~37~

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Sobald Ave die Tür öffnete sah ich Ayden in voller Präsenz vor mir. Er hatte einen schwarzen Smoking an, dass ihm perfekte passte. Das Hemd hatte sich an seine Brustform angepasst, sodass man direkt seinen trainierten Oberkörper definieren konnte.

Aydens Adamsapfel bewegte sich, als er hart schluckte. ,,Wow", hauchte er und starrte mich einfach an. Beziehungsweise wir starrten uns einfach an.
,,Hey Ayden", ertönte Aves Stimme. Ayden sah zu ihr.
,,Ähh, Hey."
Dann sah er wieder zu mir. ,,Sollen wir gehen?", fragte er mich.
Ich nickte leicht und lief raus.
,,Jaja, geht nur. Ich warte hier auf dich, Chloe.", kam es von Ave. Ich sah kurz zu ihr. Sie grinste breit und zwinkerte mir zu, ehe sie die Tür wortwörtlich zuschlug.

Jetzt stand ich dicht vor Ayden.
Intensiv betrachtete er mich von oben bis unten. Seine Blicke machten mich nervös.
,,Komm", sagte er dann schließlich und lief auf sein Auto zu, um mir die Beifahrertür zu öffnen.
Ich fasste mein Kleid, um dann ins Auto einzusteigen. Ayden stoß die Tür zu, um dann selber einzusteigen.

Doch statt loszufahren sah er zu mir.
,,Du... bist echt... hübsch geworden.", sagte er leise.
Leicht merkte ich, wie ich errötete. ,,Danke", hauchte ich.
Leicht schmunzelnd wandte sich Ayden von mir ab und startete den Motor.

Ich hatte irgendwie das Bedürfnis zu fragen, ob er sauer auf mich sei.
Unsicher sah ich zu ihm rüber. In dem Smoking sah er einfach z..-

Stop! Nein. Ich hatte gerade andere Probleme.

Ich blickte wieder auf die Straße. Nervös fing ich an, mit meinen Fingern zu spielen.
,,Nun sag schon", ertönte plötzlich Aydens Stimme. Sofort sah ich ihn an. ,,Was?"
,,Ich merk doch, dass du was sagen willst"

Ich löste mein Blick von ihm.
,,Bist du sauer?", kam es leise von mir.
,,Warum sollte ich?", fragte Ayden nach einer kurzen Stille.
,,Wegen letztem Mal."

Ich hörte Ayden leise Seufzen. ,,Nein. Wenn du nicht offen mit mir sprechen willst, muss ich das akzeptieren.", sagte er einfach.
Doch sogern er auch normal klingen wollte, ich konnte trotzdem eine leichte Enttäuschung heraushören.
,,Ayden,... nimm es nicht persönlich", erklärte ich ihm.
,,Ist doch jetzt egal was vor Tagen passiert ist", äußerte er.
,,Nein, ist es nicht.", sagte ich schnell.
Ayden drehte sein Kopf zu mir und betrachtete mich verwirrt, ehe er sein Blick wieder auf die Straße setzte.
,,Also ich meine, ich sehe doch, dass es dir nicht egal ist. Dass... Es dich vielleicht sogar verletzt hat. Und deswegen tut es mir leid."säuselte ich.

Ayden stoppte, als die Ampel vor uns auf rot sprang. Dann beäugte er mich. ,,Willst du, dass ich ehrlich bin?"
Ich nickte.
,,Na gut. Also, ich bin nicht sauer, sondern eher enttäuscht gewesen. Aber ich muss es akzeptieren, wenn du es so willst. Ich kann dich nicht zwingen, dass du mir etwas erzählst, was du nicht willst, dass ich es weiß."

Er fuhr wieder los. ,,Was soll ich dir denn erzählen?", fragte ich ihn. Ahnte er von meiner Vergangenheit, oder wusste er schon Bescheid?

Ayden bog rechts ab, während er das Wort ergriff. ,,Ich kann es dir beinahe schon ansehen, dass du vieles verbirgst.", äußerte er.

Ich erwiederte nichts mehr darauf, sondern öffnete direkt ein anderes Thema.
,,Was ist das genau für eine Gala?"
,,Firmengala. Aber nicht von einer Firma sondern von mehreren.", antwortete Ayden.
,,Und wie lang bleiben wir dort?", fragte ich weiter. Bei der Vorstellung, dass ich stundenlang zwischen reichen Geschäftsmännern sitzen würde bekam ich schon eine Gänsehaut. Lauter Männer die ich nicht kannte und von denen ich auch nicht sicher sein konnte, ob sie mich kannten.

,,Nicht lang", kam es von Ayden, als eine Antwort auf meine Frage. ,,Höchstens drei Stunden."
Ich schloss gequält meine Augen. Eine Stunde wäre schon zu viel gewesen.

Der Saal war überfüllt von Männern in schwarzem Smoking und Frauen, die ähnliche Kleider wie meins trugen. Sobald wir das Saal betraten, wurden wir von einem Mann begrüßt, der uns Willkommen hieß. Nickend liefen wir an ihm vorbei.

Ich sah zu Ayden. Er beachtete mich jedoch nicht, sondern suchte mit seinen Augen den Saal ab.
Seine Schritte wurden langsamer, bis er schließlich stillstand.
,,Wonach suchst du?", fragte ich ihn.
,,Nach einem Blondschopf", erklärte er. Da könnte ich ihm ja jetzt total weiterhelfen. Die Hälfte der Männer hatte einen Blondschopf.

,,Hab ihn", drang plötzlich Aydens Stimme zu mir. Im nächsten Moment griff er nach meiner Hand, um sie mit meiner zu verschränken.
Verdutzt sah ich unsere Hände an, doch mir blieb nicht die Zeit, mich zu beschweren, denn Ayden lief schon los und zog mich mit.
Im selben Moment sah ich jemanden auf uns zukommen.
Den hatte er also gesucht. Neben ihm lief ebenfalls eine Frau, die ein wenig freizügiger angezogen war als ich.

Sobald sie uns erreicht hatten ließ Ayden meine Hand los, um sie dem Mann zu geben. ,,Ayden! Wie schön, dich zu sehen."
,,Freut mich ebenfalls Carl.",sagte Ayden lächelnd.
Dann streckte er seine Hand noch der Frau. ,,Schönen Abend, Melinda."

Melinda also.

Auch ich begrüßte die zwei. Dann griff Ayden wieder nach meiner Hand und die wohlige Wärme umhüllte sie.
Carl fing an, Ayden irgendwas zu erklären.
Ich hörte denen schon gar nicht zu. Ich sah, wie Melinda Carl etwas ins Ohr flüsterte und nach seinem Nicken verschwand. Na, wenigstens konnte sie doch hier bleiben und mir Gesellschaft leisten.

Ein Kellner kam an uns vorbei. Schnell schnappte ich mir ein Sektglas von dem Tablet. Ayden drehte sich zu mir. Fragend sah ich ihn an. Ohne jedoch was zu sagen wandte er sich wieder Carl zu und redete weiter.

Gelangweilt stand ich rum. Wahrscheinlich waren schon 10 Minuten vergangen und meine Füße Taten weh, weil sie in High Heels steckten, die mir Ave gebracht hatte. Innerlich verfluchte ich sie dafür.
Aydens Hand war immernoch mit meiner verschränkt.
Er war sich aber wahrscheinlich schon gar nicht mehr bewusst, dass ich noch existierte.

Plötzlich spürte ich eine Präsens neben mir. Ich lugte nach rechts und blickte direkt in ein markantes Gesicht. Der Mann schien etwa 24 zu sein.
Er lächelte mich an.

,,Hallo Schönheit", begrüßte er mich. ,,Dein Begleiter hat wohl nicht viel Zeit für dich", bemerkte er.
Ich sagte nichts dazu.
,,Du siehst gelangweilt aus. Willst du mich zu einem Tanz begleiten?"
Es klang einladend. Aber erstens hatte ich keine Lust, mit jenand fremden ein Tanz anzufangen und zweitens konnte ich nicht mal tanzen. Aber es war besser als hier rumzustehen und zu einem Baum zu mutieren.

,,Ich kann nicht tanzen.", antwortete ich aber.
Er grinste mich an. ,,Ich kann es dir beibringen. Komm schon."
Seufzend nickte ich schließlich und wollte mit.
Doch ein bestimmter Druck an meiner linken Hand hinderte mich daran.
Ayden.

Ich sah zu ihm, aber er nahm keine Notiz von mir, als wäre er nicht derjenige gewesen, der meine Hand gedrückt hatte.
Verwirrt schaute ich ihn an.
Er verabschiedete sich jetzt von Carl und drehte sich zu mir um, oder eher zu dem Mann.

,,Lass sie!"

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt