Kapitel 79

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"Okay." Ich stieß einen zittrigen Atemzug aus. "Ich hab ihr Haus verlassen und nach einem Taxi gesucht, aber ihre Nachbarschaft ist so tot, es war nicht mal Nacht und es war kein Taxi da, nicht mal Leute waren da. Ich bin den Bürgersteig entlang gegangen und plötzlich hat mich ein Mann angehalten, der jede wertvolle Sache von mir haben wollte, die ich bei mir getragen habe." Ich machte eine Pause um zu überprüfen, ob sie mir auch zuhörte. "Ich wollte sie ihm nicht geben, also hat er ein Messer herausgeholt und es mir an den Hals gehalten." Nachdem Kelsey das Wort 'Messer' gehört hatte, keuchte sie entsetzt auf und untersuchte meinen Hals sofort auf irgendwelche Schnitte. "Er hat mir nicht wehgetan.", versicherte ich ihr, worauf sie erleichtert ausatmete. "Also, plötzlich kam ein Auto angefahren und ein Junge ist ausgestiegen, der diesem Typen mal richtig in den Arsch getreten und mich damit gerettet hat."


"Okay, lass mich raten. Der Junge war Justin, richtig? Solche Dinge passieren nur dir." Sie schüttelte den Kopf und knabberte weiter an ihrem Chicken Nugget herum.


"Naja ja, ich weiß immer noch nicht, was er da zu suchen hatte." Ich log teilweise, da ich wusste, dass es etwas mit seinem neuen Auto zu tun hatte, aber ich beschloss Kelsey nichts davon zu erzählen. "Jedenfalls hat er dann gesagt, dass ich ins Auto steigen soll, was ich dann auch getan habe und dann sind wir weggefahren. Ich dachte er würde mich nach Hause fahren...aber stattdessen hat er mich mit auf eine Party genommen, da er denkt, dass ich nicht weiß, wie man Spaß hat und-"


Ich wurde abrupt von Kelsey's ungläubigem Schreien unterbrochen. "Und du bist mitgegangen? Verdammt nochmal, bist du verrückt geworden, B?"


"Scheiße.", zischte ich und hielt mir einen Finger an die Lippen. Es war zwar zu spät, da das ganze McDonalds uns schon anstarrte, aber ich wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf uns lenken. "Er hat kein Nein akzeptiert.", schrie ich flüsternd. "Kels, ich wollte nicht gehen. Es war nicht mal am Wochenende, aber ich musste. Ich hatte sonst niemanden der mich fährt.", jammerte ich. Sie schwieg, also begann ich in meinen vegetarischen Burger zu beißen.


"Du kannst den Teil überspringen wo du betrunken wirst, weil ich das schon weiß.", sagte sie harsch und ich fühlte mich umso schlechter. Die Tränen quollten wieder in meinen Augen hervor. Jetzt kann ich noch eine Person zu der Liste mit Leuten hinzufügen, die ich schon enttäuscht habe. "Sag mir bitte einfach, dass du Justin nicht geküsst hast. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich küssen will und du als Betrunkene scheint mir die beste Gelegenheit dafür zu sein.", sagte sie langsam und hoffte innerlich, dass ich es nicht sagen würde.


Ich sah zu ihr auf und sie hatte ihre Augen geschlossen, als würde sie innerlich beten. Ich konnte nicht anders und ließ ein paar Tränen in meinen Augen hervorquollen. Sie zog scharf die Luft ein und öffnete wieder die Augen, um mich anzusehen.


"Nicht weinen." Sie kam an meine Seite und umarmte mich, bevor sie meine Tränen mit einer Serviette wegwischte. "Ich werde dir nicht sagen, dass ich stolz darauf bin, dass du das getan hast, aber wir alle machen Fehler." Die Erleichterung machte sich in meinem Körper breit, als ich realisierte, dass sie nicht wütend auf mich war. "Naja, ich bin mir nicht sicher ob es ein Fehler war Justin zu küssen." Ein Grinsen zog sich über ihr Gesicht und sofort wurde ich scharlachrot.


Nachdem wir eine Weile still gegessen hatten, fragte sie vorsichtig nach. "Bereust du es?"


"Was bereuen?"


Sie verdrehte die Augen, als wäre es offensichtlich. "Justin geküsst zu haben."


Ich öffnete meinen Mund, aber nichts kam heraus. Ich wusste die Antwort auf diese Frage selbst noch nicht. "I-Ich weiß es nicht." Ich warf einen Blick auf meine nicht aufgegessene Mahlzeit und spielte in meinem Schoß mit meinen Fingern. "Ich meine, ich fühle mich schrecklich, weil ich ja angeblich mit Nate zusammen bin, aber ich konnte einfach nicht anders und ich kann nicht sagen, dass ich es bereue.", erklärte ich und biss mir bei dem Gedanken an Justins weiche Lippen auf meinen auf die Lippe. Es war wahrscheinlich der beste Kuss, den ich bisher in meinem kurzen Leben erlebt hatte.


"Was willst du damit sagen, du bist angeblich mit Nate zusammen?", fragte sie verwirrt.


"Naja, er hat mich noch nicht gefragt, ob wir es offiziell machen." Ich zuckte mit den Schultern.


"Ich denke, dass er bereits annimmt, dass ihr zusammen seid, also denkt er, er müsse dich nicht mehr fragen. Ihr tut alles was auch Paare machen, ihr trefft euch, küsst euch..." Sie verstummte.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt