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Ayden P.o.V.:

Verdutzt schaute ich ihr nach. Ich wollte ihr doch nur helfen. Was war jetzt los?
Ich merkte, dass sie auf ein Auto zuging. Genauer gesagt auf ihr Auto.
Wollte sie in dem Zustand jetzt wirklich Auto fahren?

Meine Antwort bestätigte sich, als sie einstieg und den Motor startete. Geschockt schaute ich hin.
,,Chloe!", rief ich.
,,Steig aus! So kannst du doch kein Auto fahren!"
Ich ging auf das Auto zu. Doch entweder ignorierte sie mich oder sie hörte mich nicht, denn sie fuhr weg.
,,Chloe!", rief ich ihr nach. Aber sie verschwand schon.

Ich schaute ihr einfach nach. Was passierte hier bitteschön?
,,Was steht ihr hier noch rum!", riss mich Rians Stimme aus meiner Starre.
Ich sah in seine Richtung. Neben ihm stand Avery und sah irritiert um sich herum.

,,Was war grad los?", wollte sie stirnrunzelnd wissen.
Ich fuhr mir durch das Gesicht. ,,Wenn ich es nur wüsste."
Avery kam ein Schritt auf mich zu. ,,Erzähl doch was gerade eben los war."
,,Ja, da ist halt Matthew gerade eben gekommen. Ich hab von weitem gesehen, dass sie miteinander geredet haben. Bis Matthew ihr eine klatschen wollte. Und dann hab ich mich halt eingemischt." Ich seufzte. ,,Da war so ein Mädchen, die Chloe sauer gemacht hat, glaube ich."
So genau wusste ich ja auch nicht was passiert war, weil ich in dem Moment Matthew geschlagen hatte.

,,Zoe", hörte ich die Brünette murmeln.
Sie sah mich an. ,,Was genau hat die Zicke gesagt?"
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Keine Ahnung. Irgendwie dass sie keine Manieren hat und ihre Mutter ihr Manieren beibringen soll."
,,Scheiße!", fluchte sie plötzlich.

Ich nickte einfach. ,,Naja, sie hat mich angeschrien und ist dann gegangen. Ich würde mal an deiner Stelle nach ihr schauen. Du bist ja ihre beste Freundin."
Ave sah mich mit großen Augen an. ,,Vergiss es. Noch einmal will ich sie so nicht erleben. Sie sieht im Moment nichts. Ich würde zu ihr gehen, nicht dass ich Angst hätte oder so. Aber ich will nicht, dass sie es im Nachhinein bereuen wird."

Ich verstand gar nichts mehr. Dennoch sagte ich ,,So schlimm?"
Sie hatte ihren Blick gesenkt und nickte einfach nur.
,,Dann sag mir wo sie jetzt ist, damit ich hingehen kann. Ich muss sie jetzt gerade einfach sehen."

Sie hob ihren Blick. Mir war so, als könnte ich einen verräterisch feuchten Schimmer um ihre Augen ausmachen.,,Vergiss es. Ich sag dir jetzt ganz sicher nicht ihre Adresse. Außerdem wirst du sie in dem Zustand nicht sehen wollen. Glaub mir."
,,Das kann ich ja dann entscheiden. Sag mir wo sie wohnt.",.meinte ich jetzt barsch.

Sie schüttelte den Kopf. ,,Denkst du du kennst sie besser als ich?! Wenn ich dir sage, dass du sie nicht so sehen willst, dann ist es auch so. Ich bin ihre beste Freundin und nicht du!" Wurde sie laut.
Dann drehte sie sich zu Rian um, der einfach nur dagestanden war und uns zugehört hatte.
,,Kannst du mich nach Hause bringen?", fragte sie ihn mit belegter Stimme. Er nickte. ,,Klar."

Dann wollten sie loslaufen. ,,Warte!", hielt ich sie auf. Sie drehte sich zu mir um. Ich konnte ihre gequälte Miene sehen.
,,Gib mir wenigstens ihre Nummer." Sie stöhnte auf. ,,Nein! Und jetzt belass es dabei!", wurde sie sauer.

Ich raufte mir die Haare und seufzte. Was lief hier bitteschön schief?
Frustriert lief ich auf mein Auto zu.

Ich parkte mein Auto und stieg langsam aus. Ich lief auf das Gebäude zu. Ich betätigte den Knopf im Aufzug und fuhr hoch. Das Bing von Aufzug brachte mich dazu, auszusteigen. Ich lief direkt ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch.
,,Bro, bist du gekommen?",.hörte ich Braydens Stimme, der immer näher kam.
,,Ich konnte au-, hey alles in Ordnung?", fragte er. Kurz darauf merkte ich, wie er sich neben mich auf die Couch setzte.
,,Kannst du Wein bringen?", fragte ich ihn.

Zögernd nickte er und stand auf. Dann kam er mit einer Weinflasche und zwei Gläsern zurück. Er setzte sich wieder hin und legte eine Hand auf meine Schulter. ,,Erzähl", forderte er auf.
Ich griff nach der Weinflasche und schenkte mir erstmal ein. Ich trank ihn zur Hälfte aus, bis ich schließlich nickte.

Ich fing an, grob zu erzählen, was passiert war. Ich fuhr mir gestresst durch die Haare.
,,Ich weiß ja nicht, was genau ich falsch gemacht habe, aber ich würde mich trotzdem gerne entschuldigen."
Brayden nickte. ,,Sie ist dir wichtig."
Ich antwortete nichts darauf und nahm stattdessen ein Schluck von meinem Wein.

Sie war mir wichtig, ja. Aber nur, weil ich zum ersten mal in meinem Leben das Gefühl hatte, dass eine Person mich schon mit ihrem Aussehen fasziniert hatte. Liebe war es nicht, nein. Es war eher die Mut, sich an etwas neues zu wagen. Und ich hatte das Gefühl, dass uns etwas verbindete.

,,Ich weiß da etwas.", meinte mein Kumpel.
Fragend sah ich ihn an. ,,Ja?"
,,Du musst aber bis Montag darauf warten. Du hast schließlich weder ihre Handynummer noch ihre Adresse. Aber du weißt auf welche Schule sie geht. Du gehst einfach am Montag hin und redest am Schulschluss mit ihr."

Einen Moment schaute ich ihn an. Dann lehnte ich mich zurück und legte mein Kopf an die Lehne. ,,Und ich dachte da kommt jetzt was sinnvolles.", meinte ich. ,,Auf die Idee bin ich schon lange gekommen.", fügte ich hinzu.

,,Hey, alter. Ich versuche dir hier zu helfen, und schau mal, was du von dir gibst.", beschwerte sich Brayden.
Ich grinste leicht, bevor ich aufstand. Ich füllte wieder mein Glas und drehte mich zu Brayden.
,,Bin kurz auf der Terasse", meldete ich mich. Mit einem Nicken seinerseits verschwand ich schon. Ich lief die Stufen nach oben. Langsam stoß ich die Tür auf, um in die Kälte zu kommen. Hier oben war es viel kälter. Aber das interessierte mich weniger. Ich lief zum Geländer und stützte mich mit den Armen ab. Die Aussicht war schön.

Ich sah kurz nach unten. Dann zum Glas, das ich in meiner Hand hielt. Wenn das jetzt runterfallen  würde, würde das der da unten nicht überleben. Immerhin waren es 12 Stockwerke.

Seufzend trank ich ein Schluck von meinem Wein, das mich noch ein bisschen mehr benebelte.

Strange life - until i met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt