,,So ein Arschgesicht!", fluchte ich. Ich war schon aus der Parklücke raus und wartete darauf, dass die Straße frei wurde, um rauszufahren.
,,Sag mir nicht, dass du vorhast mit einer kaputten Frontscheibe zu fahren.", entgegnete Ave, als ich auf die Straße einbog.
Ich schaute kurz zu ihr. Dann seufzte ich und hielt gleich darauf am Straßenrand an.,,Man!", schrie ich. Ich schlug aufs Lenkrad und schloss meine Augen.
Schließlich öffnete ich sie wieder und drehte mich seitlich zu Ave.,,Ich sollte ihn prügeln. Ich hätte es machen sollen!"
Ave schüttelte den Kopf. ,,Nein, merkst du denn nicht, dass es ihm gefällt dich wütend zu machen?"
Ich hörte ihr aber nur halb zu.
,,Nein, ich sollte ihn schlagen. Weißt du was?"
Ave sah mich etwas ängstlich an. ,,Was?"
,,Ich werde ihn jetzt prügeln."Entschlossen wollte ich die Tür öffnen, doch Ave hielt mich davon ab.
,,Man, Mädchen komm zu dir! Du wirst ihn nicht schlagen! Beherrsch dich bitte. Lass dich nicht immer provozieren!.. Gott, manchmal denke ich echt, dass du kein Mädchen bist."Feindselig schaute ich zu ihr rüber. ,,Danke auch."
Ich seufzte genervt auf.
,,Ich muss zur Werkstatt.", murmelte ich.
,,Nicht mit der Frontscheibe. Ich ruf den Service an. Warte kurz."Sie zückte ihr Handy raus, während ich einfach nur da saß.
■
,,Und wann kann ich dann mein Wagen wieder abholen?", fragte ich den Arbeiter dort. Er überlegte kurz.
,,Eigentlich brauche ich nicht sonderlich lang dafür. Aber erst morgen. Heute geht es wahrscheinlich nicht mehr.",,Ach passt schon. 1 Tag werde ich auch ohne auskommen. Danke", sagte ich lächelnd.
,,Aber immer doch"
Der Mann streckte erst mir, dann Ave die Hand hin. Dankend verabschiedeten wir uns und verließen die Werkstatt.,,Dann muss ich wohl morgen Bus fahren.", säuselte ich. ,,Hättest du dein Führerschein gemacht, hätten wir nicht mit dem Bus fahren müssen."
Ave formte ihre Augen zu Schlitzen. ,,Ich will das Wort nicht mehr hören, verstanden."
Ich versuchte mir ein Grinsen zu verkneifen. ,,Wenn du meinst."
,,Gut.", maulte sie.Ich klatschte mir auf einmal an die Stirn. ,,Ich muss zur Arbeit! Mensch!", fiel mir ein. Ein Blick auf mein Handy sagte mir, dass ich entweder sehr knapp oder sogar ein wenig zu spät erscheinen würde, weil ich jetzt den Bus nehmen musste.
,,Kommst du mit oder gehst du nach Hause?", fragte ich meine Freundin.
,,Ich komm mit."■
Gemeinsam betraten wir das Cafe. Ave hatte es schon eilig, an die Theke zu kommen, hinter dem Kay stand und seine Arbeit erledigte. Sobald er uns merkte sah er auf.An seinem Gesichtsausdruck merkte ich, dass er lieber wegrennen würde, sobald er Ave sah. Grinsend begrüßte ich ihn und ging dann in den hinteren Raum für Personal, um mich umzuziehen, während Ave sich auf dem Stuhl vor der Theke bequem machte, um mit Kay zu flirten.
Sobald ich fertig war lief ich wieder raus, um Kay abzulösen.
,,Du kannst jetzt gehen.", informierte ich ihn.Dankend blickte er zu mir. Schnell verabschiedete er sich von uns und lief in den Personalraum.
Gleich darauf kam schon Stella, eine andere Mitarbeiterin, mir der ich mich eigentlich gut verstand. Wir begrüßten uns kurz.
Dann wandte ich mich an Ave, die mit düsterer Miene dort saß.
,,Och Ave." ,,Was denn?"
,,Du sollst ihn mal richtig ansprechen, statt nur andauernd mit ihm zu flirten."Ave legte den Kopf schief. ,,Ach ja? Und was genau soll ich sagen? Oder warte nein, vergiss es einfach. Ich glaub, der mag mich sowieso nicht. Ich finde schon jemand anderen."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Nein, er mag dich schon. Aber er ist nicht so der Flirttyp, verstehst du?", flüsterte ich.Vielleicht mochte er sie auch doch nicht.
,,Jaja, ganz sicher."
,,Doch ehrlich." Ich drehte mich zur Kaffeemaschine.
,,Du musst mir einfach glauben."
,,Ach und warum fragt er mich dann nie, ob ich mit ihm ausgehen will oder so?"Ich zuckte mit den Schultern. ,,Weiß nicht. Ich glaub er ist einfach zu schüchtern." Ich stellte den Kaffe vor Ave ab.
Sie nahm ein Schluck davon und verbrannte sich gleich die Zunge.
Ungläubig schüttelte ich den Kopf.,,Der ist ja heiß!", beschwerte sie sich.
,,Ach echt? Wie kommst du da drauf?", spottete ich.Sobald sie wieder zu sich kam schaute sie zu mir hin.
,,Du, Chloe ich hab 'ne Frage."
Ich nickte ihr kurz zu.
Dann jedoch unterbrach ich sie bevor sie anfangen konnte.
,,Warte kurz. Ich nehm schnell die Bestellung auf."Ich steuerte auf ein Tisch mit zwei Kindern zu, die knappe 14 oder so waren. Schnell nahm ich die Bestellung auf und lief dann wieder hinter die Theke.
,,So, jetzt kannst du fragen.", forderte ich sie auf, während ich die heißen Schokoladen zubereitete.
,,Warum gibst du eigentlich noch Geld für dein Klappergerüst aus? Kauf dir doch gleich ein Neuwagen.", meinte sie.
Ich drehte mich leicht zu ihr rüber.
,,Ich mag mein Auto. Und außerdem funktioniert er noch."
,,Ich weiß auch, dass er funktioniert, solange du ihn reparieren lässt. Die Frontscheibe wäre zum Beispiel ein guter Grund gewesen, etwas Neues zu besorgen.",,Nummer 12", sagte ich an Stella gewandt, die gleich darauf die Bestellung rüber brachte.
Dann wandte ich mich wieder an Ave.
,,Ich überleg es mir auch ab und zu. Mal sehen.", meint ich dann bloß, ehe ich mich wieder von ihr abwandte. Der Rest des Tages verlief zum Glück ohne jegliche Probleme.■
,,Mal sehen, was für ein Gesicht er machen wird, wenn er merkt, dass dein Wagen so gut wie neu ist.", erläuterte Ave.Wir saßen endlich wieder nach 2 Tagen in meinem Auto auf dem Parkplatz der Schule und waren schon gespannt auf Matthews Reaktion.
,,Das werden wir jetzt sehen."
Elegant stieg ich aus dem Klappergerüst aus, genauso wie meine Freundin. Von den Schülern konnte sich Getuschel ausmachen, die ich einfach wie Luft behandelte.
Die laberten sowieso nur über andere Menschen.Ehe wir die Schule betraten wurden wir gestoppt.
,,Ach Chloe, ich sehe deine Scheibe ist wieder ganz. Hast du das Geld dafür geklaut, oder hast du nichts gegessen um zu sparen?",schmollte das Arschloch vor mir.Ich lächelte ihn falsch an. ,,Tja, Matthew. Glaub was du glauben willst. Aber ich hab es mit meinem Geld bezahlt."
Er lachte kurz auf. ,,Ist denn dein Papi so reich."
Ich atmete kurz tief ein und aus.,,Such dir andere Beschäftigungen, als dich andauernd in mein Leben einzumischen."
,,Leider war ich mal ein kleines Stück aus deinem Leben",, meinte er und verzog daraufhin sein Gesicht, als hätte er etwas Saures gegessen.,,Glaub mir, ich ekel mich genauso wenn ich darüber nachdenke. Wenn nicht noch mehr.", konterte ich. Dann lief ich an ihm vorbei einfach ins Gebäude.
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...