Schnell drückte ich das Gaspedal und flitzte schon los. Rasch ließ ich die Schlampe hinter mir. Matthew war noch auf gleicher Höhe wie ich. Doch jetzt wurde er schneller und hatte einen Vorsprung von 100 Metern, das sich immer mehr ausdehnte.
Ich drückte fester auf das Pedal und erwürgte beinahe das Lenkrad
Ich darf nicht verlieren!
Diese Worte hallten die ganze Zeit in meinem Kopf.
Wenn ich dieses Rennen verliere, dann wird es nicht gut für mich enden.Ich drückte das Gaspedal fest durch. Die Lichter flitzten an mir vorbei. Der Abstand zu meinem Ex wurde immer geringer.
Von weitem sah ich das Schild für eine linke Rechtskurve. Das konnte mich jedoch nicht aufhalten.
Statt abzubremsen beschleunigte ich noch mehr, sodass der Tacho schon 280 anzeigte.
Matthew sah das ganze anders. Er bremste ab und ließ mich somit vor.
Was für ein Feigling! Und der sollte anscheinend gegen jeden gewinnen.
Kurz vor der Kurve bremste ich auf 250 ab. Perfekt driftet ich in die Kurve. Ich schlug mein Lenkrad ganz ein und behielt die Kurve fest im Auge. Ganz ungefährlich war es ja nicht.
Sobald die Strecke wieder gerade wurde, beschleunigte ich wieder.
Ich glaub so ein Straßenrennen war echt lebensmüde. Man wusste schließlich nie, was bei so einer Geschwindigkeit passieren könnte.
Aber das hielt mich nicht davon ab auf 300 zu kommen.Ich sah mein Ex von hinten annähern. Ein kurzes Lachen ertönte von mir.
Und plötzlich schweiften meine Gedanken ab. Ich hörte auf einmal das schöne Gelächter meiner Mom. Es hörte sich echt vertraut und schön an.
Und ganz plötzlich erinnerte ich mich wieder an den Tag.,,Dad! Lass mich nicht los!" Das verheulte Gesicht meinerseits und Dads undefinierbarer Ausdruck. Meine Sicht verschwamm. So wie immer wenn ich daran dachte.
Ich kam zu mir, als ich das Mercedes an mir vorbeiflitzen sah.
Erschrocken blinzelte ich meine Sicht frei. Ich konnte doch nicht jetzt heulen! Was machte ich denn!?
Mein Tacho zeigte schon 230. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich langsamer geworden war.
Das durfte nicht sein! Mein Ex wurde immer kleiner. Er hatte deutlich Vorsprung.
Ich beschleunigte schleunigst auf 300.
Ich darf nicht verlieren!Ich nahm meine rechte Hand vom Lenkrad um mir die kitzelnde Träne von der Wange zu wischen, das mich total ablenkte.
Bei der Geschwindigkeit sollte ich es vielleicht doch nicht tun.
Das Lenkrad riss sich nach rechts. Geschockt riss ich meine Augen auf.
Mein Puls ging schon nicht mehr richtig.Komm zu dir!
Blitzschnell fasst ich wieder mit beiden Händen das Lenkrad und schlug rasch nach links. Gerade noch rechtzeitig. Sonst hätte mir die Leitplanke wahrscheinlich das Leben genommen.
Bei den Gedanken bekam ich eine Gänsehaut. Tief atmete ich ein. Vielleicht hätte ich dich auf Ave hören sollen.
Matthew war schon ein ganzes Stück vor mir. Und bis zur Ziellinie war es auch nicht mehr weit. Höchstens noch drei Minuten.
Ich musste ihn aufholen.
Also ließ ich mein Tacho 330 anzeigen.Allerdings musste ich wegen einer starken Rechtskurve wieder abbremsen. So lebensmüde war ich dann doch nicht, um die Kurve mit 330 zu nehmen. Stattdessen nahm ich sie mit 270.
Da Matthew in der Kurve deutlich weiter runtergebremst hatte, wurde der Abstand deutlich kleiner, als ich nach der Kurve wieder voll durchdrückte. Jetzt trennten uns nur noch wenige Meter.
Mach schon!
Der Abstand wurde immer und immer kleiner. Schelmisch grinste ich.
Und schon flitzte ich an ihm vorbei. Gerade noch rechtzeitig. Denn Matthew lenkte in dem Moment nach links, um mich von meiner Absicht zu hindern.
,,Geht's dir gut!", schrie ich, auch wenn ich wusste das er es nicht hören konnte.
,,Was für ein Arsch!"In der Ferne konnte ich undeutlich die Ziellinie erkennen.
Das schaffst du!
Ich schaute in den Rückspiegel. Matthew war dicht hinter mir.
Ich wurde immer nervöser. Wegen diesen paar Metern konnte ich jetzt nicht verlieren!,,Falls du denkst, das sich verliere täuscht du dich", murmelte ich.
Die Ziellinie wurde immer deutlicher. Und Matthew kam im Rückspiegel immer näher.
Mein Puls spielte verrückt. Mein Herz schlug viel zu schnell.
Noch 5 Sekunden, das mir vorkam wie eine Ewigkeit.
Bitte, bitte!
Matthews Vorderteil war schon auf gleicher Höhe wie mein Hinterreifen.
Und dann fuhr ich über die Ziellinie. Mit einem Sekundenabstand folgte mir mein Ex.
Ich bremste erleichtert ab, bis ich vollkommen stand.
Ich starrte immernoch auf die Strecke vor mir.
Ich hatte es geschafft.
Langsam löste ich meine verschwitzten Hände vom Lenkrad.
Ich fasste mir ans Herz. Meine Augen geschlossen lehnte ich mich zurück.
Beruhigt atmete ich tief ein und aus.Von draußen hörte ich Gejubel. Lächelnd öffnete ich meine Augen. Mein Puls wurde immer normaler.
Ich fuhr mit beiden Händen über meine Frisur. Meinen hohen Pferdeschwanz zog ich noch ein wenig fest zusammen. Tief atmete ich ein.
Dann stoß ich die Tür auf.Ich setzte ein Fuß auf dem Asphalt ab.
Dann stieg ich elegant aus dem Wagen. Ich schlug die Autotür zu. Mein Blick ließ ich durch die Menge schweifen.Die Mehrheit schaute mich verwundert an. Siegessicher grinste ich. Anscheinend hatten sie nicht erwartet, dass ein Mädchen gegen Mathhew gewinnen würde. Wenn auch nur um Haaresbreite.
Wer weiß wie verrückt gerade Matthew war. Er saß immenoch in seinem Wagen. Doch ich würdigte ihm keine Blicke.
Ich lehnte mich einfach an mein Auto und wartete bis er ausstieg.
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...