Kapitel 3

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Im Handumdrehen war Gorgeous Boy, wie ich beschlossen hatte Jaxon's Bruder zu nennen, an meinem Auto, um seinen Bruder abzuholen. Er warf seinen Zigarettenstummel auf den Boden, bevor er mit dem Fuß drauftrat. Armer Jaxon, dachte ich. Ich wollte gerade wieder losfahren, als plötzlich die Freunde von Gorgeous Boy grinsend auf mein Auto zukamen, Blicke austauschten und seltsame Gesten machten. Toller Weg mein Auto zu verlieren. Ich war schon dabei Abschied von meiner Schönheit zu nehmen, als die Typen plötzlich stehen blieben und ich ein Klopfen an meiner Fensterscheibe wahrnahm. Ich drehte meinen Kopf und entdeckte Gorgeous Boy, der seine Hand bewegte, womit er mir wohl sagen wollte, dass ich das Fenster runtermachen sollte. Ängstlich, da ich nicht wusste was er tun würde, wenn ich mich weigern würde, drückte ich den Knopf und die Fensterscheibe fuhr nach unten. Unsere Gesichter waren nun nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich schluckte den Speichel hinunter, der sich in meiner Kehle gebildet hatte und mir die Luft zum Atmen nahm und der Typ kicherte, wahrscheinlich weil er merkte, dass ich Angst hatte. Alle Haare an meinem Körper stellten sich auf vor Angst. Er mag vielleicht gutaussehend sein, aber er war auch verdammt angsteinflößend.

„Netter Schlitten, Shawty.", sagte er und zwinkerte mir zu, was mich nur noch nervöser machte.

„D-danke.", stotterte ich.

„Aber du kommst besser nicht mehr hier her, wenn du ihn behalten willst.", sagte er mit warnender Stimme.

Ich sagte nichts mehr, da ich Angst hatte, dass keine Worte aus meinem Mund herauskommen würden, und nickte deshalb nur.

Mit einem letzten Blick in meine Richtung nahm er Jaxon an die Hand und verschwand mit ihm im Gebäude.

Mit zitternden Händen startete ich den Motor wieder und wollte in dem Moment nichts mehr, als so weit von hier weg zu sein, wie nur möglich und nie wieder zurück zu kommen.
________

„Das Essen ist fertig!" Die Stimme meiner Mutter hallte durchs ganze Haus, was mich dazu brachte, mein Handy auf meine Bettdecke fallen zu lassen und in die Küche zu sprinten. 


Ich setzte mich auf meinen Stammplatz neben Tommy und meinen anderen Bruder Blake, welcher 15 ist.

„Wo ist Dad?", fragte ich, während ich die dunkelrote Serviette auf meinen Schoß legte.

„Er hat es nicht zum Abendessen geschafft. Er muss heute länger arbeiten.", antwortete sie mit einem traurigen Lächeln.

Mein Dad arbeitete im New Yorker Police Department und sein Job war sehr wichtig. Deshalb musste er auch oft nachts arbeiten und kam dann erst um 6 Uhr morgens wieder nach Hause. Als ich kleiner war hat er mich manchmal sogar mitgenommen und mir die Waffen und die Handschellen gezeigt. Ich hatte mir auch immer seinen Polizei-Hut genommen und so getan, als wäre ich selber Polizistin. Ich habe meinen Dad schon immer bewundert, aber ich denke alle Töchter haben eine besondere Beziehung zu ihren Vätern. Und da ich seine einzige Tochter bin, will er mich umso mehr beschützen.

Als ich wieder in die Realität zurück fand, redete mein Bruder davon, wie die Fußball-Auditions an seinem College gelaufen sind und darüber, dass einige Jungs nur ins Team gekommen sind, weil sie ihre Kontakte haben.

Mein älterer Bruder Ryan ist der durchschnittliche 20-Jährige, der Mädchen und Sport mehr als alles andere liebt. Er geht nur auf die Uni, weil meine Eltern es wollten. Überraschenderweise gelang es ihm, gute Noten in Brown zu bekommen, was zwei Stunden von New York entfert liegt. Nächste Woche würde er wieder dorthin gehen.

„Aber du bist im Team, oder?", fragte ich und schob mir einen Löffel mit hellen, grünen Erbsen in den Mund.

„Natürlich bin ich drin!" Er sah mich an, als hätte ich fünf Köpfe.

Tommy und Blake begannen zu lachen, genauso wie ich, worauf Ryan sich an meine Mom wandte. „Mom.", jammerte er und zog das 'o' in die Länge. „Die machen sich über mich lustig."

„Hört auf." Sie versuchte das Lächeln zu unterdrücken, was an ihren Lippen zerrte und wir nickten und aßen weiter. „Wie war dein Training, Tommy?"

„Es war toll! Ich hab einen neuen Freund namens Jaxon gefunden und Brooke und ich haben ihn nach Hause gefahren, weil Niemand ihn abholen konnte." Meine Mom runzelte die Stirn.

„Warum nicht?" Ihre Augen wanderten zu mir. Ich schluckte das Stück Tofu hinunter, welches in meiner Kehle gesteckt hatte. Wenn sie herausfindet, dass ich in den Bronx war, wird sie mich umbringen.

„Ähm, seine Eltern waren arbeiten denke ich und er ist erst sieben. Ich konnte ihn doch nicht einfach alleine mit der U-Bahn fahren lassen." Ich zuckte mit den Schultern und versuchte entspannt rüber zu kommen.

Sie nickte. „Und wo wohnt er?", fragte sie interessiert. Verdammt, warum wollte sie das jetzt so unbedingt wissen?

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt