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Ayden P.o.v.:

Perplex schaute ich Chloe nach. Was hatte sie jetzt wieder?
Warum konnte ich nicht offen mit ihr über sie reden?
Ich haute gegen das Lenkrad. Immer wenn ich versuchte ihr näher zu kommen, stoß sie mich weg.

Wieder haute ich gegen das Lenkrad. Aber diesmal war ich selber Schuld. Wie konnte ich sie auch als eine Lüge bezeichnen? Wie kam ich dazu, sowas zu sagen!?

Ich fuhr mir durch das Gesicht. Ich musste mich von ihr entschuldigen. Ganz klar und deutlich. Auch wenn sie mir gesagt hatte, dass ich ihr nicht hinterher gehen soll.
,,Chloe", murmelte ich schuldbewusst.

Jedes Mal wenn wir zusammen waren endete es unschön. Der Grund war meine Neugier und ihre Sturköpfigkeit, die ich nicht ertragen konnten.

Ich lehnte mich zurück. Sollte ich jetzt wirklich riskieren, sie noch wütender zu machen, als sie sowieso schon war? Sollte ich jetzt wirklich zu ihr fahren?

Warum sprach sie nicht offen zu mir? Ich wollte sie kennenlernen. Bis ins Detail. Ich wollte alles über sie wissen. Und zwar, ohne sie noch einmal zu verletzen.

Ich war wahrscheinlich schon 10 Minuten in meine Gedanken versunken, als ich mich dazu entschied, zu ihr zu gehen. Also startete ich den Wagen.
Doch so gleich wurde mir angezeigt, dass mein Tank leer war. Seufzend fuhr ich schnell zur nächsten Tankstelle.

Schnellstens stieg ich wieder in mein Auto sobald ich getankt hatte, um den Weg zu Chloe zu nehmen.
Je näher ich kam desto mulmiger wurde das Gefühl in meinem Bauch, dass sich aus einem unerklärlichen Grund reingeschlichen hatte.

Plötzlich erkannte ich von der Ferne, wie eine Rauchwolke in den schwarzen Himmel dich erhob.
Stirnrunzelnd sah ich dahin. Was war denn da los?

Sobald ich aber näher kam, merkte ich, dass es aus der Straße kam, wo Chloe wohnte. Von hinten merkte ich, wie sich ein Feuerwehrwagen annäherte. Schnell machte ich Platz, und fuhr dann weiter.
Mein Herz blieb aber beinahe stehen, als der Wagen in ihre Straße einbog.

Ich fuhr hinterher. Aprubt bremste ich stark ab, als ich in die Straße reinfuhr.
Meine Augen weiteten sich. ,,Nein", hauchte ich.
Ich schluckte hart. Meine Hand fiel vom Lenkrad.
Ich kniff die Augen zu. Doch die Situation änderte sich nicht, als ich meine Augen wieder öffnete.
Alles war ganz klar zu sehen. Ihr Haus brannte.
,,Nein."

,,Chloe!", schrie ich, während ich blitzschnell die Tür aufstoß und direkt hinrannte.
,,Chloe!"
Ich merkte, dass ein Absperrband die Straße blockierte.
Ich wollte unten durchschlüpfen, als mich ein Mann in Uniform mich daran hinderte.

,,Sie dürfen hier nicht rein.", hielt er mich auf.
,,Ich muss da hin! Lassen Sie mich!", brüllte ich und versuchte mich durchzuschlängeln.
,,Hören Sie. Das ist gefährlich. Sie dürfen hier nicht hin. Hindern Sie uns nicht an unserer Arbeit."

,,Chloe!", brüllte ich panisch.
,,Da ist jemand drin und sie muss da raus!", schrie ich zum Mann.
,,Und zwar schnell!"
,,Wir erledigen das. Bitte bleiben Sie fern.", redete er zu mir.
Ich fuhr mir durch das Gesicht.
Schwer atmete ich aus. Was war denn das jetzt schon wieder?

Ich fuhr mir hektisch durch die Haare. Doch aprubt stockte ich, als ich auf dem Boden jemanden ausmachen konnte, um die sich ein paar Leute versammelt hatten und irgendwas machten.
Eine Person im blauen Kleid.
Chloe.
,,Nein.", hauchte ich.
,,Nein! Chloe!"

Schnell hob ich das Absperrband und schlüpfte durch, ohne dass mich noch jemand aufhalten konnte.
Schnell rannte ich zu ihr und kniete mich hin.
,,Chloe, Chloe. Ich bitte dich, sie mich an!", rief ich.
Ich konnte einen roten Fleck auf dem Boden ausmachen, wo ihr Kopf lag.
Blut.

Panisch sah ich sie an. Sie rührte sich nicht.
,,Junger Herr, Sie müssen hier weg. Sie hindern uns daran, unsere Arbeit zu erledigen.", drang die Stimme einer Krankenschwester zu mir. Ich nahm sie jedoch nicht wahr.
Ruckartig wurde ich hochgezogen.
,,Warten Sie bitte hinter dem Absperrband."
Ich wurde weggezogen.

Ich brüllte auf. Ich fuhr mir hektisch durch mein Gesicht.
,,Chloe, ich bitte dich. Halte durch."
Dann fiel mir plötzlich ein, dass Avery gesagt hatte, sie würde auf Chloe warten.
,,Da muss noch jemand drin sein!", brüllte ich.
Ein Feuerwehrmann kam zu mir.
,,Sind Sie sich sicher, daß sich da noch jemand aufhält?", fragte er mich mit gekrauster Stirn.

Perplex sah ich ihn an. ,,Wie? Ja! Da muss noch jemand sein!"
Wie aus dem Nichts hörte ich einen Schrei.
Aprubt drehte ich mich nach hinten.
Avery stand dort.
Verdutzt sah ich zu ihr. War sie nicht im Haus gewesen?
Ich konnte ihre Angst schon vom Weiten erkennen.
Dann rannte sie los.

,,Faith!", schrie sie.
Faith? Wer war Faith?

,,Faith!"
War Faith vielleicht Chloes Mutter?
Avery wollte an mir vorbeirennen, doch ich packte sie schnell.
Ihr Gesicht war tränenüberströmt und sie wirkte blass.
Sie versuchte mich aus meinen Armen zu befreien.
,,Faith! Nein!" Sie riss sich zu Boden.
Ich kniete mich zu ihr hin.
,,Avery, wer ist Faith?"
Ihr Blick schoss zu mir. Und ich hatte das Gefühl, dass sie noch blasser wurde. Sie fing noch stärker an zu weinen.

Ich sah zu Chloe. Sie wurde in den Krankenwagen befördert. Avery stand auf. ,,Ins Krankenhaus!", schrie sie mich an.
Schnell nickte ich und rannte auf mein Auto zu.
Sobald wir eingestiegen waren fuhr ich los.
Ein Schleier hatte sich um meine Augen gelegt. Ich blinzelte sie weg, damit ich wieder klar sehen konnte.

,,Bitte überleb", schluchzte Ave neben mir.
,,Das wird sie!", stellte ich klar.
Sie wischte sich über ihre Wangen.
,,Was ist denn passiert?"
Ich schluckte. ,,Ich weiß es nicht... Wo warst du überhaupt?"
Sie schniefte. ,,Ich war mit Rian draußen. Als ich eine Nachricht von ihr erhalten hab, hab ich Rian gesagt, dass er mich zu Hause ablassen soll und bin da zu ihr gelaufen."

Sie fing erneut an zu schluchzen.
,,Und dann sehe ich sowas", weinte sie los.
Mein Griff um das Lenkrad wurde fester. Es war wahrscheinlich alles meine Schuld.

In Windeseile betraten wir das Krankenhaus.
,,Chloe.."
,,Black", half mir Avery weiter.
Die Frau an der Pforte tippte in ihren Rechner. Dann sah sie zu uns.
,,Es gibt keine Chloe Black."
Ich wollte gerade was sagen, als die Tür aufging und ich eine Person auf der Bare erkannte.

Schmervoll verzog ich das Gesicht.
Sie lag da. Völlig zerstört und fertig. Die Augen geschlossen und ahnungslos von all dem.
Ich merkte, wie sich Avery an mein Arm klammerte und langsam zu Boden sank.
,,Chloe", schluchzte sie hilflos.
Ich schluckte hart.
Meine Augen füllten sich.

,,Bitte Verlass mich nicht."

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt