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,,Du musst die ganze Geschichte nicht verstehen. Es reicht, dass ich es erlebt habe." Mit den letzten Worten fing ich an zu schluchzen und bedeckte mein Gesicht mit den Händen.

,,Hey He hey. Pssht.", hörte ich Ayden. Im selben Moment spürte ich ihn neben mir. Er legte seine Arme um mich und drückte mich an seine Brust.

,,Es tut mir leid Chloe, oder Faith. Man, ich bin einfach nur dumm! Warum musste ich dich auch zwingen, mir alles zu beichten!", hörte ich ihn schimpfen.
,,Hör auf Ayden. Du hattest das gute Recht dazu.", erklang meine gedämpfte Stimme unter den Tränen. Ich spürte seine nackte Haut. Doch das interessierte mich gerade nicht.
Plötzlich löste er sich von mir und sah mich an.

Ich konnte einen verräterischen Schimmer an seinen Augen erkennen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und wischte mit seinen Daumen über meine Wange. ,,Ich kann dir nicht sagen, dass du aufhören sollst zu weinen. Du hast einfach zu viel durchmachen müssen. Aber glaub mir, du bist stark geblieben und du bist wirklich das stärkste Mädchen, das ich kenne... Ich will einfach, dass du mir verzeihst."
,,Wofür?", fragte ich unter Tränen.
,,Für alles was ich getan hab."
,,Du hast nichts getan.", versicherte ich ihm.
Er schüttelte leicht den Kopf. Dann legte er eine Hand an mein Hinterkopf und drückte mich wieder an sich.

Schließlich lösten wir uns wieder. Ich wischte meine Wangen. Plötzlich kam ein Geräusch. Ich sah zur Tür. Brayden stand dort und schaute mir entgegen. Seine Augen schimmerten und seine Wangen waren nass, so viel ich sehen konnte.
,,Brayden?", entfuhr es mir.
Seit wann stand er dort.
Er eilte zu mir und umarmte mich blitzartig.
,,Was hast du alles durchgemacht? Warum sieht man dir das nicht an?"
,,Seit wann stehst du da?", fragte ich leise.
,,Ich schätz mal, seit Anfang an. Ihr wart ganz schön vertieft in die Geschichte." Er löste sich von mir.

Brayden wusste jetzt also auch davon. Ich schloss meine Augen. Ich hoffte einfach , dass ich das später nicht bereuen würde. Aber es hatte gut getan, alles zu erzählen. Das musste ich zugeben.

Stille befüllt den Raum. Keiner von uns drei sagte was. Brayden schaute mich mitleidig an. Und auch Ayden hatte Mitleid.
Seufzend stand ich auf. ,,Okay, so viel Drama reicht. Ich platz gleich.", meinte ich und wischte über meine Wange.
Verwundert sahen mich die Jungs an.
,,Bitte was?", kam es von Brayden.
,,Ich hab damit abgeschlossen, so gut es geht. Ich will nicht länger darüber nachdenken", äußerte ich. Verständlich nickten beide.

,,Ich will eine Sache von euch", meinte ich. ,,Tut einfach so, als hätte ich euch nichts erzählt. Seid so zu mir, wie ihr davor zu mir wart. Und wenn ihr schon davon Bescheid wisst, nennt mich auch gleich Faith. Der Name gefällt mir viel mehr."
Brayden schmunzelte leicht. ,,Es passt auch besser zu dir."
,,Aber nur unter uns. Nicht in der Öffentlichkeit.", meinte ich noch leicht panisch.

Brayden stand auf und kam auf mich zu. ,,Ich muss dich nochmal umarmen." Dann schloss er seine Arme um mich. Lächelnd umarmte ich ihn zurück.

Ich saß mit den Jungs zusammen im Wohnzimmer. Anfangs hatten sie mitleidig geschaut und wollten andauernd was für mich tun. Bis ich noch mal klar gesagt hatte, dass sie damit aufhören sollen. Jeder erledigte sein Zeug. Ab und zu wurde gesprochen sonst war es still.

Aydens Handy störte die Stille. Ich sah reflexartig zu ihm, als er das Handy an sein Ohr hielt.
,,Ja?" Kurz sagte er nichts.
,,Ach Avery, bist du es?", hörte ich ihn. Stirnrunzelnd sah ich ihn an. Warum rief sie nicht mich an? Ich legte das Buch in meiner Hand zur Seite und holte mein Handy, das auf dem Tisch saß. Drei verpasste Anrufe hatte ich von Ave, aber die waren von vor einer Stunde. Ich war da in der Dusche. Das erklärte einiges.

Fragend sah ich Ayden an.
,,Deine Freundin steht vor der Firma und sie kam nicht rein."
,,Warum das denn?", fragte ich.
,,Weil am Wochenende die Firma geschlossen hat. Ich hab ihr den Code gesagt, sie müsst jeder Zeit hier erscheinen.", informierte er mich. Nickend setzte ich mich wieder hin.

Ich hörte die Aufzugtüren und direkt danach Aves Stimme.
,,Chloe?!" Sie klang leicht sauer. Was hatte ich denn angestellt?
Ayden blickte mich kurz an, sagte aber nichts.
Dann kam meine Freundin schon ins Wohnzimmer.
,,Ach hey", begrüßte sie uns. Dann sah sie mich feindselig an.
,,Chloe, Warum gehst du nicht an dein Handy ran und warum antwortest du mir nicht, wenn du nach dem vierten Anruf rangehst?!"
Ich runzelte die Stirn.
Was? Ich wäre rangegangen?

,,Du kannst sie auch ruhig Faith nennen", ertönte es von Ayden.
Ave stockte. Sie blinzelte kurz.
Ihre Augen weiteten sich und sie sah panisch zu Ayden dann zu mir.
,,Er weiß Bescheid", murmelte ich.
,,Und Brayden auch."
Jetzt wurden ihre Augen noch größer.
,,W..wie denn? Also..."

,,Ich erklär dir das mal so.", fing Ayden an.
,,Als du angerufen hast war Chloe, äh Faith im Bad. Und weil du sooft hintereinander angerufen hast hab ich mir gedacht, dass ich mal rangehe und dich informiere, dass du später anrufen sollst. Und dann hast du Faith in das Handy reingerufen."

Ich blinzelte paar mal. Okay ,diese Geschichte war jetzt neu Für mich.
Ave sah mich schuldbewusst an.
,,Tut mir leid", murmelte sie. Ich winkte ab.
,,Es war wohl einfach der Zeitpunkt gekommen", meinte ich. ,,Irgendwann musste es raus."

Jetzt drehte sich Ave zu Ayden um.
,,Warum gehst du auch an ein Handy ran, das nicht dir gehört?!", schnauzte sie ihn an.
,,Weil ich am arbeiten war und es mich gestört hat!", schnauzte er zurück.
,,Na und!"
Ich fasste mir an die Stirn.
,,Hört auf man!", rief jetzt Brayden und es wurde ruhig.
,,Ist doch jetzt gut Ave. Ich glaub ich konnte es sowieso nicht länger verstecken", erklärte ich ihr.

Sie setzte sich neben mich hin. ,,Trotzdem."
Dann sah sie wieder die Jungs an.
,,Wehe ihr verplappert irgendwas draußen. Wehe!"
Kopfschüttelnd wandte sich Ayden wieder seinem Laptop zu.
Intensiv schaute Ave zu mir. ,,Bereust du es nicht?", fragte sie leise.
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich weiß es selber nicht."

Sie seufzte.
,,Wieso ist er überhaupt oberkörperfrei?", flüsterte meine Freundin mir zu.
Sie sah mich pervers an.
Finster blickte ich zu ihr rüber. ,,Du kannst ein wenig Mitleid mit mir haben! Falls du denkst dass es mir gefällt, irrst du dich!"

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt