Kapitel 23

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Ich lauschte dieser wundervollen Stimme und musste lächeln, da er so ein guter Sänger war. Den ganzen Münzen und Scheinen in seinem Gitarrenkoffer vor ihm zu urteilen, machte er einen guten Job.

"With you, with you, with you, with you, with you, girl. With you, with you, with you, with you, with you." Er beendete den Song und ließ seine Finger ein letztes Mal über die Seiten gleiten, worauf jeder begann zu jubeln und zu klatschen.

Einige Leute ließen noch mehr Geld in seinen Koffer fallen worauf er ihnen ein dankbares Lächeln schenkte. Wer hätte gedacht, dass er Straßenmusik machte, um über die Runden zu kommen?

Als alle verschwanden näherte ich mich ihm mit ein paar Münzen, die ich noch über hatte, und ließ sie zu den anderen fallen. Er hob seinen Blick und murmelte ein nettes „Danke", aber als er mich sah änderte sich sein Gesichtsausdruck zu komplettem Erstaunen.

„Brooklyn?", fragte er ungläubig. Er suchte das Geld zusammen und ließ es in seine Tasche fallen.

Ich nickte und lächelte. „Du hast eine tolle Stimme, Justin.", lobte ich ihn und steckte mir eine blonde Haarsträhne hinter mein Ohr.

„Danke." Er lächelte und Dankbarkeit tanzte in seinen Augen. Süß.

Er beugte sich hinunter, um seine Gitarre aufzuheben -- welche übrigens aussah, als käme sie aus der Zeit vom ersten Weltkrieg -- und packte sie in seinen Gitarrenkoffer, worauf er den Reißverschluss zuzog und sich den Gurt über die Schulter legte.

Die Stille wurde von einem Gewitter unterbrochen und wir beide sahen auf zu den bedrohlichen, grauen Wolken, worauf ein Blitz folgte.

„Sieht so aus, als würde es gleich regnen, huh?", sagte ich verlegen. Normalerweise fühlte ich mich nicht so unbeholfen, wenn ich bei Justin war, weil er immer etwas zu sagen hatte, auch wenn er mich nur nerven wollte, aber dieses Mal glaubte ich, dass er immer noch verwirrt war, weil ich ihn singen gehört hatte. Ich sah da kein Problem, aber Jungs waren nunmal komisch.

„Ja..." Er verstummte und bestätigte damit meinen Verdacht, dass er sich unwohl fühlte.

Ein einziger Tropfen Regen traf meine bloße Hand, aber bald folgten tausende Weitere. Stürme waren sehr verbreitet hier in New York, ich hasste sie.

„Wollen wir zu Starbucks gehen, bis es aufhört zu regnen?", fragte ich, als ich bemerkte, dass es 50 Meter entfernt Einen gab.

„Okay.", sagte er unsicher, als würde er sich fragen, warum ich ihn gefragt habe. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, warum ich das tat, aber ich wollte ihn irgendwie besser kennenlernen.

Wir hatten es geschafft mit trockener Kleidung dort anzukommen und ich verfluchte mich, weil ich keinen Regenschirm mitgenommen hatte. Mein Haus war in der Nähe, 15 Minuten Fußweg entfernt, aber ich wollte nicht im strömenden Regen dorthin gehen.

„Was möchtest du?", fragte ich und holte mein Portemonnaie aus meiner Handtasche. Als er nicht antwortete, sah ich ihn an.

„Um ehrlich zu sein war ich noch nie hier, also weiß ich nicht, was ich bestellen soll." Er kratzte sich im Nacken und sah mich wieder an, als würde er Angst haben, dass ich ihn deshalb auslachte. Ich meine, es war komisch, dass er noch nie bei Starbucks war -- man berücksichtige, dass er in dieser Stadt an jeder Ecke einen gab -- aber das fand ich nicht lustig.

„Nun, magst du Kaffee?" Ich lächelte ihn beruhigend an, um ihm zu zeigen, dass ich nicht vorhatte ihn zu verspotten.

„Jup.", sagte er und betonte das „p".

„Dann ist gut." Als wir mit Bestellen dran waren, fragte ich nach zwei Eiskaffee's.

„Das macht $5.40." Die Kassiererin lächelte uns höflich an.

Ich reichte ihr einen $10 Schein, worauf Justin die Stirn runzelte. „Lass mich bezahlen."

„Aw, was für ein Gentleman", quietschte die Stimme in meinem Hinterkopf.

„Nein, ich hab dich eingeladen, also bezahle ich.", sagte ich freundlich.

Er seufzte. Er sah heute so unschuldig aus, viel zu süß für eine Person die „alles andere als süß" war, wie er selber sagte.

„Fein. Aber ich schulde dir dann einen Kaffee." Er zwinkerte und fand damit zu seinem verspielten Selbst zurück. Ja, vergesst, dass ich überhaupt gesagt habe, er würde heute unschuldig aussehen.

„Ich merk's mir." Ich ahmte sein Augenzwinkern nach, aber blinzelte dann mit beiden Augen. Er kicherte.

„Du kannst nicht zwinkern?!" Er keuchte, als wäre es die wichtigste Fähigkeit überhaupt.

„Ich denke es ist ziemlich offensichtlich, dass ich es nicht kann." Ich war ein bisschen verärgert, da er immer einen Weg fand, sich über mich lustig zu machen.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt