Kapitel 57

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Ich zuckte die Achseln.

"Alejandra weiß, was wir haben. Ihr ist sehr wohl bewusst, dass ich keine Gefühle für sie habe und sie kommt trotzdem immer zu mir zurück.", erklärte er. "Warum interessiert es dich überhaupt? Ich zwei habt vor ein paar Tagen nicht so ausgesehen, als würdet ihr euch besonders mögen."

"Es ist mir egal.", schnaubte ich. "Ich hab ja nur gefragt. Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, was so toll an einer 'Beziehung' sein soll, die nur aus Sex aufgebaut ist."

"Das sagst du nur, weil du eine Jungfrau bist." Er schaute mich mit einem wissenden Blick an.

"Warum gehst du davon aus, dass ich eine Jungfrau bin? Und was hat es überhaupt damit zu tun?" Mit verschränkten Armen sackte ich auf meinem Sitz zusammen und war leicht genervt.

"Ich weiß es einfach. Wenn man noch nie Sex hatte sieht man es nur als Liebe machen an und man denkt, dass man es nur mit der richtigen Person macht, aber dann erkennst du, dass die Leute es nicht mal wert sind." Aus irgendeinem Grund kamen die Worte in einem bitteren Tonfall aus seinem Mund.

"Du scheinst eine Menge darüber zu wissen.", sagte ich zaghaft und nahm einen weiteren Schluck von meinem Drink.

Justin spottete. "Lass uns einfach sagen, dass ich nicht mehr an Liebe glaube."

Dies löste bei mir Interesse aus. "Nicht mehr?"

Er nickte nur.

"Warst du schon mal verliebt?", fragte ich, während ich mit meinem Strohhalm herumspielte und es nicht wagte, ihm in die Augen zu sehen.

"Nein.", erwiderte er trocken. "Aber ich habe bei vielen Leuten miterlebt, wie ihnen das Herz gebrochen wurde, wegen jemandem den sie geliebt haben.", setzte er an. "Mein Motto ist: Lass nicht zu, dass du dich in jemanden verliebst, dann wirst du sie dich auch nicht verletzen lassen."

"Aber dann wirst du die guten Dinge verpassen, die die Liebe bereitstellt.", widersprach ich ihm und sah ihn nun an. Doch er sah mich nicht an, er hatte den Blick auf etwas hinter mir fixiert, aber seine Augen wirkten verloren, als würde er gar nichts sehen.

"Warst du?", fragte er plötzlich und musterte mich aus braunen Augen.

"War ich was?"

"Schon mal verliebt."

"Ich denke nicht.", sagte ich zögernd, nachdem ich einige Sekunden darüber nachgedacht hatte. "Ich meine, ich mochte schon Jungs, aber ich habe nie diese Schmetterlinge gespürt, wenn jemand meine Hand hielt. Ich habe nie den Drang verspürt, rund um die Uhr bei einer Person sein zu müssen. Ich habe nie gedacht, dass ich für einen von ihnen mein Leben geben würde..." Ich verstummte, nachdem ich all die Dinge aufgezählt hatte, die ich in Filmen gesehen hatte.

"Du bist so kitschig. Du liegst sehr daneben wenn du denkst, dass all diese Gefühle echt sind. Das ist alles Bullshit, den sie in Filme einbauen, damit es interessanter ist.", spottete er und leerte seinen Milshake, worauf er dieses nervige Geräusch machte, welches nur dann kam, wenn dort nichts mehr zum saugen war.

"Ich glaube eines Tages werde ich so fühlen und ich wette du auch. Du musst einfach nur das richtige Mädchen finden." Ich lächelte verträumt. Selbst ich begann langsam vor meinem eigenen Kitsch Angst zu haben.

"Denkst du, dass Nate der Richtige für dich ist?", fragte Justin, wobei sich eine mysteriöse Emotion hinter seiner Iris versteckte.

Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. "I-Ich weiß es nicht.", stotterte ich.

Ein kleines Schmunzeln legte sich auf seine perfekten herzförmigen Lippen. "Warum triffst du dich dann mit ihm? Ist das denn nicht Zeitverschwendung, wenn du deinen Prinz Charming finden willst?"

"Nur zu deiner Information, ich hatte schon seit drei Jahren ein Auge auf Nate geworfen.", erwiderte ich und zog mir wieder meinen Pullover an, worauf ich mir meine Haare aus dem Gesicht strich.

"Solltest du dann jetzt nicht unsterblich in ihn verliebt sein?", fragte er und seine Mundwinkel bewegten sich nach oben, welche daraufhin dieses berüchtigte Grinsen formten, welches ich mittlerweile so hasste.

Obwohl er sehr lästig war, konnte ich nicht anders als darüber nachzudenken, ob er vielleicht Recht hatte. Als Nate mich das erste Mal auf ein Date eingeladen hatte war ich auf Wolke 7, aber danach war ich nicht mehr so aufgeregt, wenn wir uns trafen. Ich hatte Angst zuzugeben, dass Justin vielleicht etwas damit zu tun haben könnte.

"Mein Liebesleben geht dich nichts an, Bieber.", fauchte ich defensiv.

"Komm mal wieder runter, ich war einfach nur neugierig.", sagte er unschuldig, worauf ich meine Stirn runzelte. Von wegen neugierig. Er wollte mich nur dazu bringen zu sagen, dass ich Nate nicht wirklich mochte. Naja, zu dumm, denn ich mochte ihn.

Mit einem letzten Schluck leerte ich meinen Milchshake, während ich ihm immer noch erdolchende Blicke zuwarf.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt