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,,Also, erzähl."
Fragend nahm ich mein Blick von der Straße, um Ave anzusehen.
,,Was soll ich erzählen?"
,,Na, wie es war.", meinte sie ganz offensichtlich.

Ich zuckte leicht mit den Schultern. ,,Es war ganz in Ordnung.", sagte ich nur dazu.
,,Das ist alles? Hast du nicht mehr zu sagen?"
,,Ähm, nein. Nicht wirklich."
Sie seufzte. ,,Na wenn du meinst."

Es folgte eine kurze Stille, die von mir unterbrochen wurde.
,,Es war halt fast immer Gleichstand zwischen uns. Bei den Kurven hatte ich immer einen Vorsprung gehabt. Und einmal wollte er mir, knapp vor dem Ziel den Weg versperren, aber ich bin noch rechtzeitig an ihm vorbeigerast.", berichtete ich.
Dass ich beinahe gegen die Leitplanke gefahren bin, musste sie ja nicht wissen.

,,Aha", meinte sie unbeeindruckt.,,Noch was?"

Gott, warum fragte sie andauernd nach. Ich wurde langsam nervös. ,,Ave, ich hab doch gesgt, dass das alles war.", erklärte ich.
,,Mir scheint es aber nicht so."
,,Wie meinst du das?"
,,Du verheimlichst etwas."

Ich lachte auf. ,,Ach was."
,,Faith, rück raus mit der Sprache. Ich bin seit Jahren schon deine beste Freundin. Ich kenn dich und du versteckst eindeutig was vor mir. Also erzähl, was ist noch passiert?", hakte sie scharf nach.

Ich rieb müde meine Augen. ,,Na gut, wenn du es unbedingt wissen willst.", gab ich dann schließlich zu. Normal konnte man bei mir nicht so leicht was rausbekommen, aber sie war meine beste Freundin.

,,Keine Lügen", warnte sie mich vor.
Ich nickte. ,,Ähm, bleib einfach ruhig.... Ichbinfastgegendieleitplankegefahren", nuschelte ich so unverständlich, dass nicht mal ich im Nachhinein wusste, was ich da gerade gesagt hatte.

,,Danke und jetzt nochmal langsam und deutlich",forderte sie mich auf.
Ich stöhnte auf. ,,Ich bin fast gegen die Leitplanke gefahren.", erzählte ich schließlich.

,,Was?!",kreischte sie los. Ich zuckte kurz zusammen.
Ave fasste sich ans Herz und atmete tief ein und aus.
,,Ave? Alles gut. Hey, ich lebe noch.", versuchte ich.

Aprubt hörte sie auf. ,,Du konntest aber auch genauso tot sein im Moment!", schrie sie mich an.
Okay, sie war eindeutig sauer.

,,Ave, alles gut. Jetzt beruhig dich mal."
Sie schüttelt ungläubig den Kopf. Dann drehte sie ihr Kopf von mir weg und sah aus dem Fenster.
Na toll. Jetzt war sie endgültig sauer auf mich. Oder besorgt würde eher zutreffen.
Sobald wir bei mir ankamen stiegen wir aus. Ave wechselte keine  Wort mit mir.

Auch am nächsten Morgen als ich in die Küche trottete saß sie mit einem Glas am Küchentisch und war immernoch schlecht gelaunt.

Ich füllte mir ein Glas mit Wasser. Dann setzt ich mich gegenüber von ihr. ,,Ave, es tut mir leid.", unterbrach ich die unangenehme Stille zwischen uns.

Sie hob ihren Blick. ,,Was genau?"
,,Dass ich dort teilgenommen hab."
Sie seufzte. ,,Ich verspreche dir, ich werde dort nicht mehr mitmachen.", fügte ich nich hinzu.

Sie fixierte wieder ihr Glas. ,,Das hast du schon mal gesagt.", murmelte sie.
,,Wann?", fragte ich.
,,Als du dir das erste Mal dein Leben nehmen wolltest. Und trotzdem hast du es ein zweites Mal versucht."

Betrübt sah ich die Flüssigkeit im Glas an. Sie hatte ja Recht.
,,Das ist aber gerade nicht das selbe. Und ich verspreche dir, dass ich so lebensmüde Sachen nicht mehr machen werde."

Sie sah mich mit einem dein-ernst Blick an.
,,Das glaubst du doch wohl selber nicht."
Leicht schmunzelte ich. ,,Ich werde es versuchen."
,,Dafür musst du erst deine ganzen Waffen los werden.", grinst sie.
,,Vergiss es"
,,Probieren kannst du es ja mal."

Ich schüttelte den Kopf.
,,Was machen wir heute?", fragte ich schließlich.
,,Ich bin immernoch sauer.", behauptete sie.
,,Ave!"
,,Was denn?"
,,Ich hab mich doch entschuldigt."
Sie zuckte mit den Schultern.
Dann fing sie an zu grinsen.
,,Unter einer Bedingung akzeptiere ich deine Entschuldigung."

Ängstlich schaute ich zu ihr. ,,Und die wäre?"
,,Wir werden Schlittschuh laufen gehen."

Ich schüttelte schnell den Kopf. ,,Vergiss es Ave. Nein."
,,Ich glaube du hast keine andere Wahl."
,,Ave, nein. Ich geh da nicht hin. Ich kann da aufs Eis fallen."

Ave lachte auf. ,,Ach ja. Vor dem Rennen hattest du aber nicht in Betracht gezogen, dass du gegen die Leitplanke knallen und sterben konntest.", spottete sie.
,,Sag mir jetzt nicht, dass du Angst vor Eis hast."

Ich sah sie finster an. ,,Hab ich auch nicht."
,,Gut dann können wir gehen."
,,Ave!"
,,Faith, du  fährst auch Inliner. Also beweg dein Hintern!"

1 Stunde später stand ich mies gelaunt auf dem Eis und verfluchte mein Leben.
Ich hob mich am Rand fest, während ich Avery zusah, die auf dem Eis gleitete.

Wer hatte bitteschön diese Scheiße erfunden. Ganz ehrlich.
Avery kam auf mich zu. Knapp vor mir blieb sie stehen.

,,Komm schon, Chloe.", forderte sie mich auf.
Ich sah um mich. Überall waren Leute. ,,Ave, ich hab kein Bock mich zu blamieren.", flüsterte ich sauer.

,,Jetzt Chloe, da gibt es nichts, um sich zu blamieren. Ich bin mir sicher, alle die hier gerade professionell aussehen hatten beim ersten Mal Probleme. Und außerdem fährst du auch Inliner. Und zwar ziemlich gut. Also komm jetzt. Das ist genau das selbe."

,,Das bezweifele ich", murrte ich, ehe ich nach Aves Arm griff.
,,Hab ich dir schon gesagt dass ich dich hasse.", maulte ich, während ich mich von Ave einfach mitziehen ließ.

,,Ich denke schon dass du mir das schon mal gesagt hast, aber wie immer, ich nehme es nicht ernst.",behauptete sie.
,,Ich würde mich auch sichtlich wundern, wenn du mich einmal ernst nehmen würdest."

Sie drehte sich zu mir um und blieb stehen. Jetzt standen wir uns gegenüber. ,,So, Chloe. Ich werde dich jetzt loslassen, u..."
,,Vergiss es", unterbrach ich sie.
,,Ich hasse das Eis und das Eis hasst mich auch."

Ave verdrehte die Augen. ,,Schön, das freut mich. Gut. Dann lass ich dich vorerst mal nicht los."
,,Gut so!", macht euch ihr klar.
,,Aber du kannst dir sicher sein dass ich dich loslassen werde, sobald ich noch ein Gemotze höre."
Ich riss die Augen auf.,,Ich warne dich."

Ave bewegte sich wieder fort. Ich ließ  mich einfach mitziehen.
,,Chloe, du sollst dich nicht mitziehen lassen. Du sollst deine Füße auch bewegen. Man, du bist so anstrengend."

,,Tut mir ja leid die Königin", zischte ich leise.
Keinen Augenblick später sah ich panisch zu meiner Freundin.
,,I'm sorry."
Doch Ave hatte mich schon losgelassen und stand jetzt mit verschränkten Armen etwas abseits von mir.
,,Ave!"
,,Ich hab dich gewarnt."
,,Jetzt, komm her", forderte ich sie auf.
Sie schüttelte den Kopf. ,,Du sollst kommen."

Ich verdreht die Augen. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind gerade, das nicht ohne die Hilfe seiner Mutter laufen konnte.

Ich fixierte Ave und kam langsam auf sie zu.
Doch kurz vor ihr flog ich auf mein Hintern.
Schmerzende verzog ich mein Gesicht.

Dann sah ich zu Avery. Sie versucht sich gerade ein Lachen zu verkneifen.

,,Ich hasse dich!"

Hallo Leute,

Wie findet ihr meine Geschichte bis jetzt?

Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Kommentiert unbedingt und voted.😊

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt