Kapitel 80

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Die Worten wiederholten sich wieder und wieder in meinem Kopf. Was wenn sie Recht hatte? Was wenn ich wirklich zu dumm war und darauf wartete, dass er mich fragen würde? Was wäre, wenn ich es bereits war? Das würde bedeuten, dass ich ihn betrogen hatte. Ihn richtig betrogen hatte. Ein Anflug von Schuldgefühlen flog durch meinen Körper. Aber die schlimmste Frage, die ich mir stellte war: Was war, wenn ich es wirklich nicht bereute Justin geküsst zu haben? Innerlich dankte ich Kelsey, als sie wieder begann zu reden und mich damit davor rettete, in meiner Verzweiflung zu ertrinken. Nein, ich war noch nicht bereit dazu diese Frage zu beantworten.


"Weißt du was? Vergiss die letzte Nacht einfach, es wird dir nur Kopfschmerzen bereiten." Sie winkte ab und änderte schnell das Thema. "Gestern als ich bei dir angerufen habe, haben deine Mom und ich über deine Geburtstagsparty geredet. Du musst dir um nichts Sorgen machen, wir werden uns um alles kümmern." Sie lächelte glücklich. Sie hat es schon immer geliebt Partys zu planen.


"Okay.", antwortete ich und versuchte begeistert zu klingen, doch ich scheiterte kläglich, da meine Gedanken immer wieder zu letzter Nacht wanderten.


"Wir sollten zurück zur Schule gehen; die letzte Stunde fängt in 15 Minuten an." Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und stand dann auf. Ich folgte ihr nach draußen und wir brachten unseren 10-Minuten-Weg zur Schule hinter uns.


"Kels, würdest du mich heute mitnehmen, damit ich Tommy abholen kann? Ich habe mein Auto nicht hier.", fragte ich, als ich realisierte, dass ich ihn noch abholen musste und dass mein Auto in unserer Garage stand, da ich gestern nicht damit gefahren war. Ich realisierte auch, dass ich Justin wiedersehen würde.


"Natürlich nicht.", antwortete sie lächelnd. "Aber warte, warum ist dein Auto nicht hier?" Verwirrt zog sie ihre Augenbrauen zusammen.


"Justin hat mich heute Morgen zur Schule gefahren." Ich kratzte mich verlegen am Hals.


Kelsey Mund verformte sich zu einem 'O'. "Du hast mit Justin geschlafen?" Der Schock war an ihrer Stimme, als auch an ihren Zügen erkennbar.


"Was? Nein! Ich war nicht mal in seinem Zimmer." Fieberhaft schüttelte ich den Kopf. Ein Teil von mir hätte es gemocht neben ihm aufzuwachen. Dies hier war nicht der beste Moment, um über sowas nachzudenken, oder? Ich hörte auf mein Gewissen und fuhr mit meiner Erklärung fort. "Ich habe in dem Bett seines Bruders geschlafen. "Oh, und könntest du Tyson schreiben, dass er mit Justin kommen soll? Ich hab mich vorhin mit ihm gestritten, also könntest du ja mit Tyson reden, solange ich versuche alles wieder geradezubiegen.", schlug ich vor und hoffte, dass sie es für mich machte oder zumindest für sie selbst.


Wie ich es erwartet hatte, war es nicht besonders schwer sie zu überzeugen. "Okay, ich tue es. Aber nur, weil du meine beste Freundin bist." Sie versuchte ein Lächeln zu unterdrücken.


"Klar Kelsey. Du weißt selber, dass du es kaum abwarten kannst ihn zu sehen." Ich stieß ihr in die Rippen, bevor wir durch die Vordertür der Schule und zu unserer letzten Stunde für heute schlenderten.

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Wir hüpften aus Kelsey's schwarzen Range Rover, worauf ich tief durchatmete, als würde ich dadurch mehr Mut haben, sodass ich mit Justin reden konnte. Ich entdeckte ihn und Tyson, die auf der Bank saßen und sich unterhielten. Sie sahen uns erst nicht, aber als wir auf sie zukamen, schaute Tyson uns an und dies brachte auch Justin dazu aufzusehen. Für eine Millisekunde trafen sich unsere Blicke, aber dann sah er wieder weg. Er war sauer und das konnte ich ihm nicht verdenken. Kelsey bemerkte das jedoch nicht, da ich ihr vorher nicht wirklich erzählt hatte, was passiert war und sie hatte mich auch nicht gefragt. Sie würde nur wieder sagen, dass ich eine Schlampe war - was ich mitlerweise realisiert hatte - also war es so besser.


Sobald wir bei ihnen angekommen waren, stand Tyson auf und unsere Fäuste trafen aufeinander, als eine Art freundschaftliche Begrüßung. "Was geht BB?", fragte er mich und verwendete meinen Spitznamen, was mich zum Lachen brachte. Kelsey runzelte nur die Stirn.


"Hey, Ty." Ich nickte ihm zu.


Dann hüllte er Kelsey in eine Umarmung, sie verschwanden aus unserer Sicht und unterhielten sich angeregt über was auch immer.


Die Atmosphäre wurde angespannter, als ich mich neben Justin setzte. Er zuckte nicht, als das Knarren der Holzbank zu hören war, weder erkannte er meine Gegenwart an. Ich hatte Angst zu reden, mich zu bewegen und ich hatte sogar Angst zu atmen.


Als ich wieder den Mut hatte zu sprechen, murmelte ich nur ein 'Hey'. Justin antwortete nicht, was mich seufzen ließ. Er war sehr wütend.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt