Kapitel 71.

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"Lass mich runter." Ihre kleinen Fäusten kollidierten immer wieder mit meinem Hintern, aber sie hinterließen keinen Schaden. Ich hielt ihr Bein fest, damit sie mich nicht treten konnte und ließ es nicht los, bis wir draußen war. Ich setzte sie auf die Motorhaube des Autos, welches ich gestohlen hatte. Es war ein schwarzer Mercedes, den jemand dümmlicherweise in einer kleinen, leeren Straße unbeaufsichtigt zurückgelassen hatte. Und ich nutzte einfach meine Chance und stahl ihn.

Ich stand zwischen ihren Beinen und hielt sie an den Hüften fest, damit sie nicht fiel. In dieser Position waren unsere Gesichter auf der selben Höhe und ich konnte ihren heißen Atem auf meiner Haut spüren. Ihre Pupillen waren geweitet und ihr Atem roch nicht nur nach Alkohol, da war noch etwas anderes.

"Brooklyn, hast du irgendwas geraucht?", fragte ich und hatte Angst, dass ich die Antwort auf meine Frage vielleicht schon wissen könnte.

Sie sah mich an wie ein Reh im Scheinwerferlicht.

"Antworte.", drängte ich sie ungeduldig.

"H-Hab ich nicht. Aber da war ein Typ, der mich gefragt hat, ob ich die Droge, die er geraucht hat kenne. Es war irgendein spanisches Wort, was sich anhörte wie 'I wanna' und ich wusste nicht, was es war, also hat er es mir gezeigt." Ihre Zähne gruben sich vor Reue in ihre Unterlippe und sie schien Angst vor meiner Reaktion zu haben.

"Eine iguana.", murmelte ich vor mich hin. "Fuck, Brooke, du musst vorsichtig sein. Ich lass dich ab jetzt nicht mehr aus den Augen. Hast du noch irgendwas anderes probiert?" Ich versuchte sanft zu sein und ihr keine Angst mehr zu machen.

Sie schüttelte den Kopf und knabberte an ihrer Unterlippe. "Hör auf damit, sonst fängt's noch an zu bluten.", sagte ich und befreite ihre Unterlippe mit meinem Daumen.

"Hat dieser Typ dir noch irgendwas angetan?", fragte ich und fürchtete mich dieses Mal vor der Antwort. Ihre Klamotten sahen okay aus, also denke ich mal, dass er sie nicht angerührt hat, aber wer wusste das schon? Die Welt war voll von Perversen.

Sie schien unsicher und zitterte.

"Ist dir kalt?" 

Sie nickte. "Ein bisschen."

Ich griff nach meiner roten Uni-Jacke, die auf dem Fahrersitz lag, da ihre Jacke im Kofferraum war. Ich half ihr dabei sie anzuziehen, worauf sie ein 'Danke' murmelte.

"Wirst du mir jetzt antworten?" Ich hielt den Blickkontakt mit ihr und bemerkte die Angst in ihren Augen.

"Werd nicht wütend, okay? Er...hat mich geküsst, aber ich habe ihn aufgehalten, bevor er mir seine Zunge in den Hals stecken konnte, ich schwöre.", antwortete sie schnell. Es kam mir so vor, als würde sie es gerade ihrem Vater erzählen und nicht mir.

Ich seufzte und fuhr mir mit einer Hand durch mein zerzaustes Haar. "Okay, vergiss einfach, dass du das getan hast und vergiss diesen Typen, ja? Du hattest keinen klaren Kopf."

"Ich habe meinen Freund betrogen.", murmelte sie sich spottend zu. "Ich bin eine verdammte Schlampe." Sie war kurz davor zu weinen, aber ich hielt sie davon an.

"Es war nur ein Kuss Brooke. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß." Ich hoffte, dass sich das beruhigend anhörte, denn ich wusste nicht, was ich sonst noch sagen sollte.

Sie nickte, aber ich wusste, dass sie nicht überzeugt war.

Plötzlich begann sie wieder zu kichern.

"Was ist?" Aufgrund ihrer plötzlichen Einstellung runzelte ich die Stirn.

"Es hat wirklich Spaß gemacht einfach mal loszulassen. Aber nächstes Mal werde ich vorsichtiger sein." Sie lächelte mich breit an. Okay?

"Also wird es ein nächstes Mal geben?", grinste ich.

"Naja, dieses Mal konnte ich ja nicht wirklich viel Zeit mit dir verbringen.", gab sie zu und versteckte ihre Hände in den Taschen meiner Jacke.

"Wohl wahr."

"Ist dir nicht kalt?" Sie wechselte das Thema, als plötzlich ein kalter Windstoß aufkam.

"Nee. Alles gut." Ich tätschelte ihre Oberschenkel, die mich in irgendeiner Weise umschlungen hatte.

Sie kicherte. 

"Du kicherst heute ziemlich viel.", wies ich sie darauf hin, worauf sie ihre Aktion wiederholte.

"Ich sollte dich jetzt nach Hause bringen.", seufzte ich.

"Ich kann nicht nach Hause." Sie schüttelte ihren Kopf. "Wie spät ist es?"

Ich blickte auf meine Armbanduhr. "1 Uhr."

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt