Kapitel 116

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Bei der Erinnerung verzog ich das Gesicht. Er hat mir sogar gesagt, dass ich Angst vor ihm haben sollte und um ehrlich zu sein, hatte ich gestern auch ein wenig Angst. Ich wusste, dass er mich nicht körperlich verletzen würde, aber verdammt, taten seine Worte weh. Es war schon einige Monate her, seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte und gerade als ich mir eingestand, dass ich ihn mochte, beschloss er, mich von sich fernzuhalten.

"Brooklyn!", rief meine Mom von irgendwo aus dem Haus. Mein Kopf schoss nach oben und ich realisierte, dass ich geträumt hatte. Ich schickte Kelsey eine schnelle Nachricht und schaltete mein Handy aus, worauf ich es in die Tasche meiner Hello-Kitty-Shorts rutschen ließ.

Ich verließ mein Zimmer und lief in die Richtung, aus der ihre Stimme kam. Ich fand sie am Wohnzimmertisch, wo sie von Tonnen von Papier umgeben war und ihre rote Brille trug. "Du hast mich gerufen?"

"Ja, ich wollte dir die Männer-Kollektion zeigen." Sie sammelte alle Blätter zusammen und machte sie zu einem Haufen. "Ich bin gerade fertig geworden." Sie grinste breit und reichte mir die Zeichnungen und Skizzen.

Ich sah sie für ein paar Minuten durch und sezte mich neben sie, während ich das untersuchte, was sie entworfen hatte.

"Ich liebe sie.", sagte ich ehrlich und gab sie ihr zurück. Ehrlich gesagt interessierte ich mich nicht wirklich für Männerkleidung und diese waren auch nicht mein Style, aber sie waren gut und ich war mir sicher, dass sie sich verkaufen würden wie warme Semmel. Ihr Grinsen wurde noch breiter, doch dann runzelte sie die Stirn, als sie meinen Gesichtsausdruck hinterfrage.

"Du siehst müde aus Schatz, geht es dir gut?", fragte sie besorgt.

Ich rieb mir die Stirn. Oh Mom, wenn du nur wüsstest. "Ja, ich bin nur kaputt vom Lernen." Ich stieß ein leises Lachen aus.

Sie warf mir einen mitfühlenden Blick zu, bevor sie zu ihren Babys sah. "Also, kannst du Nate fragen, ob er für mich modelt?", erkundigte sie sich hoffnungsvoll, worauf ich mir in die Innenseite meiner Wange biss.

Ich öffnete meinen Mund. "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre.", sagte ich schließlich und wandte den Blick ab.

"Warum nicht?" Sie zog die Augenbrauen zusammen.

"Mom, wir...Nate und ich sind nicht mehr zusammen.", sagte ich verlegen.

Sie schnappte nach Luft, als wären es die schlimmsten Nachrichten, die sie je erhalten könnte. "Aber warum denn?"

"Einfach deshalb." Ich zuckte die Achseln und hoffte, dass sie das Thema fallen lassen würde.

"Das ist kein Grund, Brooklyn."

"Einfach Dinge, Mom. Ich will nicht darüber reden." Als ich mich an Nate erinnerte, musste ich an Justin denken und als ich an Justin dachte, musste ich wieder daran denken, wie traurig ich wegen ihm war.

Sie nickte und drückte leicht meine Hand. "Du kannst ihn trotzdem fragen, wenn du willst. Ich habe nichts dagegen.", versicherte ich ihr.

"Okay. Ich muss anfangen nach guten Models zu suchen.", seufzte sie und wirkte plötzlich sehr gestresst. "Ich konnte zu deiner Schule gehen und Plakate aufhängen. Dort gibt es viele süße Jungs.", schlug sie vor und wartete auf meine Zustimmung.

"Was? Nein, Mom. Oh nein, das wäre zu peinlich!" Krampfhaft schüttelte ich den Kopf, was sie zum lachen brachte. "Ich werde dir ein paar heiße Jungs für deine Modenschau besorgen, keine Sorge.", grinste ich. Ich hatte schon einige im Kopf. "Oh, und du kannst Ryan fragen.", kicherte ich, da ich bereits wusste, dass er mit 'nur über meine Leiche' oder Ähnlichem antworten würde.

"Stimmt.", sagte sie, stand glücklich auf und packte die Blätter in ihren Ordner.

Ich spürte etwas in meiner Tasche vibrieren und griff nach meinem Handy. Was wollte Kelsey jetzt schon wieder?

Ich runzelte die Stirn, als ich sah, dass ich eine neue SMS hatte. Ich ließ meinen Finger über das Display gleiten, um das Handy zu entsperren und öffnete die Nachricht.

Du hättest dein Fenster nicht offen lassen sollen.

Ich erstarrte. Für einen Moment dachte ich, dass ich einen Stalker hätte oder sowas in der Art. Doch dann sah ich, wer mir die SMS geschickt hatte. Justin. Ich verdrehte die Augen. Was zum Teufel sollte das bedeuten?

"Ähm, Mom, ich muss weiterlernen." Ich deutete mit dem Finger auf meine Zimmertür.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt