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Wir saßen alle gemeinsam im Wohnzimmer.
Ave und Rian waren also auch da. Und diesmal hatte niemand von den Jungs was an, weil es gerade verdammt warm im Penthouse war.

Es war schon kurz nach 21 Uhr, als es klingelte. Ich hob mein Kopf von Aydens Schulter und sah ihn fragend an.
,,Also ehrlich gesagt höre ich die Klingel zum ersten Mal.", sagte ich zu ihm.
,,Weil jeder mit dem Code reinkommt ohne zu klingeln", antwortete er mir und stand auf.

Brayden stand plötzlich blitzschnell auf.
,,Nicht dass es dein Vater ist.", sagte er zu mir.
Ich riss die Augen auf. Bevor ich was sagen konnte ertönte Aydens Stimme.
,,Genau er ist es."

Ich erhob mich und schob Brayden aus dem Wohnzimmer.
,,Geh und zieh dir was an!", meinte ich hektisch.
Ayden wollte das Wohnzimmer betreten, als ich ihn auch aufhielt.
,,Und du auch!",meinte ich zu ihm.
,,Ich muss doch nicht.", sagte er locker zu mir.
Ich drehte mich zu Rian um, der gerade sein Shirt überzog. Ave stand verwirrt einfach rum.

Ich drehte mich wieder zu Ayden. ,,Du hast doch selber gesagt, dass du wegen mir einen schlechten Eindruck bei ihm hinterlassen hast!", sagte ich. Ayden zuckte mit den Schultern. ,,Das war der erste Eindruck und der ist jetzt schon hin."

Brayden erschien wieder neben uns mit seinem Shirt.
Sauer sah ich zu Ayden, der mich jedoch angrinste.
Doch bevor ich was sagen konnte ertönte das ,,Bling" des Aufzugs. Ich sah hin, als Dad in der Wohnung erschien.

Sein Blick fiel direkt auf mich und er kam auf mich zu. Ich sah Ayden nochmal feindselig an, ehe ich auf ihn zulief und wir uns umarmten. Er strich mir über den Rücken. Wir lösten uns wieder aus der Umarmung.

Sein Blick fiel auf Ayden und er hob die Augenbrauen. Bevor er aber was sagen konnte Schritt ich ein.
,,Komm rein", meinte ich und zeigte ins Wohnzimmer.
Dad nickte und lief voraus.

Aves Augen weiteten sich, als sie ihn sah. Sie blinzelte kurz und sah mich dann an. Auch Rian sah verdutzt aus.
Dads Blick fiel direkt auf Brayden. Zufrieden nickte er dann.
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen.

Ich lief schnell auf Ave zu und sah mein Vater an.
,,Dad, das ist meine beste Freundin, Avery und das hier ist ihr Freund, Rian.", stellte ich beide Vor.
Dad sah erst zu mir. Dann streckte er die Hand aus, die erst Ave dann Rian schüttelte.
,,Freut mich.",meinte er.
Ave lächelte.
,,Mich freut es auch, Sie kennen zu lernen",entgegnete sie. Sie sah ein wenig nervös aus.

Ayden stellte sich neben mich und legte ein Arm um meine Schulter. ,,Setzen Sie sich ruhig.",meinte er zu ihm.

Dad schüttelte den Kopf. ,,Nein nein. Ich will euch nicht stören. Ich werde gleich wieder gehen. Ich wollte nur Faith sehen."
Er lächelte mich an.
,,Willst du jetzt gleich gehen?", fragte ich ihn.
Er lachte kurz. ,,Ein alter Mann hat zwischen Jugendlichen nichts zu suchen."

,,Können wir dann wenigstens noch ein wenig sprechen bevor du gehst?", wollte ich wissen. Dad sah mich an. ,,Das fragst du noch? Natürlich können wir."

Munter blickte ich ihm entgegen.
Dad sah zu Ayden. Dann kam er auf ihn zu.
,,Warum läufst du hier wieder so rum?", fragte er ihn.
Aber diesmal hatte er einen strengen Unterton dabei.

Ayden nahm seine Hand von meinen Schultern.
,,Er wird sich gleich was anziehen, stimmts Ayden?", warnend sah ich ihn an.
,,Sein Shirt ist gerade eben nass geworden, deswegen musste er es ausziehen", erklärte ich meinem Dad, oder eher gesagt log ich.

Unauffällig drückte ich Ayden dabei mein Finger in sein Rücken. Ich merkte, dass er sein Gesicht leicht verzog.
,,Er zieht sich jetzt sofort was an.", sagte ich zu Dad.
Dann packte ich Ayden am Arm und schob ihn aus dem Wohnzimmer weiter in sein Zimmer.

Ich drückte die Tür zu. Aber weil sie ja kaputt war öffnete sie sich wieder ein wenig.
Ich knipste das Licht an und sah Ayden sauer an.
Dieser blickte mir genauso entgegen. Ich löste mein Blick und lief auf sein Schrank zu. Mit einem Mal riss ich es auf. Ohne zu überlegen schnappte ich mir ein Shirt und knallte die Schranktür wieder zu. ,,Ich hab dir gesagt, dass du was anziehen sollst!", flüsterte ich sauer.

Ayden sah mich an. ,,Warum bohrst du dein Finger in mein Rücken!", beschwerte er sich.
,,Damit du den Fehler beim nächsten Mal vielleicht nicht machst!", fuhr ich ihn an.
Ich warf ihm das Shirt vor die Brust.
,,Zieh das jetzt an!", setzte ich noch hinzu und lief an ihm vorbei.

Doch ich kam nicht weit, denn er packte mich am Arm und drückte mich schnell gegen die Wand. Er blieb dicht vor mir stehen, dass ich mich kein bisschen bewegen konnte. Seine Brust drückte gegen meine.

Er stützte seine Hände rechts und links von mir ab.
,,Hör auf, dich andauernd mit mir zu streiten.",raunte er mir zu.
Ich schluckte. Seine Nähe nahm mir die Stimme.
,,Ich mag das nicht", war sein nächster Satz, ehe er sich meiner Halsbeuge näherte.
,,Hast du mich verstanden?", hauchte er gegen mein Ohr.

Sein Atem bescherte mir eine Gänsehaut.
,,Hast du mich verstanden?", wiederholte er.
Seine Lippen berührten ganz sanft meine Halsbeuge. Meine Beine wurden wackelig.
,,Ayden", keuchte ich. ,,Hör auf." Ich schloss schwer atmend kurz meine Augen.

Ich merkte, wie Ayden mit seiner Hand nach meinem rechten Arm griff und es über mich legte.
,,Warum?", flüsterte er mir zu und strich mit seinen Lippen über mein Ohr. Dann griff er mit der anderen Hand nach meinem linken Arm und legte es ebenfalls über mein Kopf an die Wand.

Ich atmete zitternd ein.
Ayden legte seine Lippen hinter mein Ohr. Er drückte einen sanften Kuss drauf. Ich schluckte.
Ich hatte das Gefühl,  dass meine Beine nachließen. Unerwartet knickten mein Knie ein, als meine Beine endgültig nachließen.
Ayden griff jedoch blitzschnell nach meiner Hüfte und hielt mich davon ab, auf den Boden zu stürzen.

,,Warum gibst du so schnell nach?", raunte er mir zu.
Dann küsste er mich an meinem Hals entlang zu meinem Mundwinkel. Ich schloss qequält die Augen.
Mit der freien Hand, die Ayden losgelassen hatte griff ich nach seinem Oberarm.
Schluckend öffnete ich wieder meine Augen.

Ayden blickte mich intensiv an. Ich wollte endlich seine Lippen auf meinen spüren. Als er jedoch nichts tat legte ich meine Hand um sein Nacken und zog ihn an mich.

Ich legte blitzschnell meine Lippen auf seine und küsste ihn intensiv. Ayden bewegte sofort seine Lippen rhythmisch zu meinen. Ich kraulte ihm den Nacken, während ich mich auf seine Lippen konzentrierte.

Schwerenherzens lösten wir uns.
,,Wenn wir uns nach jedem Streit so nahe kommen werden, habe ich nichts dagegen.", hauchte er.
Ich lachte leise. Wir standen einfach da.
Ich sah langsam auf und blickte in seine wunderschönen Augen.
,,Mein Dad ist noch da", erinnerte ich ihn.
,,Zieh dir dein Shirt über."
Ich löste mich aus seinem Griff.
,,Danke dass du diesen Moment kaputt machst.", murrte er.

Ayden drückte mir noch schnell ein Kuss auf die Wange, bevor ich an ihm vorbeilief und sein Bad betrat. Ich sah mich im Spiegel an. Man konnte deutlich merken, was wir gemacht hatten.

Ich wusch mir das Gesicht, auch wenn ich wusste, dass es die rosige Farbe auf meinen Wangen nicht vernichten würde. Ich fuhr mit der Zunge über meine Lippen, die angeschwollen waren. Mit kaltem Wasser wusch ich noch einmal mein Gesicht. Dann lief ich wieder zu Ayden, der auf mich wartete. Er zwinkerte mir zu, ehe er das Zimmer verließ.

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt