Kapitel 107

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"Außerdem haben wir nicht miteinander geschlafen, weil du nicht mit mir unter einer Decke warst, also technisch gesehen-" Ich wurde unterbrochen.


"Gott, hör auf abzuschweifen. Ist okay Brooklyn, das hab ich nie gesagt." Justins Lachen erfüllten die Luft.


"Und jetzt lachst du mich wieder aus." Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Du bist gemein."


"Du hast Recht. Nachdem du eine Decke über mich gelegt hast und so." Er schüttelte den Kopf, als wäre er von seinem eigenen Verhalten enttäuscht und sah mich an, während ich versuchte nicht loszulachen.


"Halt die Klappe. Du hattest eine Gänsehaut.", murmelte ich amüsiert.


"Ich wette, du hast mich mit deinen Augen ausgezogen...und einen armen, wehrlosen Jungen ausgenutzt? Ich hätte dich nie für so jemanden gehalten, Brooke."


"Um Gottes Willen, hör auf Justin, du bist so dumm." Ich klatschte meine Hände auf die Oberschenkel und kicherte unkontrolliert.


Dieser Junge brachte mich wirklich zum lachen (auf eine gute Art).


Justin warf mir ein süßes Lächeln zu, welches mich gleich dahinschmelzen ließ.


"Danke, dass du mir, ähm, letzte Nacht geholfen hast.", murmelte er, obwohl es eher wie eine Frage klang.


"Kein Problem. Wie geht's deiner Wunde?"


"Es gab schon Schlimmeres.", sagte er unbekümmert und ich zuckte zusammen, als ich mir vorstellte, wie noch mehr Blut aus seiner leicht gebräunten und perfekten Haut quoll. Du bist wahnsinnig, Mädchen.


"Du scheinst dich in der Welt der Prügelleien und Wunden ziemlich auszukennen.", antwortete ich, kämmte mein Haar mit meinen Fingern und sah hinunter in meinen Schoß.


Als Justin nicht reagierte, bereute ich es sofort, auch nur meinen Mund geöffnet zu haben. Ein Schweigen folgte, doch zum Glück waren wir schon fast bei der Schule.


Er parkte bloß einen Block entfernt vom Eingang, der schon gefüllt mit Schülern war, die wahrscheinlich über ihre Pläne fürs Wochenende redeten.


Also, wann werde ich dich wiedersehen? Das wollte ich ihn fragen, doch als ich realisierte, dass dieser Satz etwas verzweifelt klang, entschied ich mich für etwas anderes.


"Also, ich denke, wir sehen uns dann bald.", wisperte ich unsicher, da ich nicht wusste, wie er reagieren würde. Er konnte immer noch wütend, enttäuscht, oder was auch immer sein.


"Ja, bald.", antwortete er emotionslos.


Ich erkannte seine Antwort mit einem Nicken an und öffnete die Autotür, um auszusteigen. Als ich einen Fuß auf die Straße gesetzt hatte, sprach er auf.


"Warte, du hast mir noch keinen Guten-Morgen-Kuss gegeben." Meine Stimmung hellte sich sofort auf, als ich bemerkte, dass seine Stimme wieder fröhlich klang, worauf ich mich wieder umdrehte und ihn schüchtern anlächelte.

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Justin:


"Warte, du hast mir noch keinen Guten-Morgen-Kuss gegeben.", sagte ich, bevor Brooklyn enttäuscht aus dem Auto steigen konnte, weil ich mich wie ein Arsch benommen hatte, nachdem sie das mit den Prügelleien angesprochen hatte. Es sollte mich eigentlich nicht stören, da sie ja nicht gelogen hatte, aber wegen der Art und Weise, wie sie es gesagt hatte, fühlte ich mich schlecht.


Sie drehte sich um und beugte sich schüchtern vor, um mir einen keuschen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich konnte nur leicht den Kaffee schmecken, den sie zuvor getrunken hatte, bevor sie sich wieder von mir löste.


"Das nennst du einen Kuss?" Ich zog die Augenbrauen zusammen und schmollte, was sie zum Kichern brachte.


"Aha." Brooklyn nickte. "Ich komme zu spät. Wir sehen uns später, Justin." Nachdem sie mich noch ein letztes Mal angelächelt hatte, rannte sie auf den Eingang der Schule zu.


"Bis später, Baby!", rief ich aus dem Fenster und fuhr los, worauf sie sich nochmals umdrehte und lächelte, bevor sie an der Treppe auf Kelsey traf und sich bei ihr einhakte. Mädchen.

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Brooklyn:


Ich gähnte, während ich auf die nächste Seite meines Buches blätterte, das ich gerade in den Händen hielt. Ich machte es mir auf dem Sofa bequem und konzentrierte mich wieder auf Mr. Darcy und Elizabeth. Stolz und Vorurteil musste wohl mein Lieblingsbuch für alle Zeiten sein, doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu der letzten Nacht mit Justin und dem Verhör, zu dem Kelsey mich unterzogen hatte. "Bitte sag mir nicht, dass Justin gestern bei dir geschlafen hat.", war das erste, was sie von mir verlangte zu erfahren, als sie heute Morgen gesehen hatte, wie ich aus seinem Auto gestiegen war. Doch als ich ihr erzählte, dass er tatsächlich bei mir geschlafen hatte, hatte sie nur aufgeschrien und mich immer wieder umarmt, wobei sie wiederholend ausrief, wie stolz sie auf mich war. Sie hatte sogar den Knutschfleck an meinem Hals entdeckt, trotz der Menge an Make-Up, das ich aufgetragen hatte.


Schnelle Schritte auf dem Flur erregten meine Aufmerksamkeit und hielten mich damit wieder vom Lesen ab.


"Brooke, dein Handy klingelt.", verkündete Blake, der nun in der Türschwelle stand und mein weißes IPhone in seiner Hand hielt.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt