Es war Montag. Das heißt, wieder Schule. Diesmal war ich aber Bus gefahren. Nicht weil mich Ayden nicht fahren wollte, sondern weil ich extra früher aufgewacht war, um schnell aus dem Penthouse zu verschwinden, bevor Ayden wieder seine Arbeit vernachlässigen und mich fahren konnte. Ich mein, ich war ja nicht 9, ich war 19.
Mit Ave zusammen stieg ich aus dem Bus aus. ,,Ich bin froh, wenn ich mal wieder Auto fahren kann.",äußerte ich.
Ave schmunzelte. ,,Ich kann mir schon vorstellen, dass du dein r8 vermisst hast."
,,Was für vermisst? Ich trauer schon nach."
Ave lachte kurz, ehe wir uns fortbewegten.Als wir den Schulhof betraten war hier so gut wie noch niemand. Naja, wir waren auch eine halbe Stunde zu früh da. Wir liefen rein und setzten uns vor unserem Klassenzimmer auf den Flur, weil die Tür verschlossen war
Ave legte plötzlich ihre Hand auf mein Oberschenkel. ,,Spürst du das."
,,Ich hab doch gesagt, dass ich angefangen hab zu spüren."
Ave lächelte. ,,Als du mir das am Telefon gesagt hast hab ich wirklich angefangen zu weinen und ich hab es direkt meiner Mutter gesagt. Sie war auch sehr Gerührt. Wann kannst du dann wieder laufen?"
Ich zuckte mit den Schultern. ,,In einer Woche vielleicht kann ich dann ordentlich laufen, wenn ich es mal bewegen könnte."■
Es klingelte zur Pause. Sofort packte ich meine Sachen ein und schulterte die Tasche, die mir Ave direkt wieder abnahm. Ich stützte mich mit den Krücken. Dann liefen wir aus dem Raum in die Cafeteria.Wir steuerten auf einen freien Tisch zu. Langsam ließ ich mich auf dem Stuhl nieder.
,,Geht's", fragte mich Ave.
Ich nickte. Dann lehnte ich die Krücken an dem Tisch an.
,,Willst du was essen?"
Ich schüttelte den Kopf ,,Ich hab grad kein Appetit", meinte ich.
Ave setzte sich hin.
Es waren keine 2 Minuten vergangen, da seufzte ich schon genervt auf. Denn mein Ex kam zusammen mit Zoe auf mich zu.Ave sah zu mir. ,,Kann er nicht einfach aufhören." Ich zuckte mit den Schultern. ,,Anscheinend bin ich interessant."
Ave konnte darauf nichts mehr erwiedern, denn die zwei überflüssigen Nervensägen standen schon vor uns.,,Wie geht es dir denn, Chloe?", drang Zoes Stimme zu mir.
,,Ihr habt echt keine Hobbys, oder?",konterte ich.
Matthew grinste höhnisch. Dann tat er so, als wäre er geschockt. ,,Wo ist denn dein Rollstuhl?"
Er sah zu den Krücken. ,,Ach, und ich dachte schon, du kannst wieder laufen. Du brauchst ja immernoch eine Gehhilfe."
Kopfschüttelnd sah ich weg.,,Ich hab eine Frage, Chloe. Ist dein Vater dem Feuer auch heil entkommen? Wohnt ihr jetzt beide auf der Straße? Also, ich mein, wenn das der Fall sein sollte, kann ich euch gerne mein Haus anbieten. Aber natürlich nur den unbenutzten Raum in Keller."
Kalt sah ich mein Ex an. Ich sagte nichts. Bei so einem Hohlkopf würden meine Worte sowieso nichts bringen.Zoe fasste an Matthews Arm. ,,Aber, das was du machst ist doch echt unakzeptabel, Darling.", sagte sie zu Matthew.
,,Sie braucht vielleicht erst einmal was zu essen, oder?" Sie fing an zu lachen.
Ich schloss die Augen und atmete tief ein, um ruhig zu bleiben.
Ave beugte sich leicht zu mir. ,,Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber meine Faust trifft gleich ihre Nase.", nuschelte sie.
Ich nickte nur.Plötzlich schnappte sich Matthew blitzschnell die Krücken.
Ave wollte aufstehen, ich zog sie an ihrem Arm wieder auf den Stuhl.
Matthew sah sich die Krücken an und legte dann seine Arme drauf.
,,Interessant", entgegnete er.
Dann sah er mich an.
,,Du kannst soch bestimmt auch ihne die Dinger laufen, oder?"In der Cafetria war es schon deutlich leiser geworden, denn jeder sah zu uns.
,,Steh auf und Lauf. Ich werde dich schon heben, wenn du fällst",sagte Matthew und grinste danach.
Einfach ekelhaft, der Junge.
Er seufzte auf. ,,Aber Chloe. Mach doch schon."
Meine Hand ballte sich schon zu einer Faust. Ob ich auf ihn losgehen würde war nur eine Frage der Zeit.
Vielleicht war es mit dem Bein auch keine so gute Idee.Er stützte sich auf den Krücken ab und lief ein zwei Schritte umher. Dann sah er wieder zu mir.
,,Na gut. Wie du willst. Dann nehme ich die mit."
Er drehte sich zum Ausgang.
,,Gib sie wieder her!", rief Ave und stand von ihrem Stuhl auf. Schnell griff ich nach ihrem Arm.
,,Ave, setz dich wieder."
Sie sah mich an. ,,Chloe, schau doch mal, was er macht?!"
Dann schaute sie wieder zu meinem Ex.
,,Du elendes Schwein! Ich hoffe, dass du in eine noch schlimmere Lage fällst!"
,,Ave!", rief ich und zog sie auf den Stuhl zurück.
Matthew sah meine Freundin intensiv an. Dann kam er auf sie zu.Sofort stützte ich mich auf dem heilen Bein ab und stand auf.
,,Das nimmst du zurück!", zischte er sie an.
,,Sie nimmt gar nichts zurück! Und jetzt verpiss dich!", zischte ich.
Matthew beäugte mich.
,,Ach, du kannst ja stehen. Ja, dann brauchst du die erst recht nicht."
Und schon verschwand er aus der Cafeteria, gemeinsam mit Zoe, die mich gehässig angrinste.,,Das gibt's doch nicht!", hörte ich einen Jungen rufen. Dann merkte ich, dass er aufstand und loslief.
,,Hey, Wohin!", rief ich ihm zu.
,,Ich bring sie dir wieder", sagte er mir.
,,Nein! Setz dich wieder hin!", befahl ich ihm.
,,Niemand wird sich da einmischen! Verstanden!", hallte meine Stimme durch die Cafeteria. Dann setzte ich mich hin. Ave sah mich sauer an.
,,Warum hälst du mich auf! Ich hatte einmal den Mut dazu, ihn zu schlagen!"
Ich sah Ave in die Augen.
,,Und der Mut hätte dich direkt verlassen, sobald er auch seine Hand gehoben hätte. Bevor du ihm die Fresse polieren könntest würde er dir 10 Mal die Fresse polieren."Ave schnaufte und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann richtete sie sich auf. ,,Und wo sind jetzt deine Krücken?"
Ich zuckte mit den Schultern.
Ave schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Chloe, deine Krücken sind weg. Wie willst du laufen? Mach mich nicht verrückt und zuck nicht andauernd deine Schultern."
Ich zuckte wieder mit den Schultern und grinste sie dann an.
Finster sah sie mich an.
Dann drehte sie sich weg von mir.
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Strange life - until i met you
Teen FictionFaith. Von außen scheint sie eigentlich relativ normal. Doch von innen? Völlig zerstört, gebrochen und fertig mit dem Leben. Seit 5 Jahren versucht sie sich aufzurappeln und die Tatsache auszublenden, dass sie niemanden mehr hat. Und obwohl schon 5...