Kapitel 87

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Plötzlich konnte ich nicht mehr atmen, da die Luft um uns herum immer dicker wurde und ich wollte nichts anderes, als von hier abzuhauen. "Ich muss gehen. Wir sehen uns, Justin." Ich versuchte irgendeine Art von Emotion mit in meine Stimme einzubringen und verließ schnell das Auto, bevor ich hören konnte, wie er eine Antwort murmelte. 


Die kalte Luft wurde von meinem erhitzten Gesicht und meiner trockenen Lunge willkommen geheißen. Ich rannte zum Eingang unseres Gebäudes und nahm den Fahrstuhl. Es war mir egal, ob mich irgendjemand sah oder ob meine Eltern herausfanden, dass ich mich hinausgeschlichen hatte.


Als ich an meiner Haustür ankam klopfte ich laut und hielt die Tränen zurück, die meine Sicht verschwammen. Es waren Tränen der Verwirrung und Verzweiflung. Ich fühlte mich verloren und ich wollte nichts mehr, als alleine in meinem Bett zu liegen und mich in den Schlaf zu weinen. Justins letzte Frage begann langsam Sinn zu ergeben, mein Hirn begann seine Bedeutung zu verarbeiten. War ich mit Nate zusammen, weil ich es wirklich wollte oder ich in dem Traum gefangen war, dass ich seit ich 13 war seine Freundin sein wollte? Meine Gedanken waren zu vernebelt, um klar denken zu können.


Blake öffnete die Tür. "Brooklyn! Wo warst du? Du hast Glück, dass Mom und Dad zu einem ihrer Diner gegangen sind." Er beäugte mich und sah, dass ich meinen Pyjama trug. "Weinst du?", fragte er alarmiert, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte.


"Alles gut.", schniefte ich und stieß ihn sanft beseite, damit ich das Haus betreten konnte. Ich ging direkt in Blake's Zimmer und öffnete das Fenster. Sobald ich auf dem metallischen Gehweg stand, blickte ich hinunter und bemerkte, dass Justin's Auto nirgends in Sicht war. Warum sollte er auch noch hier sein? Richtig, es gab keinen Grund. Ich betrat mein Zimmer durch mein Fenster, bevor Blake mich erwischen konnte und schloss es, worauf ich die Vorhänge zuzog. Ich schlurfte hinüber zu meinem Bett und zog meinen Hoodie und meine Schuhe aus, worauf ich meine Brille absetzte, mich unter meine Decke kuschelte und mich wie geplant in den Schlaf weinte.


(Flashback Ende)


Den Rest der Woche sah ich Justin jeden Tag, wenn wir unsere Brüder vom Fußballtraining abholten. Ich wusste nicht wie es für ihn war, aber mir war das alles ziemlich unangenehm. Das Thema unseres vorherigen Gesprächs sprach er nicht wieder an, wofür ich dankbar war. Wir sprachen einfach nur über irgendwelche Dinge und ich ließ mir Ausreden einfallen, um früher gehen zu können. Er hatte mir nicht direkt gesagt, ob er nun zu der Party kam oder nicht. Deswegen hatte ich meine Zweifel.


"Brooke. Brooke. Brooke!" Kelsey schnippte mit ihren Fingern vor meinem Gesicht herum.


"Tut mir leid." Ich entschuldigte mich für meine Tagträumereien.


Sie musterte mich argwöhnisch, als würde sie versuchen rauszubekommen, worüber ich nachdachte.


"Deine Jacke." Sie reichte mir einen weißen Blazer und behielt den Ausdruck auf ihrem Gesicht, den man trug, wenn sich jemand seltsam benahm.


"Danke." Ich lächelte sie an, um ihr zu signalisieren, dass alles in Ordnung war.


"Übrigens, ich hab meine Spiegelreflexkamera dabei." Sie wackelte mit ihrer professionellen Nikon-Kamera vor mir herum.


"Toll, wir sagen meinem Dad, dass er ein paar Bilder von uns machen soll.", sagte ich fröhlich.


Kelsey schnappte sich ihren schwarzen Blazer, welcher sehr zu ihrem blauen Kleid und ihren schwarzen High Heels passte. Ihre Haare waren leicht gelockt und sie fielen ihr über die Schultern. Ich fragte mich, wie sie es so schnell geschafft hatte, uns beide aufzustylen.


Als wir das Wohnzimmer betraten, drehten meine Eltern und Brüder ihre Köpfe in meine Richtung, um mich zu beäugen.


Dann tauchte plötzlich ein Kopf hinter ihnen auf. "Ryan!", rief ich und rannte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Ich verstand mich vielleicht nicht besonders gut mit ihm, aber ich hatte ihn in den letzten paar Wochen wirklich vermisst. "Ich bin froh, dass du es geschafft hast." Ich strahlte ihn an, sobald wir uns voneiander gelöst hatten.


"Für nichts auf der Welt würde ich den Geburtstag meiner Lieblingsschwester verpassen." Er lächelte mich süß an und er klang so gar nicht wie er.


"Du hast nur eine Schwester.", erwiderte ich spöttisch.


Er verdrehte spielerisch die Augen. "Du siehst toll aus, Brooke."


"Danke Ry." Ich verwendete seinen Spitznamen, den ich immer benutzt hatte, als ich noch kleiner war.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt