Kapitel 35

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Und wusstet ihr, was das Schlimmste war? Sie hatte Recht. Sie hatte verdammt nochmal Recht.

„Rede nicht so mit mir, Jazmyn! Ich weiß, dass das was du gesagt hast wahr ist, aber du weißt gar nicht wie verdammt hart es ist, eine Familie großzuziehen, wenn man nicht genug Geld hat. Ich muss meine Wege finden an Geld zu kommen, okay? Ich bin kein Drogensüchtiger und ich will nicht, dass du so wie ich bist!" Ich war kurz davor zu explodieren. Ich musste Jemanden schlagen, aber das würde nicht meine Schwester sein, also schlug ich gegen die Wand.

Sie zuckte zusammen und als ich sie ansah bemerkte ich, dass sie weinte. „Scheiße. Jazzy, nicht weinen." Toll, jetzt hatte meine Schwester Angst vor mir.

„Fass mich nicht an, Justin.", flüsterte sie zwischen zwischen Schluchzern.

„Jazzy, es tut mir leid, okay? Sieh mich an." Ich hob ihr Kinn an und wischte die Tränen weg, die aus ihren Augen kamen. „Ich hab dich lieb und ich will nur, dass du sicher bist.", erklärte ich nun in einem viel ruhigeren Ton.

„Ich weiß.", schniefte sie. „Lass mich einfach mit meinen Freunden los gehen bitte. Nichts wird passieren, die Jungs werden auf mich aufpassen."

Ich lachte sarkastisch. „Jazzy, ich bin ein Junge. Ich weiß, wie wir handeln und sie werden dich wahrscheinlich abfüllen und dann ficken wollen."

„Ich bin nicht dumm Justin, ich werde nichts trinken.", bat sie. „Ich habe nicht mal einen gefälschten Ausweis."

„Du und ich wissen beide, dass du das hier nicht brauchst." Es war wahr. In New York City durfte man eigentlich erst ab 21 trinken, aber wenn man in einen Club in den Bronx ging, wurde man schon mit 12 reingelassen. Es war krank.

„Bitte Justin, ich versprech's dir, ich werde nichts trinken." Sie sah mich mit deinem Hundeblick an, zu dem ich nicht 'Nein' sagen konnte. „Und ich ziehe ein anderes Kleid an."

„Fein." Ich gab auf und zog das 'i' in die Länge. „Aber sei vor Mitternacht wieder zu Hause."

„Danke!", kreischte sie und umarmte mich fest. Ich lachte und umarmte sie zurück, worauf ich ihre Wange küsste.

Bevor sie mein Zimmer verließ sagte sie noch:" Oh und Justin, ich hab dich auch lieb." Sie lächelte und ich ahmte sie nach.

Kurz darauf stand dort eine andere Gestalt, eine Kleinere.

„Justin?", rief Jaxons süße Stimme nach mir.

„Hey Kleiner." Ich kniete mich hin und umarmte ihn.

„Warum hast du geschrien?", fragte er mich mit besorgter Stimme.

„Deine Schwester und ich haben was besprochen, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung.", versicherte ich ihm und zerzauste seine kurzen blonden Haare.

Er nickte leicht. „Willst du, dass ich dich ins Bett bringe?", bot ich ihm mit einem Lächeln an.

Ich nickte wieder und hob ihn hoch. „Du bist gewachsen, Jaxon. Ich kann dich kaum noch halten." Ich verzog das Gesicht und er kicherte.

Ich steckte ihn ins Bett und bedeckte seinen kleinen Körper mit der Decke, bevor ich ihn auf die Stirn küsste und ein 'Gute Nacht' flüsterte. Ich schloss seine Tür und ging zurück in mein Zimmer.

Ich holte mir eine Jogginghose aus meinem Schrank und nahm eine kurze Dusche, um meine Nerven zu beruhigen. Dann lief ich zu meinem Fenster um öffnete es, worauf die kalte Nachtluft gegen meine nackte Brust peitschte. Es war Oktober, also wurde das Wetter Tag für Tag schlechter, bis es schließlich Winter sein würde. Ich hasste den Winter.

Ich griff nach meinem Handy und scrollte durch meine Kontaktliste, wobei ich nach einer bestimmten Person suchte. Ich schrieb ihr eine SMS und sendete sie.

*Heile zu Hause angekommen Prinzessin?*

Ich realisierte, dass ich den ganzen Nachmittag nicht geraucht hatte, also suchte ich nach meiner Packung Zigaretten und steckte mir eine zwischen die Lippen. Ich umfasste sie mit meiner rechten Hand und zündete sie mit meiner Linken an. Ich nahm einen langen Zug und ließ den Rauch langsam wieder frei, wobei ich Kreise bildete. Tyson hatte es mir beigebracht, als wir 17 waren.

Dann piepste mein Handy, was mir signalisierte, dass ich eine neue Nachricht hatte.

*Jup. Ich wurde fast vergewaltigt, aber ich bin entkommen. Ich musste meine Eltern anlügen und das ist alles deine Schuld.*

Ich lachte. Es war ziemlich seltsam, musste ich zugeben, dass ihr hier noch nichts passiert war. Ich meine, ein hübsches Mädchen alleine in einem schönen Auto in so einem Stadtviertel. Das würde in einer Tragödie enden. Aber ich war froh, dass sie sicher war. Nicht, dass ich mich für sie interessierte, aber ich lief nicht herum und wünschte irgendwelchen Leuten den Tod. Ich tippte eine Antwort und schickte sie ihr.

*Du reagierst über...und aufgepasst, we got a badass over here. Nicht meine Schuld, dass du mehr Zeit mit mir verbringen wolltest ;)*

Jetzt war sie wahrscheinlich wütend. Ich lachte innerlich und wartete auf ihre Antwort.

*Was auch immer Bieber, bilde dir darauf nichts ein. Ich habe nur versucht nett zu sein und jetzt werden meine Eltern mir Hausarrest geben.*

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt