch mir sagen, dass du kommen würdest, anstatt irgendwelche Zettelchen zu schreiben.", erwiderte ich.
Er schüttelte den Kopf. ,,Nein, wie gesagt. Du wärst wahrscheinlich nicht gekommen, weil du einfach stur bist."Ich wollte gerade protestieren, doch Ave kam mir zuvor. ,,Ihr kennt euch ja schon bestens.", plapperte sie.
Ayden lachte ,,Nein. Ganz im Gegenteil. Ich kenn euch kein bisschen. Deswegen brauche ich eure Adresse."
,,Ja stimmt. Houston Street 24.", klatschte Ave direkt die Antwort hin. Ayden nickte. Dann sah er kurz zu mir, ehe er sich wieder der Straße zu wendete.
,,Und du?"
,,Ins Café.", beantwortete ich.
,,Ins Café? Wolltest du mir nicht deine Adresse sagen oder wohnst du im Café?", fragte er mich und setzte den Blinker ein.
,,Ich arbeite im Café."
,,Oh, ja. Die Variante gab es ja auch." Er beugte sich ein wenig nach vorne und reduzierte die Geschwindigkeit. Wir waren auf Aves Straße angekommen. Ich glaube Ayden suchte die Hausnummer. Konzentriert schaute er nämlich die Häuser an.Er sah damit verdammt gut aus.
Ihmm, ıhmm...
,,Vier Häuser weiter.", half ich ihm. Dankend lächelte er. Dann parkte er schließlich vor dem richtig Haus ein.
Dankend verabschiedete sich Ave von Ayden. ,,Wir werden reden.", meinte sie dann zu mir. Dann stieg sie aus.Und du muss zu welchen Café?", fragte Ayden direkt. ,,Papina", meinte ich knapp.
Dann fuhr er schon los.,,Erzähl mal bisschen was über dich.", forderte er mich auf. Ich zögerte kurz. ,,Ich bin Chloe. Bin 19 Jahre alt und gehe auf das College."
,,Mehr nicht?"
Ich zuckte kurz mit den Schultern. ,,Ich arbeite eben im Café und zeichne gerne." Dann schwieg ich wieder.
Ayden lachte auf. ,,Muss ich dir alles aus der Nase ziehen? Familie? Hast du Geschwister?"
Die Frage kam so unerwartet, dass ich leicht zusammentuckte.Am liebsten würde ich ihm anschreien, dass ich gar nichts von dem hab, was er gerade aufgezählt hatte. Doch ich beherrschte mich.
,,Warum fragte du mich überhaupt. Erzähl du auch mal was.", drehte ich das Gespräch um.
Ayden lächelte. ,,Ich bin Ayden Moore. Bin 23. Ich arbeite. Ich kann kochen. Und ich spiele gerne Gitarre."Ich stockte. Gitarre... Meine Mom hatte liebend gerne Gitarre gespielt. Tränen kamen auf, die ich sofort wegblinzelte. Ich würde jetzt definitiv nicht anfangen zu weinen.
Ich merkte, dass Ayden vor dem Café anhielt. ,,Danke", sagte ich mit leicht belegter Stimme. Ayden sah fragend zu mir. ,,Bitte.", meinte er langsam.
Ich lächelte ihm leicht zu. Dann stieg ich aus dem Wagen aus, bevor ich noch auffälliger wurde.
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...