Nachdem ich das Schulgelände verlassen hatte, hatte ich mich dazu entschieden, erst einmal was zu essen. Man könnte schon Frustessen dazu sagen.
Bis ich mich auf den Weg zur Firma machte, war schon eine gute Stunde vergangen. Ich saß aber in der ganzen Stunde nur im Auto, nachdem ich mir was zu essen geholt hatte, denn im Spiegel hatte ich meine Wange angesehen und es war deutlich ein fetter Handabdruck zu sehen. Außerdem hatte es noch leicht mein Auge getroffen. Dementsprechend war es dann auch angeschwollen.
Sobald ich vor der Firma parkte, setzte ich meine Jackenkaputze auf, damit ich meine Wange damit bedecken konnte.
Hoffentlich war Ayden nicht in der Wohnung.
Als ich die Firma betrat, lief ich auf die Frau an der Pforte zu. Mit der Hand hielt ich meine Kaputze fest, damit sie meine Wange nicht preisgab.,,Ist Ayden in seinem Büro?", fragte ich sie.
Sie sah mich an.
,,Ach, Mrs. Black. Äh, nein. Mr.Moore hat vor einer viertel Stunde die Firma verlassen."
Ich nickte. ,,Wann kommt er?"
Die Frau zuckte mit den Schultern. ,,Das kann ich nicht wissen."
Dann fiel mir noch eine Frage ein. ,,Wo ist Brayden?"
,,Mr. Collins hat die Firma ebenfalls verlassen. Zusammen mit Mr. Moore", antwortete mir die Frau etwas ungeduldig.Schnell nickte ich und verschwand. Das war ja toll für mich, wenn beide nicht da waren.
Sobald ich in Aydens Wohnung ankam lief ich in mein Zimmer, um das Bad dort zu benutzen. Ich zog meine Jacke aus. Dann betrachtete ich meine Wange im Spiegel. Man konnte deutlich Matthews Handabdrck sehen. Es sah wirklich nicht gesund aus.
Ich stöhnte auf. Wie sollte ich das jetzt vor den Jungs verstecken? Schminke hatte ich auch keine, weil ich keine gekauft hatte. Ich wollte Aydens Geld nicht dafür ausgeben und seit ich meine Karte hatte, hatte ich nicht die Gelegenheit dafür gehabt, welche zu kaufen.
Ich wusch mein Gesicht. Dann verließ ich das Bad und schrieb Ave eine Nachricht, dass sie nach der Schule mit ihrer Schminke kommen sollte.Ich hoffte einfach, dass sie vor den Jungs kam. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, dann musste ich mich eben vor den Jungs verstecken. Die dachten sowieso, dass ich in der Schule war.
Ich warf mich aufs Bett und schloss die Augen.Ich weiß nicht wann ich eingeschlafen war. Als ich aufwachte war es schon kurz vor 10.
Ich stand auf und lief aufs Balkon. Die kühle Luft wehte mir entgegen.
Ich sah in die Stadt runter. Egal zur welcher Tageszeit. Die Aussicht war immer schön.
Mehrere Minuten sah ich mir die Stadt an, dann lief ich wieder in mein Zimmer.Da ich immernoch Hunger hatte, nahm ich mir vor, aus der Küche wenigstens ein Apfel zu holen, falls ich sonst nichts fand.
Als ich den Flur betrat, hörte ich plötzlich den Aufzug.
Erschrocken sah ich hin.
Doch bevor ich noch handeln konnte und mich im Zimmer verstecken konnte ging die Aufzugtür auf.
Das einzige was ich tun konnte war, mich umzudrehen. Dann hielt mich Aydens Stimme auf.,,Faith!", rief er und obwohl ich wusste, dass sie da waren zuckte ich bei der Stimme erschrocken zusammen, denn er klang wütend.
,,Faith, was machst du!"
Mein echter Name klang ja viel schöner aus seinem Mund.Stopp! Was machte ich denn?
Ich merkte, dass die Jungs auf mich zukamen. Schnell bedeckte ich meine Wange und drehte mich um.
,,Was ist denn?", fragte ich Ayden, der mir sauer entgegensah. Brayden fuhr sich durch sein Gesicht.
,,Bist du heute mit dem Auto zur Schule!?", rief er.
,,Ähh, ja",meinte ich einfach.
Ayden atmete laut aus. ,,Faith, geht es dir gut?! Warum fährst du in dem Zustand Auto?"
Dabei zeigte er auf mein Bein.,,Aber da ist nichts mehr. Außerdem bin ich sehr toll gefahren."
,,Was wenn doch was passiert wäre!"
Ich seufzte. ,,Es ist aber nichts passiert. Außerdem, woher weißt du eigentlich, dass ich mit dem Auto in die Schule bin."
,,Ich weiß über alles Bescheid, was in der Firma und auf dem Firmengelände passiert.", sprach er.,,Warum bedeckst du deine Wange?", kam es aprubt von Brayden und regte somit auch Aydens Aufmerksamkeit drauf.
Sofort legte ich meine andere Hand auf die andere Wange.
,,Ich war gerade auf dem Balkon. Ich versuche meine Wangen aufzuwärmen."Ayden kam paar Schritte auf mich zu. Er beäugte mich vorsichtig. ,,Dein Auge ist angeschwollen."
,,Allerdings", konterte Brayden.
Ich seufzte. ,,Da ist nichts. Was bildet ihr euch ein."
,,Faith, versuch nicht andauernd was vorzumachen."
,,Ich mach hier nichts vor. Darf ich jetzt ins Zimmer?"
Ich wollte mich umdrehen und verschwinden, doch Brayden hielt mich auf und zog unerwartet meine Hand von der Wange. Seine Augen weiteten sich und er sah geschockt die angeschwollne Stelle an. Auch Ayden war nicht anders drauf.Doch der Schock verging schnell und er wurde sauer.
,,Wer hat das gemacht!"
,,Was denn? Da ist nichts.", versuchte ich mich rauszureden.
,,Willst du mich verarschen?! Was heißt bitte da ist nichts? Es ist dick und fett angeschwollen."
,,Ich bin gegen die Tür gelaufen.", versuchte ich diesmal.
Brayden fasste mich am Kinn und drehte mein Kopf leicht zur Seite. ,,Da ist eindeutig ein Handabdruck. Wem versuchst du hier was vorzumachen?"Ich seufzte auf. Na toll.
,,Sag jetzt endlich wer das war!",zischte Ayden.
Ich antwortete nicht.
,,Faith, Hör jetzt auf so sturköpfig zu sein und antworte mir endlich. Wer war das?!",,Ihr Ex!"
Die Jungs drehten sich um und blickten Richtung Aufzug.
Ave stand dort.
Wann war sie bitte gekommen? Sie hatte doch Schule.,,Ihr Ex?", kam es verwirrt von Ayden. Brayden drehte sich zu mir um und blickte mich verwirrt an. Ave kam auf uns zu.
,,Ja, ihr Ex." Warnend sah ich sie an.
,,Wer ist ihr Ex?", kam die Frage von Brayden.
Ich hob meine Augenbrauen, um zu verdeutlichen, dass sie still sein sollte. Sie beachtete mich jedoch nicht, sondern sah zu den Jungs.
,,Matthew.", kam es dann eintönig aus ihrem Mund.,,Wie bitte?" Die Verwirrung war Ayden ins Gesicht geschrieben. Er drehte sich zu mir um. Dann betrachtete er mein Gesicht. In seinen Augen konnte ich Wut erkennen.
,,Dem werde ich es zeigen.", hörte ich plötzlich. Und schon wandte er sich von mir ab und lief zum Aufzug.,,Nein, halt. Ayden, Warte!" Ich rannte zu ihm hin und stellte mich auf den Weg.
,,Du gehst nirgendwo hin!"
,,Faith, geh mir aus dem Weg!"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Vergiss es. Ich hab ihn sowieso geschlagen." Ayden hob eine Augenbraue.
,,Und was ist mit der Tatsache, dass du wegen ihm von der Schule geflogen bist?", hörte ich meine beste Freundin.
Ich sah über Ayden hinweg zu ihr.
Was versucht sie zu machen?Ayden drehte sich zu ihr.
,,Was?!"
,,Du hast schon richtig gehört."
Wütend sah er mich an. ,,Faith geh aus dem Weg!"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich glaube du verstehst mich nicht Ayden! Du wirst da nicht hingehen!"
,,Bro, lass das. Ich erledige es schon.", hörte ich Brayden.
Geschockt weiteten sich meine Augen. Er wollte gerade an mir vorbeilaufen, als ich ihn an seinem Arm packte.
,,Du gehst auch nirgendwo hin!", rief ich hektisch.,,Faith, Du vergisst glaube ich, was er dir sonst angetan hat!"
,,Sei leise, Ave! Hör auf!", zischte ich Ave an.
,,Was hat er denn noch gemacht?", fragte Brayden sie.
,,Es reicht!", schrie ich. Jeder verstummte.
,,Wenn auch nur jemand dieses Penthouse verlässt, werde ich auch diese Wohnung verlassen!", drohte ich.Genervt pustete ich die Luft aus. Dann lief ich an ihnen vorbei ins Wohnzimmer. Kurz passierte nichts, bis die anderen drei auch im Raum erschienen. Sauer blickte ich meine Freundin an.
,,Du brauchst mich gar nicht so anzuschauen. Das musste grade sein." Ich schloss meine Augen und massierte meine Schläfe. Ich merkte, wie sich jemand neben mich hinsetzte. ,,Brayden, bring mal die Wundcreme", ertönte es von Ayden, der neben mir saß. Ich sah zu Brayden.
,,Nicht nötig.", gab ich von mir.
Dieser beachtete mich jedoch nicht, sondern lief einfach davon.Ayden drehte mein Kopf so zu sich, dass er die angeschwollene Stelle betrachten konnte. Kopfschüttelnd legte er seinen Daumen drauf. Vom Augenwinkel konnte ich Ave erkennen, die siegessicher grinste.
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Strange life - until i met you
أدب المراهقينFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...