Kapitel 28

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„Ich sollte langsam nach Hause gehen." Ich stand auf und sammelte meine Sachen zusammen. Es war nicht so, dass ich um eine bestimmte Uhrzeit zu Hause sein musste, auch wenn ich es müsste, es war immer noch früh, aber meine Mom war wahrscheinlich schon zu Hause und brauchte Hilfe mit meinen Geschwistern.

„Ja, ich auch." Sie stand auf und wir gingen zur Tür. Das Café würde bald schließen, nur noch ein paar Leute saßen an ihren Tischen.

Die Temperatur war deutlich gesunken, weshalb ich meine Jacke anzog. Brooklyn holte sich einen Schal aus ihrer Handtasche und band ihn sich locker um den Hals.

„Okay, dann denke ich, sehen wir uns am Montag?", sagte ich verlegen und legte mir den Gurt des Gitarrenkoffers mit einer Hand über die Schulter, während meine andere Hand in meiner Jeanstasche verweilte.

„Willst du mit den ganzen Sachen bei dir mit der U-Bahn fahren?", fragte sie und deutete ungläubig und mit beiden Händen auf meine Taschen.

„Ich wollte eigentlich fliegen, aber ich habe mein Superman Umhang zu Hause vergessen." Ich lachte sarkastisch, was sie süß kichern ließ. Warte, was? Vergesst, was ich gesagt habe. Das Wort süß existiert in meinem Wortschatz nicht.

„Du bist so dumm." Immer noch lachend schlug sie mir spielerisch gegen den Arm.

Für einen Moment trafen sich unsere Blicke, ihr Lächeln verblasste und ihr Mund öffnete sich leicht. Ich realisierte, dass ich sie anstarrte, als sie etwas sagte und wir beide wendeten den Blick sofort ab.

„Ich könnte dich nach Hause fahren, weißt du. Ich wohne nur ein paar Blocks von hier entfernt." Sie deutete mit einem Finger hinter sich, auf die riesige Allee, wo die bunten Lichter der Geschäfte und Restaurants bereits leuchteten, was der Stadt ihre lebendige Atmosphäre gab.

„Nee, ist schon okay. Es macht mir nichts aus die U-Bahn zu nehmen.", sagte ich und wollte mich schon umdrehen, um zu der nächstgelegenden Station zu gehen. Es würde wahrscheinlich 45 Minuten dauern, bis ich zu Hause war. Bei diesem Gedanken stöhnte ich innerlich.

„Es macht mir auch nichts aus dich nach Hause zu bringen. Irgendwie fange ich an dein Stadtviertel gern zu haben." Sie setzte ein ironisches Lächeln auf, was mich lachen ließ.

„Bist du sicher?", fragte ich und hob eine Augenbraue.

„Hmm.", murmelte ich und zog meine Lippen in meinen Mund. „Hier lang." Sie führte mich durch die lange Allee. Ich fühlte mich fehl am Platz, so also würde ich niemals zu so einem Viertel dazugehören können.

„Es muss ziemlich cool sein hier zu leben, huh?", fragte ich, um wieder ein bisschen ins Gespräch zu kommen.

„Es ist nicht schlecht. Ich mag es." Sie zuckte mit den Schultern. „Aber ich wette es ist nicht mal halb so spannend wie bei dir." Sie sah mich an, aber wandte ihren Blick wieder ab, bevor so etwas wie vorhin wieder passierte.

Ich mochte es, wenn sie schüchtern wurde. Sie war nicht wie der Rest der Mädchen, die ich kannte. Sie flirtete nicht die ganze Zeit schmiss sich an mich, wie die meisten es immer taten. Sie war eindeutig ein Papa-Kind, aber sie war nicht urteilnd oder arrogant. Sie mochte zwar nobal sein und sie war vielleicht auch ein bisschen zu sehr auf Dinge wie Fashion, Make-Up oder anderes teures Zeug fixiert, aber ich konnte es ihr nicht verdenken. Wenn ich reich wäre hätte ich wahrscheinlich zehn Autos und eine riesige Sammlung von Caps und Sneakers.

„Das garantiere ich dir.", kicherte ich und sie lachte leise und steckte sich eine Strähne hinters Ohr. Ich bemerkte, dass sie das ziemlich oft machte.

Wir gingen weiter und redeten über unwichtige Dinge und ich war dankbar dafür, dass sie nicht mehr von meinen „Jobs" sprach. Ehrlich gesagt musste sie ziemlich unschuldig sein, wenn sie keine Ahnung hatte, was ich machte, aber ich bevorzugte, dass es so blieb. Immerhin kannte ich sie erst seit 3 Wochen und wahrscheinlich wusste sie überhaupt nichts über Drogen.

„Es ist hier." Endlich kamen wir zum Stillstand und wir standen vor einer großen Tür, die eindeutig in eine Garage führte. Das Gebäude, das über uns ragte, war mindestens 20 Stockwerke hoch und hatte viele Fenster, obwohl wir vor der Rückseite des Gebäudes standen und damit in einer Gasse. Jede große Straße in den Bronx würde gruseliger sein, aber im Vergleich zu den anderen Straßen, durch welche wir gegangen waren, war diese klein und hässlich. Dort war nur die Garagentür, eine von diesen metallischen Notfall-Treppen, die die Wand hinauf führte und ein paar Container und Mülltonnen. Lasst uns einfach sagen, dass das hier nicht wirklich das Schönste an Manhattan war.

Sobald wir durch die große Automatiktür gegangen waren, machte Brooke das Licht an und ich schnappte nach Luft. Dort standen Autos jeder Art und in jeder Farbe, ordentlich in Reihen geparkt, jedes besser als das davor.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt