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,,Alles klar. Mach ich. Tschüss."
Ich legte das Handy glücklich auf. Morgen war mein erster Arbeitstag und ich musste um 8 dort erscheinen. Ich hatte seit Tagen auf diesen Anruf gewartet. Es war schon seit Tagen klar, dass ich dort arbeiten würde, aber erst ab morgen.

Ich hatte frisch geduscht und mir was bequemes angezogen. Es war schon spät. Ich verließ das Zimmer und lief ins Wohnzimmer, wo Ayden auf der Couch Platz genommen hatte und konzentriert auf sein Laptop blickte. Brayden war wieder zu seinen Eltern gegangen.

,,Sonntags kannst du doch wohl die Arbeit lassen.", meinte ich, während ich mich zu ihm gesellte. Heute hatte er wenigstens was an.
Ayden sah auf.
,,Ich verzichte gerne am Wochenende auf die Arbeit, aber das muss jetzt eilig erledigt werden. Zurzeit geht die Arbeit nicht so voran, wie ich es will."

Ich zog meine Beine an mich heran und nahm mir ein Kissen.
,,Apropos Arbeit. Ich hab morgen meinen ersten Arbeitstag.", informierte ich Ayden.
Ayden stoppte kurz. Dann drehte er sein Kopf langsam zu mir.
,,Wo?"
,,Im Café. Aber du solltest das ja eigentlich wissen. Du schickst ja gerne deine Männer nach mir.", spottete ich.

,,Ich bin kein Mafia Boss, Faith. Ich habe kein "Männer"... Ist es das selbe Café?"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein."
Ayden nickte nachdenklich. Dann wandte er wieder sein Kopf dem Laptop zu.
,,Dann wünsche ich dir viel Erfolg."
,,Danke", antwortete ich.

Eine Frage kam mir in den Sinn, das ich schon lange Ayden stellen wollte. Ich biss mir auf die Lippen. Ich wusste nicht, ob ich es wirklich wagen sollte. Denn ich wusste nicht,  ob ich ihn damit verletzen würde.
,,Ayden?", wagte ich mich trotzdem.
,,Hmm?"
Ich atmete tief ein. ,,Warum höre ich dich nie über deine Mutter sprechen? Was ist mit ihr?"

Ich merkte, wie Ayden sich anspannte. Okay, ich glaube ich hatte ihn an einem falschen Punkt erwischt. Aber ich hatte ja auch das Recht dazu, etwas über ihn zu wissen.
,,Warum fragst du?", kam es grimmig aus ihm raus.
,,Weil ich es wissen will", sagte ich leise.
,,Du brauchst das nicht zu wissen.", entgegnete er barsch.

Sauer stand ich auf und legte das Kissen zur Seite.
,,Ich hab dir meine ganze Vergangeheit erzählt, obwohl es mir schwer gefallen ist. Und jetzt will ich einmal was über dich wissen und du fährst mich direkt so an!"
Enttäuscht und sauer lief ich davon und betrat die Küche. Ich atmete laut aus. Gut möglich, dass ich einen wunden Punkt getroffen hatte. Aber ich hatte nunmal auch Recht.

Einen kurzen Moment stand ich da. Schließlich entschied ich mich dazu einen Tee zu machen. Ich ließ den Wasserkocher laufen und suchte derweil nach dem Tee. Schließlich fand ich eine Menge davon. Ich fischte mir eine Sorte raus und holte mir ein Becher. Eigentlich wollte ich Ayden auch danach fragen, aber jetzt hatte ich mich umentschieden.

Es konnte sehr gut sein, dass was schlimmes passiert war. Aber hatte ich nicht das Recht dazu, es zu erfahren?

Ich füllte das brühende Wasser direkt in das Becher und schnappte es mir dann energisch von der Theke. Noch immer enttäuscht lief ich aus der Küche raus. Doch im selben Moment kam Ayden in die Küche. Ich rannte mit dem Tee voraus in Ayden rein.

Schockiert weiteten sich meine Augen. Reflexartig hüpfte ich nach hinten. Allerdings konnte ich nicht verhindern, dass die Flüssigkeit nicht im Becher blieb.

Der Inhalt leerte sich über Aydens Shirt und über meine linke Hand, mit dem ich das Becher gehalten hatte. Fluchend zischte Ayden auf. Auch ich verzog schmerzhaft das Gesicht. Ich legte den Becher auf die Theke neben mir und schüttelte die Hand. Ayden wollte sein Shirt ausziehen, doch noch rechtzeitig warnte ich ihn davor.
,,Nein, Hör auf! Da muss erst kaltes Wasser drauf!"

Sofort packte ich ihn am Arm und rannte ins Bad. Ich schubste Ayden wortwörtlich in die Dusche und öffnete das Wasser auf ganz kalt. Dann hob ich sofort auch meine Hand drunter.

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt