Ayden P.o.v.:
Ich raufte mir die Haare. Seit gestern gab es keine Spur von den Mädels. Gestern wurde uns mitgeteilt, dass sich das FBI an die Arbeit gemacht hatte. Und seit dem waren schon 21 Stunden vergangen.
Averys Eltern hatten auch schon von der Sache mitbekommen. Und Rian hatte ich es schon persönlich gesagt gehabt.Wir waren gerade auf der Polizeiwache. Ich hatte mir geschworen, nirgendwo hinzugehen, solange keine Antwort von ihnen kam.
Averys Eltern waren auch hier. Ihre Mutter weinte bitterlich und ihr Vater saß daneben und versuchte die Tränen nicht zu zeigen.
Brayden lief hin und her und Rian sah schon die ganze Zeit auf den Boden und sagte nichts.Langsam reichte mir das ganze Warten.
Ich stand auf und lief schnellstens zum Kommisar. Ich klopfte an. Ohne auf ein Herein zu warten trat ich ein.
,,Wo bleibt das Ergebnis?", wurde ich laut.Der Kommisar hob eine Augenbraue und musterte mich eindringlich.
,,Sie können hier nicht reinstürmen und eine Rechenschaft abziehen...Wir machen unsere Arbeit."
Ich fuhr mir durch das Gesicht. ,,Wie weit sind Sie schon. Wurde was gefunden?"Der Kommisar nickte. ,,Einer der Mädchen hatte wohl bis zu einem bestimmten Standort ihr Handy dabei gehabt. Ab dort gab es kein Signal mehr. Jedoch wurde tiefgründig recherchiert und gesucht. Es wurde eine Art Lagerhalle ausfindig gemacht. Wir werden Verstärkung hinschicken."
,,Gut, ich fahr mit."
Ohne auf eine Antwort zu warten verließ ich das Zimmer.
Ich lief auf Rian zu. ,,Sie wurden gefunden.", informierte ich ihn.
Er schreckte auf. ,,Sicher?"
,, Ich denke schon."
,,Dann kommt."Ich winkte Brayden zu, der ahnungslos zu uns sah. Dann verschwand ich nach draußen. ,,Bro, was ist los. Sag doch was.", hielt mich Brayden auf.
,,Averys Handy hätte irgendwo Signal gegeben. Sie hätten sie gefunden. Allerdings warten sie auf Verstärkung."Braydens Augen leuchteten.
,,Und wo sind sie?"
,,Weiß ich nicht. Wir werden einfach der Polizei nachfahren."
Schnellstens stiegen wir in mein Auto ein.
Kurz darauf erschienen schon zwei Polizeiwagen. Ich startete schnell den Wagen und fuhr ihnen hinterher. Hoffentlich war den Mädchen nichts passiert.Rian saß neben mir. Ich merkte, dass er unruhig war. ,,Bro, sie wurden gefunden. Beruhig dich.", versuchte ich.
,,Ich muss sie erst sehen, damit es mir besser geht.", antwortete er zurück.Schon seit knapp einer halben Stunde fuhren wir der Polizei hinterher. Wir verließen langsam die Stadt.
,,Komm schon! Wie weit ist es noch, verdammt!", fluchte ich.
Jede Sekunde die verging könnte gefährlich für sie sein.Wir fuhren noch ein gutes Stück bis die Polizei nach rechts blinkte und langsamer wurde. Ich bog ihnen hinterher. Es war eine Art Feldweg. Aber noch war es normal breit. Mit der Zeit wurde der Weg jedoch immer schmaler. Das konnte sehr gut sein, dass das der richtige Weg war.
Der Weg zweigte ab. Wir fuhren nach links weiter.
Keine 2 Kilometer später kamen die Wagen zum stehen. Sofort stellte ich mein Wagen ab und wir stiegen aus.Aus dem Polizeiauto stieg der Kommisar aus. Er sah mich misstrauisch an.
,,Sie bleiben hier."
,,Nein, ich komme mit."
Er hob eine Augenbraue. ,,Hören Sie. Es war schon Fehler genug, dass Sie mitgekommen sind. Wenn Sie das Leben der Mädchen nicht riskieren wollen hören Sie auf mich."Geschlagen nickte ich. Dann mussten wir also hier warten. Ganz in der Ferne konnte ich ein flaches Gebäude ausmachen. Es sah alt aus. Es wurde geredet und irgendwelche Zeichen gegeben. Ich atmete tief ein. Sollte die Operation endlich beginnen.
,, Wir sind da, Faith", hauchte ich.Rian kam neben mir zum stehen.
,,Du liebst sie, stimmt's?"
Ich drehte mein Kopf zu ihm. Ich nickte zögernd.
,,Das hab ich schon gemerkt."Brayden legte seine Hände auf unsere Schulter. ,,Hoffen wir, dass alles gut läuft."
Faith P.o.v.:
Meine Hand tat schon weh. Ich konnte nicht sagen, wie viele Schnitte ich schon hatte. Ich merkte nur die Flüssigkeit, die sich auf meiner Hand verteilte.
Immer wieder kontrollierte ich Ave und versuchte sie wach zu halten.
,,Ave. Noch ein kleines bisschen.", versicherte ich ihr.Sie hatte absolut nichts mit diesen Männern hier zu tun, aber sie war diejenige sein müssen, die leiden musste.
Ich zog die Scherbe hin und her. Ich hatte das Gefühl, dass es absolut nichts brachte. Das Seil ließ sich nicht durchschneiden.
,,Bitte mach schon", flehte ich.
,,Faith",krächzte Ave plötzlich.
,,Ja? Sag schon.",erwiederte ich.
,,Ich kann nicht mehr.", schluchzte sie.
,,Nein Ave. Wir sind am Ende angelangt. Ich verspreche dir, noch ganz kurz."
Sie sah mich an. ,, Du versuchst schon seit einer gefühlten 2 Stunden da rum zu schneiden.", gab sie schwach von sich.
,,Ich werde von mir aus noch 2 Jahre hier rumprobieren", stellte ich klar.Ich konzentrierte mich wieder auf das Seil. Ich hatte das Gefühl, dass sich etwas tat. ,,Komm schon.", ermutigte ich mich.
Jetzt war ich mir sicher, dass sich das Seil trennte.
Konzentriert schob ich die Scherbe weiter hin und her. Ich verzog das Gesicht, als meine Wunden anfingen zu brennen.Plötzlich lockerte sich das Seil um mein Handgelenk. Ich riss die Augen auf. ,,Es hat geklappt Ave", flüsterte ich freudig.
Schnellstens versuchte ich meine Hände zu befreien. Ich schob meine Finger durch das Seil. Endlich waren sie frei. Stolz hielt ich sie hoch.
,,Siehst du Ave. Nicht aufgeben."Eilig machte ich mich dran, meine Füße zu lösen. Jetzt musste ich mich beeilen. Wenn jetzt jemand reinkommen würde wäre ich geliefert. Ich lief auf Ave zu und machte mich an dem Seil um ihre Füße zu schaffen. Hektisch blickte ich zur Tür.
,,Bitte Gott, lass alles gut laufen.",hauchte ich.Das Seil entknotete sich endlich. Jetzt befreite ich noch schnell ihre Hände. Immer wieder sah ich zur Tür.
Ich berührte Ave an den Armen. Schnell schreckte ich zurück. Sie war eiskalt. Vor lauter Hektik dauerte es länger, den Knoten aufzubekommen.Schließlich schaffte ich es doch.
,,Ich habs geschafft Ave.", flüsterte ich. Schnell griff ich vorsichtig nach ihren Armen und zog sie auf die Beine. Ich sah auf ihre Finger, die schon eine lila Farbe angenommen hatten.,,Du musst noch durchhalten, Ave. Lass mich nicht im Stich."
Aves Beine waren schwach. Sie konnte nicht richtig stehen. Ich stützte sie so gut es ging.
Ich brachte sie an die Wand hinter der Tür. Eilig zog ich mein Pulli aus. Ich zitterte vor Kälte.
Schnell zog ich ihr mein Pulli über. Ich hatte Gott sie Dank noch ein Top an.Ich konnte schon an ihrem Gesichtsausdruck merken, dass ihr die Wärme gefiel. Ich zog ihr die Kaputze über.
,,Versuch dich aufzuwärmen.", flüsterte ich.Ich lief wieder Schnellstens zu den Stühlen und griff nach beiden. Mein Blick fiel auf den Tisch. Es stellte sich raus, dass es nicht so schwer war. Ich stellte es auf zwei Beinen so vor Ave auf, dass sie zwischen Wand und Tür sitzen würde, wenn jemand die Tür aufmachen sollte und der Tisch sie von vorne decken sollte. So war es jetzt sicherer für sie. ,,Vertrau mir", flüsterte ich. Jetzt musste jemand in den Raum kommen.
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Strange life - until i met you
TeenfikceFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...