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3 Tage später:

Ich saß auf meinem Bett und versuchte mich voll und ganz auf mein linkes Bein zu konzentrieren. Wie gebannt sah ich auf mein Fuß.
Es ging aber nicht. Es wollte einfach nicht gehen.

Ich hatte doch jeden Tag trainiert. Jeden verdammten Tag. Warum sah ich trotzdem kein Unterschied?
Frustriert sah ich noch konzentrierter auf mein Bein.
Es klappte jedoch einfach nicht.
Genervt schrie ich auf.
Meine Augen wurden feucht.
Ich blinzelte. Aber diesmal brachte es nichts. Denn ich merkte, wie meine Wange nass wurde.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ich zuckte erschrocken zusammen.
Brayden stand im Zimmer.
Schnell wischte ich mir über die Wange.
,,Chloe, alles in Ordnung?", fragte er hektisch.
Ich nickte.
,,Warum hast du dann eben geschrien?"
Ich sah weg.

Brayden setzte sich auf das Bett. ,,Was ist denn los?"
,,Mein scheiß Bein ist los!", fluchte ich.
Brayden sah mich geschockt an. ,,Hey, sag das nicht. W-"
,,Was soll ich dann sagen!? Ich bin die jenige, die gelähmt ist, nicht du! Also kannst du auch nicht wissen, wie das ist!",schrie ich.
Tränen lösten sich von meinen Augen.
Aprubt stolperte Ayden ins Zimmer. ,,Was ist hier los?",fragte er hektisch.

Wütend wischte ich meine Tränen weg.
,,Chloe, weinst du?", hörte ich von Ayden. Dann merkte ich, wie er sich ebenfalls zu mir setzte.
Ich drehte mein Kopf weg.
,,Geht, ich will meine Ruhe."
,,Chloe, was ist denn los?"

Jetzt sah ich sauer zu ihm. ,,Was kann denn wohl los sein!"
Ich zeigte auf mein Bein. ,,Bewegt er sich? Nein!"
Ayden sah mir intensiv in die Augen.
,,Gibst du auf?"
Ich antwortete ihm nicht.
Er stand auf und setzte sich dann wieder vor meine Füße.

Gequält sah ich ihn an. ,,Ayden, lass es. Ich will es nicht."
,,Je mehr desto besser ist es doch", kam es von Brayden. Erst jetzt merkte ich, dass beide halbnackt vor mir saßen. Was für ein toller Anblick auch.

Ich schluckte und sah nach oben, um weitere Tränen zu verhindern.
Plötzlich keuchte ich auf. Ich riss meine Augen auf und sah zu Ayden.
Dieser sah mich besorgt und panisch an.
Ich richtete mich komplett auf.
,,Chloe, was ist?", hörte ich Brayden panisch fragen.
,,Chloe, sag was!", rief jetzt auch Ayden.

Mein Herz schlug schneller. Meine Augen bildeten wieder Tränen.
Ich starrte auf mein Fuß.
Dann schaute ich wieder Ayden an.
,,Kannst du mal mein Fuß massieren?"
Ayden nickte langsam und sah mich dabei immernoch besorgt an.
Dann legte er seine Hände auf mein Fuß.

Wieder keuchte ich auf.
,,Ich... Ich habs gespürt!", hauchte ich mit glasigen Augen.
Ayden nahm sofort seine Hände weg. Mit großen Augen sahen mich die Jungs an.
,,Sicher?", fragte Brayden.
Ich nickte stark. ,,Ganz sicher." Ich fing an zu schluchzen.
,,Chloe, ich mach es noch einmal.", entgegnete Ayden. Dann legte er wieder seine Hände auf mein Fuß.

Ich nickte heftig. ,,Ja! Ja, ich habs doch gespürt!", rief ich.
Brayden fing an zu lachen. ,,Endlich!", rief er.
Auf Aydens Gesicht schlich sich ein Lächeln, das immer breiter wurde. Die Jungs erhoben sich vom Bett und umarmten sich. Unter Tränen sah ich ihnen zu.

Dann kam Ayden schnell zu mir. ,,Du lügst uns nicht an, oder?"
,,Warum sollte ich euch anlügen?", meinte ich glücklich.
Ayden wischte mir schnell die Tränen weg. ,,Ich hab doch gesagt, dass du nicht aufgeben sollst."
,,Das hab ich auch gesagt.", ertönte es von Brayden, der jetzt ebenfalls zu mir kam und mir durch die Haare wuschelte.

Dann setzte er sich schnell aufs Bett und tastete mein ganzes Bein ab. ,,Spürst du es auch überall?", fragte er mich.
Ich beobachtete seine Hände, dann nickte ich.
Ayden legte seine Hand auf mein gesundes Bein. ,,Spürst du das so wie hier auch, oder schwächer?"
,,Eindeutig schwächer", konterte ich.
,,Ich habe es nur leicht gespürt.", informierte ich sie.
,,Na und ", sagte Brayden. ,,Das ist ja noch der Anfang. Der Rest wird schnell kommen."
Ich nickte lächelnd.

,,Kannst du es auch bewegen?", wollte Ayden wissen.
Ich schüttelte den Kopf. ,,Versuch es doch noch mal."
Ich nickte. Dann konzentrierte ich mich auf mein Bein. Gespannt beobachteten es die Jungs.
Seufzend schüttelte ich den Kopf. ,,Geht nicht."
Aufmunternd sah mich Ayden an. ,,Glaub mir, das wird schnell kommen. Spätestens noch eine Woche und du kannst wieder normal laufen."

,,Hoffentlich", murmelte ich.
,,Willst du, dass du nochmal trainierst?", fragte Ayden.
,,Jetzt?"
Er nickte.
,,Von mir aus."
Sofort machte er sich an mein Fuß dran. Ich spürte all seine Berührungen aber bewegen konnte ich mein Fuß nicht.

Ich wusste nicht, wie lange wir mit meinem Bein beschäftigt waren. Ich weiß nur, dass wir alle drei mehr als nur müde waren.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, streckte ich mich leicht, ehe ich meine Augen öffnete.
Verdutzt sah ich auf das Bett. Okay, das Bett war groß, aber zu dritt mussten wir jetzt auch nicht hier schlafen. Brayden lag genau umgekehrt Wie ich auf dem Bett und Ayden lag am Fußende. Beide schliefen noch.

Ich setzte mich auf. Was sollte ich zu dem Anblick sagen? Zwei Jungs, nur mit einer Jogginghose bekleidet, beide trainierte Körper und sie schliefen auf meinem Bett.
Ich würde mal sagen, unangenehm.

Wie auf Knopfdruck wältzten sich beide und öffneten Die Augen.
Zuerst sahen sie benommen umher, bis sie sich schließlich komplett aufrichteten.
Als Ayden merkte, wo er sich befand, kratzte er sich am Nacken. ,,Oh, falsches Bett. Tut mir leid.", sagte er zu mir.
Auch Brayden stand schnell vom Bett auf und entschuldigte sich.

Ich schmunzelte. ,,Nicht schlimm. Ich kann es euch nicht verübeln. Allerdings würde ich mich freuen, wenn ich jetzt das Zimmer verlasst", sagte ich. Der Anblick war nämlich... unangenehm?

Nein, ganz sicher nicht!

Ayden kam zu mir. Unauffällig blickte ich auf seine Brust. Ganz plötzlich legte er seine Hand auf meine Wange. Dann strich er meine Haare zurück.
Er hatte eine wissentliches Grinsen auf seinem Gesicht. ,,Ich hab dir gesagt, du sollst dich an den Anblick gewöhnen", hauchte er. Dann sah er mich siegessicher an und verließ das Zimmer, gefolgt von Brayden.

Ungläubig starrte ich ihm nach. Er hatte gemerkt, dass es mich anmachte. So ein Idiot!

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt