Kapitel 22

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„Tut mir leid.", lachte sie. „Okay, es ist fertig. Du kannst es wieder ausziehen."

„Ich will nicht.", sang ich und tanzte in dem Raum herum, als wäre ich 5 Jahre alt.

„Du musst. Ich will dir noch was Anderes zeigen." Sie lachte und ging zu einer Kommode herüber, aus welcher sie ein paar Skizzenpapiere holte.

Ich zog mir wieder meine richtigen Klamotten an und vermisste das schöne Kleid jetzt schon.

„Was ist das?", fragte ich, bezogen auf die Blätter in ihren Händen.

„Ich hatte daran gedacht eine Herrenkollektion einzuleiten und das sind nur ein paar Skizzen." Sie reichte sie mir.

Ich saß auf dem Tisch, wie sie es vorher getan hatte und sah mir die Zeichnungen an, die später echte Kleidung sein würden.

„Ich finde sie cool." Ich hob meinen Kopf, um sie anzusehen.

„Ich wollte deine Meinung, du weißt ja, wie Jungs in deinem Alter sich kleiden.", erklärte sie.

„Warte, du willst eine Kollektion für männliche Teenager machen?", fragte ich verwirrt.

„Junge Erwachsene.", korrigierte sie mich, worauf ich spielerisch die Augen verdrehte.

„Sie sind trotzdem gut, ich kann dir auch mal helfen, wenn du willst.", schlug ich lächelnd vor.

„Ich dachte du könntest Nate bitten herzukommen, damit er mir mal seine Meinung sagt..." Sie verstummte und sah mich aus dem Augenwinkel an.

„Ich weiß nicht Mom, wir sind noch nicht mal ein Paar. Das wäre irgendwie komisch."

„Dann werde ich selbst es seinem Dad sagen.", beschloss sie und verließ den Raum.

Ich warf einen letzten Blick auf die Entwürfe. Sie sahen auf jeden Fall so aus, als würde Nate sie tragen, aber überhaupt nicht wie Justin's Style. Warum verglich ich sie überhaupt?

_____

„Ich überquere jetzt den Times Square.", sagte ich und nahm mein Handy in meine andere Hand, wobei ich versuchte mir einen Weg durch die Menschenmassen bahnen.

„Okay, ich bin beim Frisör, aber ich denke, wir sollten uns diese Woche noch mal eine Mani-Pedi machen lassen. Was sagst du dazu?", fragte Natasha mit ihrer hohen Stimme. Ich hörte das Rascheln der Aluminiumfolie und den Föhn im Hintergrund.

„Klar. Machst du dir Strähnen?", fragte ich und zog meine Augenbrauen zusammen. Natasha hatte ihr Haar noch nie gefärbt. Es war natürlich fast schwarz und sie liebte es.

„Ja, ich wollte nur eine Veränderung, weißt du? Ich konnte meine dunklen Haare einfach nicht mehr sehen. Ich bekomme auch einen neuen Haarschnitt." Ich konnte mir genau vorstellen, wie sie ihr Spiegelbild anlächelte, da sie das immer tat. Es spielte keine Rolle wo wir waren, wenn dort kein Spiegel war, sah sie sich immer nach einer reflektierenden Oberfläche um: ein Löffel, ein Auto, ein Fenster...um sich zu betrachten.

„Kann es kaum erwarten, es zu sehen." Ich tat so, als würde ich aufgeregt sein, denn tief in meinem Inneren hatte ich vor ihrem neue Aussehen Angst. Ich hoffte nur, dass sie sie nicht blond färben ließ oder sowas.

Sie kicherte. „Also, wo gehst du jetzt hin?"

„Nach Hause, ich war bei meiner Mutter im Büro. Sie arbeitet wie eine Verrückte an den neuen Designs und ich wollte ihr helfen." Ich machte eine Pause, als ich einen großen Menschenkreis in der Mitte der Straße erblickte. „Ich ruf dich später wieder an, Nat, ich muss gehen."

Ich gab ihr keine Zeit sich zu verabschieden und legte einfach auf und stopfte mein Handy zurück in meine Handtasche. Ich wurde neugierig, so wie immer, und ging zu der Gruppe von Menschen, die sich wegen irgendwas zusammendrängten. Ich spähte durch die Löcher zwischen den Köpfen der Menschen, aber konnte nichts sehen. Dann registrierten meine Ohren eine Stimme aus der Mitte des Kreises.

"You mean to me what I mean to you and together baby, there is nothing we won't do."

Ich erkannte den Song; es war With You von Chris Brown. Eigentlich sang der Junge gut, er traf fehlerlos alle Töne und abgesehen von seiner perfekten Stimme, spielte er auch noch Gitarre. Seine Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte nicht genau sagen, zu wem sie gehörte.

Ich nutzte meine Gelegenheit, als ein Paar sich wegbewegte, um in den Kreis zu kommen und damit auch dem Jungen näher zu kommen. Nach ein paar „Entschuldigen Sie bitte's" stand ich in der ersten Reihe und mein Mund klappte bei dem Anblick auf. Der Junge sah hinab auf seine Gitarre, wahrscheinlich, weil dort um die 30 Menschen um ihn herum standen und es ihm peinlich sein musste, aber ich wusste, zu wem diese blonden Haare gehörten. Dieses Mal waren sie nicht wie gewohnt nach oben gegelt, sondern sie fielen ihm unordentlich über die Stirn.

"Oh girl! I don't want nobody else. Without you there's no one left then, you're like Jordans on Saturday. I gotta have you and I cannot wait now. Hey, little shawty, say you care for me. You know I care for you. You know...that I'll be true. You know that I won't lie. You know that I will try, to be your everything."

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt