Kapitel 112

8.4K 294 3
                                    

"Tyson, das hier ist nicht der richtige Moment für sowas, denkst du nicht?"

"Was auch immer Mann, ich dachte mir nur, dass du die Nacht wahrscheinlich nicht dort verbringen willst.", sagte er mit sympathischer Stimme. Er war auch schon hier gewesen, also wusste er, wie es sich anfühlte.

"Und obendrein ist Tyler auch noch hier." Ich blickte auf seine Gestalt, die an den Gitterstäben lehnte und darauf wartete, dass sie mit telefonieren dran war. "Super."

"Zeit ist vorbei.", verkündete Bob und versuchte mir den Hörer zu entreißen.

"Pass bitte auf meine Geschwister auf.", war alles was ich sagen konnte, bevor der Anruf unterbrochen wurde.

Danach war Tyler mit telefonieren an der Reihe und ich hörte auf die Sekunden zu zählen, in denen wir dort waren. Es hätten Minuten sein können, Stunden oder Tage. Meine Magen knurrte. Seit Mittag hatte ich nichts mehr gegessen und ich war total gelangweilt. Tyler war so nervig wie immer und er wollte seine Fresse nicht halten, bis er endlich realisierte, dass ich ihm nicht zuhörte.

Ich konnte nur daran denken, wie enttäuscht meine Mom sein wusste, wenn sie hiervon erfuhr. Ich hatte sie schon so oft hängen lassen und obowhl sie wusste, dass ich es bloß tat, um unserer Familie zu helfen, war ich mir bewusst, dass meine kriminellen Machenschaften ihr wehtaten. Ich war nicht stolz auf das was ich tat, aber ich wusste nicht, wie ich sonst leben sollte. Seitdem mein Dad weg war, musste ich der Mann im Haus werden und es war hart, wenn man erst ein 16-jähriger Junge war, der nicht mal wusste, wie man sich Essen anschaffte und die Miete zahlte. Also musste ich es lernen. Ich musste mir Möglichkeiten schaffen, um auf einfache und schnelle Weise an Geld zu kommen, auch wenn es dabei Risiken gab.

Von einer entfernten Stimme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Ich bin gekommen, um Justin Bieber's Kaution zu bezahlen.", sagte sie. Obwohl sie leise war, wusste ich ganz genau, dass diese Stimme zu Brooklyn gehörte. Was zur Hölle hatte sie hier zu suchen? Ich hoffte für Tyson, dass er nichts damit zu tun hatte.
_______

Brooklyn:

350 Dollar. Tyler's Worte hallten immer wieder durch meinen Kopf, während ich mir die Klamotten anzog, die ich als erstes in die Hände bekam. Eine schwarze Leggins und ein grauer, viel zu großer Pullover mit dem Logo der Brown University, auf die Ryan ging, war wirklich nicht das, was man als modisch bezeichnete, aber ich hatte gerade wichtigere Dinge, um die ich mich kümmern musste. Ich zog mir meine weißen Chuck Taylor's über, die ich kaum trug, und setzte mir meine Brille auf, damit ich nicht blind war. Meine Haare waren bereits zu einem Dutt gemacht worden, also ließ ich sie so, griff nach meinem Handy, meinen Autoschlüsseln und meiner Brieftasche. Ich hoffte, dass sie auf Polizeistationen Kreditkarten annahmen, denn ich hatte keine verdammten 350 Dollar in bar.

Blake schien mich wegen meiner Hektik gehört zu haben, denn er tauchte gerade dann hinter der Wand auf, als ich hinausgehen wollte.

"Wo gehst du hin?", fragte er erstaunt.

"Ich hab keine Zeit, es dir zu erklären. Deck mich einfach, wenn Mom und Dad nach Hause kommen, okay?", sagte ich eindringlich, öffnete die Haustür und rief den Fahrstuhl.

"Aber Brooke, was ist los?" Er folgte mir und hielt die Haustür auf.

"Sag ich dir später.", murmelte ich aus dem Inneren des Fahrstuhls.

"Okay, aber bitte sei vorsichtig.", bat er besorgt. Ich hatte kaum Zeit zu nicken, bevor der Aufzug begann hinabzufahren.

Wenn er nur wüsste, wie viel Angst ich selber hatte. Ich brach so viele Regeln, indem ich dies hier tat. Ich schlich mich wieder um Mitternacht raus, um in New York's härtestes Stadtviertel zu gehen, ich nahm das Geld meiner Eltern, um einen "Kriminellen" vor dem Gefängnis zu retten und ich log alle an.

Wenn mir jemand vor einem Monat gesagt hätte, dass ich das alles für einen Jungen tun würde, hätte ich demjenigen gesagt, dass er sich mal durchchecken lassen müsste. Warum tust du es dann jetzt? Ich sprang in mein Auto und meine Hände zitterten vor Nervosität und Angst, während ich aus der Parklücke fuhr.

Ich fuhr so schnell wie es erlaubt war und dankte dem Herrn für den wenigen Verkehr. Warum tat ich das hier? Wie sehr ich es auch leugnen wollte, die Antwort war hinter all meinem Zweifel verborgen. Kelsey hatte es gesagt: ich mochte ihn. Mochte ich ihn wirklich? Ich schüttelte den Kopf. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt