Kapitel 78

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"Gut, das ist alles was ich will. Ich will nur, dass dieser Tag endlich vorbei geht." Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, seufzte und machte meine Sporttasche wieder zu, sobald ich das dreckige Top hineingestopft hatte. Bevor ich dies tat fand ich noch ein geblümtes Tuch in einer der Seitentaschen, also wickelte ich es mir um den Hals, was mich ein bisschen anspruchsvoller aussehen ließ.


Kelsey nickte mir zu, bevor wir aus dem Mädchenklo gingen. Ein paar Mädchen sahen uns genervt an, da wir das Klo besetzt hatten, aber Kelsey sah sie nur finster an. "Dumme Erstsemester.", murmelte sie. Normalerweise war sie nicht so drauf, aber heute schien sie sehr schlecht gelaunt zu sein. Und ich war mir fast sicher, dass das meine Schuld war.


Ich lief zu meinem Schließfach, um die Tasche und meinen Mantel darin zu verstauen und um das Geschichtsbuch für die nächste Stunde zu holen. Oh, wie ich mich freute. Kelsey und ich waren auf dem Weg ins Klassenzimmer, als eine Stimme meinen Namen rief, worauf ich stoppte.


Ich drehte mich um und erblickte Direktorin Werthers, die gerade auf mich zukam. "Bis später.", murmelte ich zu Kelsey, worauf sie mir einen Blick zuwarf, der 'Viel Glück' sagte.


"Direktorin Werthers.", grüßte ich sie mit einem süßen Lächeln.


"Miss Reed.", grüßte sie zurück. Lasst uns sagen, dass sie nicht wirklich die netteste Person auf diesem Planeten war. "Würden Sie bitte mit in mein Büro kommen? Nur für eine Minute."


Ich schluckte hart. "Natürlich." Ich folgte ihr in ihr Büro, während mich alle anstarrten und tuschelten. Ich war nicht gerade dafür bekannt, dass ich immer in Schwierigkeiten geriet.


"Nehmen Sie Platz." Sobald wir in dem Büro waren deutete sie mit ihrer Hand auf einen Stuhl.


Ich setzte mich zögernd und wurde langsam nervös. Ich begann in meinem Schoß mit meinen Fingern zu spielen, während sie sich in ihren schwarzen Leder-Drehstuhl gegenüber von mir setzte.


"Mir wurde gesagt, dass Sie heute die ersten beiden Stunden verpasst hast und ich würde gerne von Ihnen erfahren warum plötzlich eine unserer besten Schülerinnen nicht mehr zum Unterricht erscheint." Sie hob streng eine Augenbraue.


Gott, ich hatte zwei Stunden verpasst und schon schwänze ich in ihren Augen die Schule? Diese Frau war so paranoid.


"Ich war beim Arzt.", antwortete ich selbstbewusst.


"Und Sie glauben, dass ich Ihnen das abkaufe, ohne bei Ihren Eltern anzurufen?" Sie setzte einen fragenden Blick auf und zog beide Augenbrauen hoch.


"E-Eigentlich habe ich eine Entschuldigung von meiner Mutter." Ich reichte ihr den ordentlich gefalteten Zettel, den ich vorhin in "Justins Auto" geschrieben hatte (der echte Besitzer war noch immer unbekannt).


Sie las ihn sorgfältig durch und schob ihre Brille ihre Nase hoch, bevor sie ihn mir wiedergab und ihre Brille auf ihre Brust fallen ließ, die von einer braunen Kette gehalten wurde.


"Zwei Stunden für einen Arzttermin?", fragte sie misstrauisch.


Verdammt. Denk nach. "Naja, Sie wissen doch wie sowas ist. Sie kommen später an die Reihe, weil noch so viele Leute vor Ihnen dran sind." Ich stieß ein nervöses Lachen aus.


"Wem sagen Sie das." Sie hob eine Hand. "Das passiert mir jedes Mal." Sie lachte zum ersten Mal, seit ich sie kannte.


"Nicht wahr? Es ist verrückt." Ich stimmte in ihr Lachen ein und betete, dass sie mich bald gehen lassen würde.


"Sie können jetzt gehen. Wir wollen ja nicht, dass Sie noch mehr Stunden verpassen." Sie scheuchte mich nach draußen. Sobald ich aus der Tür war, seufzte ich erleichtert.


"Das war knapp.", murmelte ich vor mich hin, während ich mich auf den Weg in die Klasse machte.

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"Okay, jetzt wo du dein Essen hast, spuck's aus.", drängte Kelsey mich, während wir uns an einen der Tische bei McDonalds setzten.


Ich steckte mir eine Fritte in den Mund, kaute darauf herum und genoss den fettigen Geschmack. Es war vielleicht nicht das gesündeste Essen, aber ich hatte seit gestern Mittag keine richtige Mahlzeit mehr gehabt, also war ich hungrig.


"Wo soll ich anfangen? Es ist eine lange Geschichte..." Ich verstummte.


"Fang da an, wo du Anna's Haus verlassen hast." Sie nahm einen Schluck von ihrer Diet-Coke und starrte mich ungeduldig an.


Für eine Sekunde dachte ich über alles nach. Sollte ich ihr alles erzählen? Ich meine, Kelsey war meine beste Freundin und sie würde mich unterstützen, aber für ein paar Sachen, die ich getan hatte, schämte ich mich so sehr, dass ich sie nicht wiederholen wollte.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt