Ayden hatte seine Arme ausgestreckt und sah mich auffordernd an. Meine Hand zitterte und ich fragte mich gerade selber, was ich hier tat.
Eine Träne löste sich aus meinem Auge.
,,Was wollt ihr denn von mir!?", schrie ich Ayden weiter an.
Dieser tat nichts. ,,Schieß doch", forderte er mich auf.
,,Ayden spinnst du! Chloe legt das Zeug weg!", schrie Ave panisch.,,Chloe beruhig dich. Du hast was ganz falsch verstanden wahrscheinlich." Auch Brayden konnte man ansehen, dass er Angst um Aydens Leben hatte. Zitternd klammerte ich die Pistole noch fester um.
Ich sah Ayden fest in die Augen, um irgend etwas zu erkennen. Und tatsächlich konnte ich den Schmerz, die Enttäuschung in seinen Augen sehen, auch wenn er es versuchte zu verstecken.
Tat ich hier wirklich etwas verrücktes? Beschuldigte ich gerade jemanden, der es gar nicht verdient hatte?Ayden kam auf mich zu. Ich schob die Gedanken beiseite und fokussiert ihn eindringlich. Jetzt war er mir so nahe, dass die Pistole seine Brust berührte.
Ich schluckte hart. Ich konnte doch nicht einfach jemanden umbringen.
,,Mach schon", hauchte er.
Ich sah auf seine Brust, dann in sein Gesicht. Langsam schüttelte ich den Kopf.Tu das nicht!, sagte meine innere Stimme.
,,Nein", hauchte ich.
Wenn es wirklich der Fall sein sollte, dass ich geliefert war, dann sollte ich doch lieber gleich sterben, bevor sie mir was anstellten. Es gab sowieso rein nichts mehr in meinem Leben.
Ich sah alle anderen im Raum an, bis ich die Pistole auf mich selbst richtete. Ein Schrei verließ Aves Mund. Brayden und Ayden riefen durcheinander.
,,Ich hab doch eh nichts mehr! Was hält mich denn noch am Leben?! Nichts!", schrie ich.,,Chloe hör auf!", brüllte Ayden. ,,Leg die Waffe runter!" Eine weitere Träne verließ mein Auge. Ich hörte Ave schluchzen und es zeriss mir das Herz.
Was tat ich denn?Mit schnerzerfülltem Gesicht ließ ich mein Arm fallen. Sofort eilten die drei zu mir. Ayden riss mir die Pistole aus er Hand und entlud sie sofort, ehe er sie in sein Gurt steckte.
,,Was machst du denn!?", rief Ave schluchzend und umarmte mich. ,,Es tut mir leid", hauchte ich unter Tränen.
,,Warum richtest du die Waffe auf mich?" Ayden sah mich eindringlich an. Ich schluckte. ,,Es tut mir leid." Ich sah sofort weg.
,,Nein, ich hab das nicht gesagt, damit du dich entschuldigst. Ich will den Grund wissen."
Ich schüttelte den Kopf. ,,Es... Ich... Es ist unwichtig."
,,Du wolltest mir mein Leben nehmen und du sagst unwichtig dazu?"Schuldbewusst sah ich zu Ayden, bis ich wieder anfing zu weinen.
,,Hey, nein. Hör auf zu weinen." Ayden wischte mir über die Wange.
,,Können wir Gehen?", hauchte ich.
,,Klar", ertönte es von ihm.Wir verließen das "Haus". Ein paar Sachen konnten wir ausfindig machen, aber trotzdem war noch so gut wie alles dort.
Das gute war, dass Brayden den Ersatzschlüssel von meinem Wagen gefunden hatte. Wenigstens etwas.,,Chloe, sollich mitkommen", sagte Ave. ,,Nein nein. Ich glaube, ich brauche Ruhe.", sagte ich. ,,Brayden, ihr könnt schon gehen", meinte ich an ihn gewandt.
,,Und du?", kam es von ihm.
,,Mein Auto ist noch hier."
,,Du wirst mit dem Zustand ganz sicher nicht Auto fahren. Ich mach das schon."
Und schon hatte Ayden nach dem Schlüssel gegriffen. Ich sah ihn an. ,,So sturköpfig bin ich nun auch nicht. ." Ayden zuckte mit den Schultern.
,,Das könnte ich von dir erwarten."
Feindselig schaute ich ihn an. ,,Das ist das erste und letzte Mal, dass du mein Auto fährst."
Siegessicher nickte Ayden.
Dann verabschiedete ich mich nochmal von Ave und griff nach den Rädern, doch Ayden griff nach dem Rollstuhl. ,,Wo ist dein Wagen?"
,,Da hinten um die Ecke", antwortete ich und zeigte in die jeweilige Richtung. Ayden schob mich rüber. Sobald wir dort ankamen öffnete er das Auto. Dann stoß er die Beifahrertür auf. Er beugte sich zu mir runter und packte mich an der Kniekehle und am Rücken, um mich hochzuheben. Einen Moment verweilte er in der Position und sah mich einfach an.,,Willst du mich auch wieder ablassen?", fragte ich spöttisch.
Er schmunzelte leicht. Dann ließ er mich auf dem Sitz ab und stieg selber ein. Ich beobachtete ihn dabei.
,,Was ist denn?"
,,Der Wagen ist mir heilig.", antwortete ich.
Ayden hob die Augenbraue. ,,Darf ich jetzt nichts anfassen?"
,,Nur das nötigste."
Ayden verdrehte die Augen.
,,Darf ich wenigstens den Sitz verstellen, damit ich ordentlich fahren kann? Du bist so klein."Feindselig sah ich ihn an. Er blieb meinem Blick stand, während er den Sitz verstellte. Dann startete er den Wagen und fuhr los.
Ich blickte nach draußen.
Vom Augenwinkel merkte ich, wie Ayden mir Blicke zuwarf.
,,Konzentrier dich auf die Straße, nicht auf mich", konterte ich.
Ich hörte ihn leise aufseufzen.
Ich lehnte mich nach hinten und schloss die Augen. Ich war müde und erschöpft.Als Ayden nach 10 Minuten zum Stehen kam öffnete ich meine Augen. Ich sah auf meine Oberschenkel. Ayden hatte seine Hand auf mein linkes Bein gelegt.
,,Seit wann liegt deine Hand da?"
,,Seit du deine Augen geschlossen hast."
Laut atmete ich ein.
,,Nur weil ich mein Bein nicht spüre heißt das nicht, dass du es ausnutzen sollst", kam es ein wenig hart von mir.Aydens Miene veränderte sich. Entschuldigend sah er mich an. ,,Ich wollte dich nicht damit verletzen."
Ich winkte ab. ,,Passt schon."
Ich stoß die Tür auf.
,,Warte, was machst du?", hielt mich Ayden auf. Schnell stieg er selber aus, holte den Rollstuhl und legte es neben mir ab.
In dem Moment kam Braydens Auto neben meinem zum Stehen. Dann stieg er aus und gesellte sich zu uns.,,Brayden, Nimm den Rollstuhl", sagte Ayden zu ihm. Irritiert sah ich ihn an.
,,Und wie soll ich gehen."
Ayden hob mich aus dem Sitz.
,,So", sagte er. Dann lief er los.
,,Ayden, lass mich runter.", befahl ich.
Ayden blieb stehen und sah mich an. Dann setzt er mich auf dem Boden ab. Ich krallte mich an ihm fest, weil ich mein Gleichgewicht nicht fand.,,Ayden!", rief ich sauer.
,,Was denn? Du hast doch gesagt, dass ich dich lassen soll."
Sauer sah ich ihn an. ,,Kann ich laufen?!"
,,Weiß ich nicht."
,,Ayden, mein Rollstuhl."
Ayden seufzte auf. Dann packte er mich wieder und lief in die Firma. ,,Ich hasse dich!", zischte ich und hörte dabei Brayden lachen.
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...