Kapitel 63

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"Ähm, tut mir leid.", murmelte ich und wollte gerade weiterlaufen, doch ich wurde gestoppt, indem er sich vor mich stellte. 

"Warum so eilig, Puppe?", fragte der unheimliche Mann, mit einer Stimme, die für mich die unheimlichste war, die ich je gehört hatte.

Mein Atem stockte in meiner Kehle und die Worte wollten einfach nicht herauskommen. Er lachte.

"Hast du deine Zunge verschluckt?", fragte er in einem spöttischen Ton.

"Ich muss gehen." Ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte wegzulaufen, doch er stoppte mich wieder, indem er nach meinem Unterarm griff.

"Du gehst nirgendwo hin.", zischte er boshaft.

"Ich muss nach Hause, sonst werden meine Eltern mich umbringen, also geh und vergewaltige irgendein anderes Mädchen, okay?" War das wirklich ich, die da sprach? Vielleicht wirkte ich selbstbewusst, aber innerlich zitterte ich wie Espenlaub.

"Uh, temperamentvoll. Aber keine Sorge, ich werde dich nicht vergewaltigen. Gib mir einfach dein Geld und alle anderen wertvollen Gegenstände, die du bei dir trägst.", sagte er, überrascht von meinem Ausbruch.

"Ich hab kein Geld dabei, sorry." Ich warf ihm einen gespielt entschuldigenden Blick zu, lächelte ihn gequält an und versuchte wieder zu gehen.

"Aber ich bin sicher, dass du ein Handy hast." Er wurde eindeutig ungeduldig und sein Griff um meinen Unterarm wurde fester.

"Ich gebe dir mein Handy nicht.", rief ich. Ich weigerte mich diesem Mann mein Baby zu geben, der es wahrscheinlich sowieso gegen Drogen eintauschen würde. Dafür liebte ich es zu sehr.

"Du machst es nicht einfach, Puppe." Bei dem Spitznamen zuckte ich zusammen. Ew. "Wir können es auch auf die harte Tour machen, wenn es das ist, was du willst." Er grinste böse, holte ein Messer aus seiner Tasche und hielt es mir gefährlich nahe an die freiliegende Haut an meinem Hals.

Okay, wo waren die Leute, die eine Minute zuvor noch hier waren? Die Straße war nun leer. Man, hatte ich Glück. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals langsam herunter. Ich hatte Angst, dass er mir den Hals aufschlitzte, wenn ich auch nur die kleinste Bewegung machte.

Plötzlich hörte ich Autoreifen quietschen und ein Junge sprang in Lichtgeschwindigkeit aus dem Auto, worauf der unheimliche Mann sich umdrehte, was mir die perfekte Gelegenheit gab, um ihm zwischen die Beine zu treten. Er keuchte und fiel auf die Knie, wobei er sich in seinen Schritt griff. Vielleicht hatte ich ihn zu doll getreten? Bist du dumm? Er wollte dich enthaupten!

"Steig ins Auto.", befahl der Junge mir und ich gehorchte. Ich war zu ängstlich um aufzusehen, um zu gucken wer es war, obwohl mir seine Stimme vertraut war.

Ich sprang auf den Beifahrersitz und ich zitterte zwar, aber ich war stolz auf mich, dass ich diese Situation so gemeistert hatte.

Der Junge näherte sich dem unheimlichen Mann - welcher versuchte aufzustehen - und schlug ihm ins Gesicht, was ihn wieder zu Fall brachte.

Der Junge schlug ihn weiter und murmelte Schimpfwörter vor sich hin, während der Mann erfolglos versuchte sich zu verteidigen.

Seine Uni-Jacke rutschte etwas hoch, was mir einen besseren - und schönen - Blick auf seinen Hintern gab, der von einer schwarzen Boxershorts bedeckt war, da seine Hose durchhing. Dann klickte es bei mir. Sein zum Anbeißen perfekt runder Hintern und diese Art, wie seine Jeans so tief unten hing und dann sein Nacken und wie seine Haare bis zur Perfektion gestylt waren. Justin.

Ein paar Häuser erleuchteten und ein paar Leute lehnten sich aus ihren Fenstern oder über ihren Balkon, um zu sehen, wo der Lärm herkam.

"Justin! Hör auf!", rief ich, bevor Jemand die Polizei rufen konnte oder noch schlimmer, meinen Dad. Aufgrund meines nicht vorhandenen Glücks war das nicht unwahrscheinlich.

Justin drehte sich um und ließ den schlaffen Körper zu Boden fallen, worauf er schnell zum Auto lief und einstieg. Daraufhin schmiss er den Motor an und raste los. Er hielt seinen Blick auf die Straße gerichtet, während er versuchte seine Atmung wieder zu normalisieren. Das war eine Seite von ihm, die ich noch nicht kannte.

"Es tut mir leid.", murmelte er aufrichtig, als wir an einer roten Ampel hielten.

Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Warum? Du hast mir gerade das Leben gerettet." Ich warf die Arme in die Luft, um meine Worte zu betonen.

Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch sein zerzaustes Haar. "Aber du musstest mit ansehen, wie ich diesen Abschaum fast zu Tode prügel. Es tut mir leid, meine Wut hat mich überrumpelt."

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt