Ich verließ zusammen mit dem Arzt den Untersuchungsraum und lief wieder ins Sprechzimmer, wo Ayden und Dad Platz genommen hatten. Ich setzte mich hin und sah kein einziges mal zu Ayden.
,,Was hat sie?", fragte Dad den Arzt.
Er setzte sich an sein Tisch und sah in die Runde.
,,Es ist nichts schlimmes. Der Grund für ihren Schwindel ist der Unfall, den sie mal hatte."Ayden wusste wohl, welchen Unfall er meinte, denn er unterbrach den Arzt.
,,Der Unfall war vor 3 Monaten.", meinte er verdutzt.
Der Arzt nickte.
,,Es wurde Ihnen aber sicherlich damals im Krankenhaus gesagt, dass sie eine Gehirnerschütterung hatte."Ayden nickte. Dad sah erst mich dann den Arzt panisch an.
,,Unfall? Gehirnerschütterung? Was reden Sie?"
,,Ach, Sie wissen nicht Bescheid?", fragte der Arzt. ,,Miss Miller..."Ich hustete und unterbrach somit den Arzt.
,,Ich bin mit dem Kopf auf dem Asphalt aufgekommen. Nichts schlimmes."
Theoretisch hatte ich ja nicht gelogen.Ayden hob die Augenbraue und sah mich ernst an.
,,Nichts schlimmes also. Ich finde auch, dass es nicht schlimm war, dass du dein link-"
,,Ayden!" Warnend sah ich ihn an.
,,Sie können weiterreden", sagte ich zum Arzt.
Ich wollte endlich dieses Krankenhaus verlassen.,,Ja, durch diesen Unfall sind bei ihr Kreislaufbeschwerden aufgekommen."
,,3 Monate später", meinte Ayden noch einmal, als müsste er den Arzt nochmal daran erinnern.
,,Ich habe Miss Miller ausgefragt und wie ich vermutet habe hat sie gemeint, dass sie zur Zeit sehr oft in Trauer und Stress versinkt. Diese Sachen beeinflussen den Kreislauf sehr. Da sie durch die Gehirnerschütterung sowieso Kreislaufbeschwerden aufgenommen hat, hält ihr Körper das nicht zu sehr aus."Ayden seufzte laut aus. ,,Wird das jetzt ein Leben lang so sein?", fragte er.
Der Arzt schüttelte sofort den Kopf.
,,Nein, auf gar keinen Fall. Machen Sie sich keine Sorgen. Das wird sich mit der Zeit bessern."Ayden nickte. Dann sah er mich wissend an, mit einem Blick der so viel sagte wie ,,ich hab dir gesagt, dass du was hast."
Na toll, dass konnte ich mir jetzt tagelang anhören.Wir saßen noch ein wenig und hörten dem Arzt zu, ehe wir das Krankenhaus verließen.
,,Ich hab dir gesagt, dass wir nicht umsonst gekommen sind.", kam es von Ayden.
Ich seufzte auf. ,,Ich hab aber nichts."Ayden schloss die Augen und massierte seine Schläfen.
,,Ich werde verrückt. Ich werde wirklich verrückt. Wie halte ich es mit dir aus? Ich fasse es selber nicht."Er konnte sich aber nicht weiter beschweren, da mein Dad dazwischen ging.
,,Faith, was für ein Unfall war das?" Ich sah ihn unsicher an. Mein Blick fiel zu Ayden, der mich abwartend ansah.
,,Nichts schlimmes, Dad. Ich bin nur auf dem Asphalt aufgekommen."
Dad sah mich misstrauisch an.
,,Ja, Mr.Miller. Sie können sich sicher sein, dass sie nur auf dem Asphalt aufgekommen ist. So schlimm war das gar nicht. Das einzige kleine Problemchen war nur, dass sie danach nicht-"
,,Ayden, Hör auf!", unterbrach ich ihn schnell.Er zog eine Augenbraue hoch.
,,Warum denn? Ich erkläre deinem Vater hier etwas. Anscheinend kannst du dich nämlich auch nicht an die Tage nach dem Unfall erinnern." Während er sprach versuchte er mich ernst anzusehen, aber ich konnte dieses Vertäterische Lächeln sehen.Feindselig blickte ich ihn an, dann schaute ich zu meinem Dad.
,,Hör einfach nicht auf ihn, Dad. Wie schon gesagt, es war nichts schlimmes."
Misstrauisch schaute er in meine Augen.
Er sagte aber nichts weiter dazu.Dann sah er zu Ayden.
,,Komm mal mit mir mit", sagte er zu ihm.
Ayden sah mich fragend an. Ich zuckte die Schultern.
Als beide sich von mir entfernten setzte ich mich auf die Bank und wartete auf sie.Was wollte Dad jetzt geheim mit Ayden sprechen?
Es dauerte nicht lange, bis beide wieder neben mir erschienen.
,,Faith, ich gehe jetzt nach Hause.", sprach mein Vater aus. Ich nickte.
,,Okay. Gute Nacht", murmelte ich. Dann lief ich auf ihn zu und umarmte ihn.
,,Muss ich mir Sorgen um dich machen?", fragte er.
,,Quatsch", kam es aus mir.
,,Schlaf du ruhig ein."
Er verabschiedete sich noch von Ayden.,,Was hat er mit dir gesprochen?", wollte ich von Ayden wissen, als er weg war.
Ayden fing an zu schmunzeln. ,,Ich glaube er hat mich nicht umsonst auf die Seite gezogen."
Ich schmollte.
,,So geheim?"
,,So geheim."
Ayden legte seine Hand um meine Schulter und dirigierte mich zum Auto.Als wir wieder in der Wohnung ankamen stürmte Ave auf mich zu und bombardierte mich mit Fragen. Auch die Jungs wollten eilig wissen, was los war.
Knapp erzählte ich ihnen die Sache.Rian und Ave hatten sich dazu entschieden, hier zu schlafen. Und da es noch ein freies Schlafzimmer gab war das kein Problem.
Während also Ave mit Rian ein Schlafzimmer teilte, teilte ich mit Ayden meins.
Bis Brayden ohne Vorwarnung reinplatzte.
Sofort erhob ich mich von Aydens Brust und er richtete sich auf.
Brayden knipste das Licht an. Kurz schloss ich die Augen, als das grelle Licht meine Pupillen traf.,,Bro, was machst du!", beschwerte sich Ayden.
Sein Kumpel sah erst mich dann ihn an.
,,Kann ich deine Freundin für heute Nacht ausleihen?", kam es plötzlich aus ihm.Perplex öffnete sich mein Mund.
Ayden setzte sich jetzt noch aufrechter hin.
,,Was laberst du, Alter!", rief er.
Brayden kratzte sich am Nacken.
,,Ach komm schon Bruder, eine Nacht kannst du auch ohne sie schlafen."Jetzt stand Ayden vom Bett auf und lief auf Brayden zu.
Dicht vor ihm blieb er stehen.
,,Du kannst alle möglichen Scherze machen, aber bei meiner Freundin hört der Spaß auf!", brummte er.Ich sah einfach zwischen den Jungs hin und her.
,,Junge, Rian schläft da an seine Freundin gekuschelt, du schläfst hier an deiner Freundin gekuschelt. Denkt vielleicht jemand an mich? Mit wem soll ich kuscheln?", beschwerte sich Brayden.Ich musste plötzlich anfangen zu lachen. Ayden blickte sein Freund verdutzt an, bis er schließlich auch losbrach.
,,Ist das gerade dein ernst?", lachte ich.
Brayden nickte und schmollte dann.
,,Bitte, Cookie."
Anstatt dass ich antwortete tat es Ayden.
,,Sorry, Dude aber das geht nicht."
Dann kam er wieder zu mir und legte sich hin. Dabei zog er mich an sich und sah Brayden provozierend an.Brayden zuckte mit den Schultern. ,,Gut dann schlaf ich eben mit euch beiden."
Und schon hatte er das Licht ausgeknipst und kam auf das Bett zu.Ich hörte Ayden genervt aufstöhnen.
Das konnte ja was werden.■
,,Ayden!", rief ich durchs Penthouse, während ich mein Zimmer verließ. Ayden kam aus dem Wohnzimmer. ,,Ist was passiert? Was ist los?"
Ich schüttelte belustigt den Kopf.
,,Nein, alles gut. Ich muss zu meinem Dad. Ich wollte Bescheid geben."
Ayden nickte.
,,Ist doch in Ordnung. Geh.", meinte er.
,,Ich werde aber erst wahrscheinlich am Abend wieder kommen.", informierte ich ihn.Ayden legte seine Hand auf mein Kopf.
,,Geh ruhig und komm wann du willst."
Ich lächelte ihn an. ,,Ich hab auch keine andere Antwort erwartet", gab ich zurück.
Dann drückte ich ihm ein Kuss auf die Wange und verließ das Penthouse.Ich stand vor der Adresse, die mir Dad zugeschickt hatte. Es war ein ganz normales Gebäude. Schnell lief ich rein und stieg in den zweiten Stock. Sobald ich klopfte öffnete sich die Tür.
Überglücklich sah mir Dad entgegen.
,,Danke dass du gekommen bist.", sagte er.
Sobald ich eintreten war umarmte ich ihn herzlich.
,,Warum hast du mich gerufen?", wollte ich wissen.
,,Ich hab Neuigkeiten für dich."
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Strange life - until i met you
Roman pour AdolescentsFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...