,,Also, ich wollte mich wegen Samstag entschuldigen. Ich, warte, lass mich ausreden. Ich weiß zwar nicht warum genau du so drauf warst. Aber du sahst verletzt aus.."
,,Nein", unterbrach ich Ayden trotzdem.
,,Hör zu. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ganz im Gegenteil, ich bin die jenige, die sich entschuldigen muss. Immerhin hab ich dir eine geknallt und dich angeschrien." Schuldbewusst sah ich von ihm weg, bevor ich fortsetzte.
,,Du sollst nur wissen, dass ich es nicht mag, wenn man sich in meine Angelegenheiten einmischt. Ich hab dir nicht deswegen eine gescheuert, sondern weil ich in dem Moment aufgedreht war." Ich seufzte. Ayden nutzte meine Pause aus, um das Wort zu ergreifen.,,Du kannst dir sicher sein, dass wenn noch einmal so etwas passieren sollte ,ich mich wieder einmischen werde.", meinte er. Perplex sah ich ihn an. ,,Sag mal.."
,,Ich meins ernst. Denkst du wirklich, ich schau da nur zu, während eine Frau belästigt wird?"
Ich zuckte mit den Schultern.,,Naja. Eigentlich wollte ich gleich nach dem Geschehniss dich sehen, aber deine Freundin wollte weder deine Adresse, noch deine Handynummer geben."
Ich blickte zu Ave, die neben meinem Auto stand und sich auf ihr Handy konzentriert hatte.
Ich nickte. ,,Glaub mir, da kannst du dich bei ihr bedanken", erklärte ich leicht lächelnd.Er hob eine Augenbraue nach oben und sah mich abwartend an. ,,Was ist?", fragte ich.
,,Willst du mir nicht sagen, was genau passiert war?"
,,Du warst doch im Geschehniss drin", sagte ich.
,,Ich hab aber nichts verstanden. Es muss schon einen Grund haben, warum du so ausgeflippt bist."
Ich machte eine abwertende Handbewegung.
,,Vergiss einfach die ganze Sache."
Kurz sah er mich misstrauisch an, ehe er nickte.,,Ich will gar nicht wissen, was du mit deinen Eltern angestellt hast", schmunzelte er.
Meine Gesichtszüge änderten sich schlagartig. Ich musste hart schlucken.
,,Ich... muss jetzt wirklich gehen.", meinte ich und versuchte dabei so neutral wie möglich zu klingen.
Ayden beäugte mich intensiv. ,,Alles in Ordnung?"
Innerlich verkrampfte ich mich. ,,Ja, alles in Ordnung. Nur, ich muss jetzt wirklich gehen. Sonst komm ich zu spät."
,,Okay", meinte er langsam.,,Tschau", brachte ich über die Lippen, ehe ich mich von ihm anwendete und auf Ave zulief.
Sie steckte ihr Handy weg. ,,Und, was wollte er?"
,,Nichts", sagte ich bloß und stieg ein.
Nachdem Ave auch eingestiegen war fuhr ich auch schon los.,,Faith. Was ist denn jetzt los?", wollte sie wissen.
,,Alles in Ordnung."
,,Ja, ganz sicher auch."
Kurz war es still.
,,Er hat dich am Wunden Punkt getroffen, stimmt's?",bemerkte sie.
Ich antwortete nichts darauf, sondern konzentrierte mich auf die Straße.
,,Er konnte es ja nicht wissen.", hörte ich sie leise reden.
,,Das ist mir ja auch bewusst."
,,Ich weiß, dass du auf das Thema schwer anzusprechen bist. Und soll ich dir was sagen. So lange Ayden nicht von deinem Problem weiß, solange wird auch das Thema öffen. Da kannst du dir sicher sein.", erklärte Ave.Ich drehte mein Kopf zu ihr, als ich an einer Ampel zum Stehen kam.
,,Und?"
,,Wenn du willst kann ich ihn darauf ansprechen, dass er das Thema beim Gespräch unterlassen soll."
Ich riss meine Augen auf. ,,Ave, auf keinen Fall. Kennst du mich nicht? Ich vertraue doch keine fremden Menschen etwas an", warnte ich sie.
,,Ich wusste, dass diese Antwort kommt. Und ich frage mich echt, wann du dieses fremd unterlassen wirst, denn ihr kennt euch schon fast ein Monat."
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Wenn ich meine, dass der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist."■
Ich schloss die Haustür auf. Sobald ich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte lief ich in die Küche, um mir ein Glas Wasser aufzufüllen.
Ich war müde. Mehr konnte ich nicht sagen.Und ich war deprimiert. Einfach wegen dem Gespräch mit Ayden heute morgen. Jetzt hatte ich mich selber wieder daran erinnert. Im Café hatte ich kein einziges mal darüber nachgedacht.
Meine Laune sank um einiges.Eltern..
Das Wort kannte ich schon lange nicht mehr.
Meine Mutter war nicht mehr unter uns. Und mein Vater...
Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich konnte den Tod meiner Mutter immer noch nicht verdauen. Wer könnte es denn auch?
Immer wenn ich daran dachte fühlte sich jeder Atemzug wie eine Last an. Als würde sie aus meiner Lunge gerissen.Schnell wischte ich über meine feuchte Wange. Weinen brachte absolut nichts. Weinen brachte nichts und niemanden zurück. Leider.
Ich entschied mich dazu zu duschen. Es würde mir momentan echt gut tun. Also lief ich ins Bad, entblößte mich und stieg in die Dusche.
Das warme Wasser prasselte auf mich herab und entspannte mich. Ich setzte mich hin und versuchte mit geschlossenen Augen mich auf etwas anderes zu konzentrieren.Nach 20 Minuten verließ ich die Dusche. Binnernd griff ich nach dem Handtuch und schlang es mir um.
Ich trocknete mich ab und huschte ins Zimmer, um mir etwas zum ausziehen rauszusuchen. Da es sowieso spät war entschied ich mich einfach für mein Schlafanzug, das von einem kuscheligen Hoodie und einer Jogginghose bestand.Dann lief ich ins Wohnzimmer. Es war echt ruhig hier. Ich war ja such schließlich die einzige, die hier wohnte.
Allerdings blieb es nicht lange so ruhig, denn schon klingelte mein Handy. Es konnte nur Ave sein. Meine Aussage bestätigte sich, als ich das Hand zur Hand nahm.
Entweder war ihr langweilig oder sie brauchte wegen irgendetwas Hilfe.
Und ich hoffe, dass es ersteres war, denn ich war nicht in der Stimmung, irgendwelche Ratschläge zu geben.Ich nahm an. ,,Hallo beste Freundin.", schrie sie schon beinahe. Ich legte mein Kopf in den Nacken. Okay, sie brauchte unbedingt Hilfe.
,,Ja, hallo."
,,Also, ich weiß, dass du neu von der Arbeit zurück bist. Beziehungsweise ist es schon eine halbe Stunde her. Und ich weiß, dass du gerade nicht in deinem mood bist. Aber...."
,,Ich muss dir helfen.", beendete ich ihren Satz.
,,Ja", seufzte sie
,,Also, wo ist das Problem."
,,Das Problem ist, ich fasse es zusammen, dass Rian morgen mit mir raus will."
,,Bitte was?", antwortete ich perplex und richtete mich ein wenig auf.
,,Ja, du hast schon richtig gehört. Ich brauch deine Hilfe, Faith. Wie benimmt man sich da, was soll ich anziehen. Gott ich weiß ja gar nichts."
,,Okay, Ave. Beruhig dich erstmal. Ich werde dir versuchen zu helfen. Warte mal. Ich hab eine Frage. Warum können wir das nicht morgen nach der Schule oder in der Pause klären"
Sie räusperte sich kurz.,,Weil... weil ich Schule schwänzen werde."
Ich klatschte mir auf die Stirn. ,,Alles klar. Nicht dein ernst... Ach. Gut, dann hör mir zu. Ich werde nur einmal reden."
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Strange life - until i met you
Novela JuvenilFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...