Kapitel 74

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"Okay." Er verstummte und ihm war es anscheinend genauso unangenehm wie mir.


"Das...alles tut mir leid.", entschuldigte ich mich lahm und war nicht in der Lage ihm in die Augen zu sehen. Wenn ich nur daran dachte, dass wir uns geküsst hatten, wurden meine Wangen schon rot und das Schlimme daran war, dass ich nichts vom all dem bereute. Ich meine, natürlich fühlte ich mich schlecht, weil ich Nate betrogen hatte - auch wenn er nicht mein fester Freund war - aber dieser Kuss hatte sich so gut angefühlt...meine Lippen prickelten noch immer.


"Keine Sorge. Wir tun einfach so, als wäre das von gestern Nacht nie passiert.", tröstete er mich. Bedeutete das, dass er den Kuss nicht genossen hat, dass er es bereute? Jetzt war ich noch viel verwirrter.


"Okay.", flüsterte ich ein wenig enttäuscht. *Du solltest froh sein, dass er deine Gefühle nicht missverstanden hat. Du magst Nate und was gestern passiert ist war nur wegen dem Alkohol.* Zum ersten Mal hörte ich auf die Stimme in meinem Kopf, obwohl ich mir nicht wirklich sicher war, ob das alles auch stimmte. Ach, natürlich war es wahr.


Gestern war nicht das erste Mal, dass ich Justin küssen wollte. Aber es war falsch, also würde ich es wohl einfach vergessen müssen.


"Komm, ich bring dich zur Schule." Justin schnappte sich eine Jacke von dem Kleiderständer und reichte mir meinen schwarzen Mantel. Ich hatte nicht darüber nachgedacht, dass ich mit den gleichen Klamotten in die Schule gehen musste, die ich schon gestern getragen hatte. Ich seufzte und wollte lieber duschen, als mit dreckigen Klamotten in die Schule gehen. Gott, wie habe ich das verdient?


Ich kam zurück in die Realität, nickte Justin zu und zog meinen Mantel an, bevor ich ihm nach draußen folgte.

______


Justin:


Schweigend gingen wir die Treppen des Gebäudes hinunter. Es war ein ziemlich unangenehmes Schweigen aufgrund der gestrigen Vorkommnisse. Ich wusste genau, dass Brooklyn frustriert war und nur nach Hause wollte. Wahrscheinlich machte sie sich über das von gestern Abend Gedanken, dass sie losgelassen hat und darüber, was für eine schlechte Tochter sie ist. Ein Teil von mir fühlte sich schlecht, da es meine Schuld war, dass sie auf dieser Party war und getrunken hatte, aber ein anderer Teil, der egoistische, hatte die letzte Nacht genossen. Besonders den Teil, wo wir uns geküsst haben. Nach ihren Gesichtsausdruck nach zu urteilen bereute sie den Kuss, also wäre es einfach besser alles zu vergessen.


Ich öffnete die Tür des Autos, das ich gestohlen hatte und war überrascht als ich sah, dass es noch immer dort stand, wo ich es gestern geparkt hatte. Brooklyn betrachtete den glänzenden schwarzen Mercedes und schüttelte seufzend ihren Kopf, worauf sie etwas murmelte, was ich nicht verstehen konnte. Sobald wir beide im Wagen saßen machte ich den Motor an.


"Wie hast du das gemacht?", fragte mich Brooklyn mit großen Augen, als ich begann zu fahren.


"Das ist eine meiner vielen tollen Fähigkeiten." Ich zuckte arrogant mit den Schultern.


"Autos klauen ist keine tolle Fähigkeit.", erwiderte sie spottend. "Du hättest erwischt werden und jetzt im Gefängnis sitzen können, weißt du."


Ich lachte. "Ich bin Justin Bieber, ich werde nie erwischt."


"Ja, was auch immer.", murmelte sie.


Ich seufzte, als ich mich daran erinnerte wie anders unsere Gspräche am Abend zuvor noch verlaufen waren.


Flashback:


"Ich hätte dich küssen sollen, bevor ich den anderen Typen geküsst habe. Du bist ein viel besserer Küsser.", flüsterte Brooklyn zufrieden, als wir uns voneinander lösten.


"Sag mir was, was ich noch nicht weiß.", scherzte ich. Natürlich wusste ich, dass ich ein hervorragender Küsser war, das wurde mir schon unzählige Male gesagt, aber die Tatsache, dass sie es gesagt hatte, brachte mich zum lächeln.


Sie kicherte, schlug mir gegen die Brust und sah mit großen Augen zu mir auf. Gott, sie war so wunderschön.


"Komm, ich bring dich nach Hause." Ich half ihr von der Motorhaube und hielt sie fest, als sie fast zu Boden ging.


"Aber ich kann nicht nach Hause.", zischte sie, als würde uns gerade jemand ausspionieren.


"Ich weiß, deswegen bringe ich dich auch zu mir nach Hause.", erklärte ich, öffnete die Beifahrertür und schnallte sie an. Ich schlug ihre Tür zu und lief auf die Fahrerseite, wo ich auch mich anschnallte.


Bevor ich das Auto anschmiss spürte ich, wie Brooklyn mir mit ihren Augen Löcher in den Schädel brannte. Ich drehte meinen Kopf, um sie anzusehen.


"Was?"

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt